It seems like yesterday

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It seems like yesterday

That my world fell from the sky

It seems like yesterday

I didn't know how hard I could try

[Ashlee Simpson - Beautifully broken]



Gesagt, getan.

Drei Tage nach diesem äusserst aufschlussreichen Gespräch mit Leonor stand Magdalena um zehn Uhr vormittags vor dem Eingang zu den Trainingsplätzen von Valdebebas. Ein öffentliches Training also. Sie hätte es wissen müssen. Hier wimmelte es nur so von Menschen. Die meisten in den weissen Trikots der Mannschaft, mit Mützen, Schals und viele kleine Jungs trugen Fussbälle unter dem Arm, in der Hoffnung, nach dem Training diesen vielleicht dem einen oder anderen Spieler hinzuhalten für ein Autogramm.

Magdalena fühlte sich total fehl am Platz zwischen all diesen Fans. Sie selbst war doch gar kein Fan von Real Madrid. Und auch nicht von Fussball. Sie wusste, wer die Spieler waren, weil man in Madrid schlicht und einfach nicht um diese rumkam, doch mehr auch nicht. Und sie mochte Sergio. Ein Seufzer entwich ihr. Ja, sie mochte Sergio. Sehr sogar. Und genau deswegen war sie jetzt auch hier. Obwohl sie die Idee mittlerweile wirklich bescheuert fand. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Warum musste sie auch ein öffentliches Training besuchen, wo so viele Menschen hier waren, dass Sergio sie garantiert nicht entdecken würde und womöglich ohnehin zuviel zu tun hatte als dass er sich würde um sie kümmern können.

„So eine bescheuerte Idee", murmelte sie zu sich selbst, bevor sie einige Schritte vortrat. Die Pforten zu den Tribünen von Valdebebas waren geöffnet worden, die Menschen strömten regelrecht hinein, um ihren Stars beim Training zuzusehen.

Magdalena liess die Leute hinter sich und neben sich einfach an ihr vorbeiziehen. Sie hatte es im Grunde ja nicht eilig. Eigentlich wäre sie am liebsten wieder gegangen. Und hätte sich Sergio nicht dermassen in ihrem Kopf eingenistet, wäre sie garantiert auch schon wieder weg gewesen.

„Ich schaffe das", sprach sich die junge Frau nun Mut zu. Während sie der Menschenmenge langsam folgte, band sie sich ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen.


Wenig später fand sich Magdalena im inneren des Trainingsgeländes wieder. Die Tribünen hier waren ganz anschaulich, aber alles andere als imposant. Unzählige Menschen tummelten sich darauf herum, sprachen durcheinander und setzten sich nur langsam auf ihre Plätze, um in ein paar Minuten das Training der Real-Stars zu verfolgen.

Sie liess ihren Blick über die Menschen schweifen. Nirgendwo konnte sie auch nur noch einen freien Platz entdecken. So beschloss Magdalena, in der Nähe des Eingangs stehen zu bleiben und von hier aus das Ganze zu beobachten. Sie liess ihren Blick über die Felder schweifen. Riesige Felder reihten sich aneinander auf dem Sportplatz von Valdebebas. Und insgeheim fragte sich die junge Frau, ob da wirklich alle Plätze mal gebraucht werden würden. Sie bezweifelte es irgendwie.

Aber weiter wollte sie nicht darüber nachdenken. Sie war nicht hergekommen um sich die Trainingsplätze anzusehen. Sie war hier, um mit Sergio zu sprechen. Und sie hoffte, dass sie die Möglichkeit dazu bekommen würde. Wenn nicht, wusste sie nicht, was sie sonst tun sollte.


* * * * * * * *


„Hey, warum ziehst du so ein Gesicht, Kumpel?" Cristiano war neben Sergio getreten, der mit hinter dem Rücken verschränkten Händen da stand und darauf wartete, dass der Trainer das Wort ergriff um ihnen Anweisungen fürs Training zu geben. Die Tribünen von Valdebebas waren beinahe zum bersten voll. Wie immer, wenn ein öffentliches Training stattfand. Doch er achtete kaum auf die schreienden und winkenden Fans. Er war hier, um zu trainieren. Um besser zu werden. Um seinen Stammplatz in der Startelf behalten zu können.

Bad RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt