Any moment

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Any moment everything can change

Feel the wind on your shoulder

For a minute all the world can wait

Let go of your yesterday

[Hilary Duff - Fly]




Warme Sonnenstrahlen drangen durch die spärlich gezogenen Vorhänge ins Innere des Zimmers. Langsam regte sich auch etwas im grossen Doppelbett, welches an der Wand, direkt der Tür gegenüber stand. Ein leises Seufzen drang über Magdalenas Lippen, als sie blinzelnd versuchte, die Augen zu öffnen. Es war viel zu hell für ihren Geschmack und ein leichtes Pochen hinter ihren Schläfen verriet ihr, dass sie gestern eindeutig einen Drink zu viel gehabt hatte. Alkohol war etwas, das sie nicht sonderlich gut vertrug.

Sie fuhr sich kurz übers Gesicht, noch immer schaffte sie es nicht, ihre Augen richtig zu öffnen. Für einen Moment verfluchte sie die Sonne, die so hell schien, dass ihre Augen schmerzten. Magdalena drehte sich herum. Und nun riss sie die Augen doch auf. Egal, ob die Helligkeit sie schmerzte oder das Pochen hinter ihren Schläfen stärker wurde.

Sie lag nicht alleine in ihrem Bett. Neben ihr lag ein junger Mann. Bäuchlings und das Kissen umklammert hatte er sein Gesicht darin verborgen. Das etwas längere Haar verdeckte den Rest seines Gesichtes. Doch Magdalena wusste genau, wer hier neben ihr lag. Sergio Ramos. Sie schluckte, während ihr Blick von seinem Kopf weiter nach unten glitt, über seinen muskulösen, tätowierten Rücken. Bis hin zur Bettdecke, die den Rest verdeckte. Langsam setzte sich die junge Frau auf. Augenblicklich musste sie feststellen, dass sie nichts trug ausser der Decke um ihren Körper. Erschrocken klammerte sich Magdalena an die Decke und liess sich langsam wieder in die Kissen sinken. Sie schloss die Augen und dachte angestrengt nach. Gestern Abend. Sie war mit Sergio aus gewesen. Und dann hatte sie ihn mit nach Hause genommen. Sie hatten sich geküsst und...sie hatten miteinander geschlafen.

Ein Stöhnen entwich Magdalena, als ihr wieder einfiel, was genau passiert war vor ein paar Stunden. Wieder sah sie den schlafenden Sergio an. Er schien noch tief und fest zu schlafen. Und er schien sich wohl zu fühlen. Wohler als Magdalena es in diesem Moment tat. Langsam schlug sie die Bettdecke zurück, stand auf und suchte hastig ihre Klamotten zusammen. Sie konnte nicht eine Minute länger mit Sergio in einem Bett liegen. Sie kannte ihn doch im Grunde kaum! Was hatte sie sich nur dabei gedacht, bereits nach dem ersten Date mit ihm ins Bett zu hüpfen? „Scheisse", flüsterte sie leise zu sich selbst, bevor sie sich ein Shirt überzog. Wieder blieb sie stehen und musterte den jungen Mann in ihrem Bett. Er war im Grunde wirklich toll. So wie letzte Nacht, so hatte sie sich selten gefühlt. Er hatte sie dazu gebracht, sich zu verlieren. Einfach mal loszulassen. Doch jetzt, jetzt war sie sich nicht mehr so sicher, ob das eine gute Idee gewesen war.

Magdalena biss ich auf die Lippen, dann trat sie wieder näher an ihr Bett heran und kniete sich auf die Matratze.

Sanft rüttelte sie Sergio an der Schulter. Einmal. Zweimal. Dreimal.

Nichts. Der junge Fussballstar rührte sich nicht. „Sergio?", sagte Magdalena und rüttelte ihn dabei noch einmal. Ein Grummeln kam nun über seine Lippen und er drehte den Kopf auf die andere Seite, weg von Magdalena.

Sie seufzte, langsam aber sicher nervte sie sich. Aber nicht wirklich über Sergio, sondern über sich selbst. Dass sie diesem Mann verfallen war. Dass sie sich von ihm hatte verführen lassen. Doch zu ändern war dies jetzt nicht mehr.

„Sergio, wach auf!" Ihre Stimme war jetzt lauter geworden, fordernder. Sie wollte Sergio nicht länger in ihrem Bett haben. Sie war verwirrt, sie brauchte Zeit für sich und ihre Ruhe. „Wach schon auf!" Sie rüttelte ihn, dieses Mal fester als noch zuvor.

Bad RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt