No one told me, I was going to find you
Unexpected, what you did to my heart
When I lost hope
You were there to remind me
This is the start
[Richard Marx - At the beginning]
Die nächsten Tage zogen dahin und sowohl Sergio als auch Magdalena mussten arbeiten. Ihnen blieb deswegen kaum Zeit, einander zu sehen. Nur hier und da eine SMS oder ein kurzer Anruf.
Seufzend klappte Sergio sein Handy zu. Es war drei Uhr nachmittags, die Trainingseinheit war vorbei und er, Iker und Gonzalo warteten im Konferenzraum darauf, dass die Pressekonferenz begann. Man wollte natürlich von einigen Spielern wissen, was sie über das nächste Liga-Spiel gegen den FC Sevilla dachten.
„Hey Kumpel, was ziehst du denn für eine Trauermiene? Die Presse wird fragen, was mit dir los ist", stupste Gonzalo seinen Freund grinsend an. „Nichts, ich vermisse Magdalena nur", gestand Sergio aufrichtig und ehrlich. Iker und Gonzalo wechselte einen kurzen Blick, zuckten dann allerdings nur mit den Schultern. „Jetzt lass hier doch nicht den Weichen raushängen. So kenne ich dich ja gar nicht", meinte Iker. „Lass uns die Konferenz schnell hinter uns bringen, dann kannst du wieder so Trauermiene aufsetzen." Mit diesen Worten wandte sich Iker wieder nach vorne und sah dabei zu, wie die Presseleute nun ins Konferenzzimmer drängten. Erste Kameras blitzten. Sergio allerdings ignorierte diese gekonnt. Er war es mittlerweile gewohnt, immer und überall abgelichtet zu werden. Es war ihm egal geworden, weil er wusste, dass er im Grunde gar keine andere Wahl hatte.
Sergio setzte ein Lächeln auf, setzte sich gerade hin und konzentrierte sich. Auch wenn er Magdalena im Moment vermisste weil sie sich nicht oft sehen konnten, musste er dennoch seinem Job nachgehen. Und dieser beinhaltete nun mal mehr als nur Fussball spielen.
„Señor Ramos, in zwei Tagen spielen Sie gegen den FC Sevilla. In Ihrer Jugend haben Sie bei diesem Verein gespielt, Ihre Heimat ist Sevilla. Wie sind Ihre Gefühle bei diesem Spiel?", wollte der erste Reporter wissen.
„Nun...", begann der junge Sevillano und versuchte einen Moment lang, seine Gedanken zu ordnen. „Natürlich ist ein Spiel gegen den FC Sevilla immer etwas Besonderes für mich. Ich kenne den Verein, ich bin da aufgewachsen. Aber das ist meine Vergangenheit. Jetzt spiele ich bei Real und gebe für dieses Team mein bestes. Ich spiele nicht das erste Mal gegen den FC Sevilla. Wir werden die Mannschaft schlagen, auch wenn Sevilla momentan wieder auf dem Weg nach oben ist." Die Selbstsicherheit in seiner Stimme liess Iker leicht eine Augenbraue in die Höhe ziehen. Noch vor wenigen Minuten hatte es den Anschein gemacht, als würde Sergio die Pressekonferenz wegen der Sehnsucht nach seiner Freundin kaum auf die Reihe kriegen und jetzt gab er sich so professionell, dass es den Torhüter doch etwas verwunderte.
„Werden Sie anders spielen, weil Sie gegen ihren Ex-Club spielen?", wollte ein weiterer Reporter wissen und seine kleinen, dunklen Augen musterten Sergio erwartungsvoll. Dieser schüttelte den Kopf. „Nein, warum sollte ich? Natürlich, Sevilla wird immer ein Teil von mir sein. Aber ich bin nun in Madrid. Ich liebe diese Stadt, ich liebe den Verein. Ich werde so spielen wie immer, ich werde verteidigen, nach vorne gehen und mein bestes geben", betonte er noch einmal und lächelte dann.
„Sie und Jesús Navas haben früher zusammen beim FC Sevilla gespielt, Sie sind bekanntlich gute Freunde. Hat dies irgendeine Auswirkung auf Sie?"
Sergio unterdrückte einen kleinen Seufzer. All diese Fragen tauchten jedes Jahr auf. Jede Saison stellte man ihm dieselben Fragen vor einem Spiel gegen seinen Ex-Club. Und jedes Mal beantwortete er diese mit denselben Worten.
Er wandte sich Iker zu, als die Fragen schliesslich auf den Torhüter einprasselten und war erleichtert, war er mit seiner Beantwortung wohl durch.
Professionell und freundlich beantworteten auch Iker und Gonzalo die Fragen der Presse, bis man nach einer Stunde sagte, die Pressekonferenz sei beendet.
„Lasst uns noch was trinken gehen!", schlug Gonzalo vor, als sie durch die Hintertür verschwanden. „Also, eigentlich wollte ich...", begann Sergio, wurde jedoch sowohl von Iker als auch Gonzalo augenblicklich unterbrochen. „Nichts da! Du siehst deine Magdalena morgen ja schon wieder! Und wenn du immer mit ihr telefonierst oder an sie denkst, wächst deine Sehnsucht nur noch mehr! Wir lenken dich jetzt ab", bestimmte Gonzalo mit ernster Miene und als Sergio den Argentinier kurz musterte, wusste er, Widerspruch war absolut zwecklos. Auch Iker würde sich nicht erweichen lassen. Dieser war ohnehin überrascht, dass sein Freund mittlerweile nur noch seine Freundin im Kopf hatte. Liebe hin oder her, Sergio würde sich auch weiterhin auf die Liga konzentrieren müssen.
Nur wenig später sassen sie in einer Bar im Herzen Madrids. Iker hatte drei Bier bestellt, welche die äusserst motivierte und aufgeregte Kellnerin in Windeseile an ihren Tisch gebracht hatte. Kaum war sie wieder davongewuselt, stiessen die drei jungen Männer an.
„Auf das Spiel gegen Sevilla!", rief Iker grinsend. „Auf unseren kommenden Sieg!", fuhr Gonzalo fort. „Auf...das Leben", kam es dann von einem lächelnden Sergio und die beiden nickten. „So mögen wir dich!", rief der Argentinier aus, sie stiessen an und tranken die ersten Schlucke. Als das kühle Getränk Sergios Kehle hinunterlief, fühlte er sich gleich etwas besser. Er sah ein, dass es sinnlos war, Magdalena so zu vermissen wie er es die letzten Tage getan hatte. Sie würden sich schon bald wieder sehen, wenn sie beide nicht mehr so viel um die Ohren hatten. Und würden sie ständig aufeinander sitzen, wäre dies bestimmt nicht förderlich gewesen für ihre Beziehung, das war ihm nun klar.
„Also, Kumpel..." Gonzalos Augen blitzten mit einem Mal herausfordernd und beunruhigend neugierig, wie Sergio bemerkte. „Ja, was denn?", fragte er betont cool. Was hatte der Gaucho bloss vor?
„Diese Kleine...wie heisst sie nochmal?"
„Magdalena", half ihm nun Iker auf die Sprünge, weil Sergio in dem Moment doch etwas zu perplex war, als irgendeine Frage beantworten zu können. „Genau, Magdalena. Also, diese Magdalena...wie ist sie denn so?" Das verräterische Funkeln in Gonzalos Augen liess Sergio seine eigenen Augen zu engen Schlitzen zusammenziehen. „Worauf willst du hinaus, Kumpel?", fragte er misstrauisch. „Was denn? Mich interessiert doch nur das Leben meiner Freunde, mehr nicht!", verteidigte sich Gonzalo sogleich und hob die Hände. „Und ich bin neugierig", gestand er dann etwas kleinlaut. Sergio seufzte und lehnte sich auf seinem Stuhl etwas zurück. „Du willst wissen, wie sie ist? Nun..." Sergio schwieg für einen Moment und versuchte die richtigen Worte für seine Freundin zu finden. „Sie ist wirklich toll. Nicht toll wie all die anderen Frauen vor ihr, sondern...wirklich toll. Nicht nur äusserlich. Sie ist so verständnisvoll und liebevoll...sie ist nicht nur des Geldes und Ruhms wegen mit mir zusammen", erzählte er dann. Gonzalo zog eine Augenbraue in die Höhe. „Woher willst du das denn jetzt wissen? Immerhin...seid ihr ja noch gar nicht so lange zusammen." Sergio schnaubte. „Ich weiss es einfach, klar? Du Klugscheisser brauchst mir hier gar keine Tipps zu geben. Immerhin bin ich hier derjenige, der als Frauenschwarm gilt." Nun grinste der Verteidiger breit, bevor alle drei in schallendes Gelächter ausbrachen.
Sergio spürte, dass es gut tat, mit seinen Freunden auszugehen. Auch wenn er Magdalena vermisste, wusste er, dass ihm seine Freunde ebenso wichtig waren.
„Señorita, noch drei Bier!", rief er der jungen Kellnerin zu, die sofort nickte und sich daran machte, Sergios Bestellungen zu machen.
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Bad Romance
FanfictionAls Magdalena Santiago auf Sergio Ramos trifft, beginnt eine leidenschaftliche Liebe. Doch die beiden sind grundverschieden, was häufig zu Streit führt. Und obwohl sie sich immer wieder versöhnen, gelangen sie irgendwann an den Punkt, wo sie festste...