White for the beginning
And red our love is spinning
Blue 'cause you're my ocean
And bright like an explosion
[Patrick Nuo - Rainbow love]
Niemals hätte Magdalena gedacht, dass sie so ungern zurück nach Madrid gehen würde. Doch dem war jetzt so. An Sergios Seite stand sie am Flughafen in Alicante bei ihrem Gate und wartete darauf, den Flieger betreten zu können. „Hey, alles okay mit dir?" Sergios Stimme riss sie wieder aus ihren Gedanken und sie blickte auf. „Was? Ich...ja, klar", antwortete sie hastig. Etwas zu hastig, wie sie wenig später bemerken musste. Denn Sergios Blick ruhte noch immer auf ihr. Er war skeptisch geworden und der Verteidiger zog die junge Frau etwas näher zu sich heran. „Was ist los?", hakte er nach und Magdalena seufzte leise. „Nichts, ich...ich habe nur Angst, dass es in Madrid anders werden wird. Ich...keine Ahnung." Wieder ein Seufzer aus ihrem Mund und sie lehnte ihren Kopf an Sergios Brust. Er drückte ihr einen Kuss aufs Haar. „Mach dir keine Sorgen, Süsse. Madrid wird nicht anders sein, wenn wir zurückkommen." Magdalena löste sich sanft von Sergio und musterte ihn. Sah in seine braunen Augen und sah sein Lächeln auf den vollen Lippen. „Bist du dir sicher? Ich meine...wir sind...doch jetzt ein Paar, oder?" Der Fussballer lachte und zog sie wieder zu sich, während sie ein paar Schritte nach vorne gingen, nachdem erneut einige Leute ihr Ticket abgegeben und den Flieger betreten hatten. „Klar sind wir ein Paar", versicherte ihr Sergio. „Du bedeutest mir unglaublich viel", setzte er dann noch nach und sah zufrieden das Lächeln auf Magdalenas Lippen. Er wollte all ihre Zweifel begraben. All die Gedanken darüber, ob es in Madrid jetzt anders sein würde. Er sagte ihr, dass sich nichts verändert hatte. Doch er wusste es besser. Er wusste, dass womöglich nicht mehr alles so war wie vor diesem Wochenende. Er hatte die Blicke gespürt und die Objektive der Fotografen. Und er wusste, dass seine neue Liebe bereits entdeckt worden war. Aber Sergio wollte Magdalena das jetzt nicht sagen. Sie sah ohnehin schon etwas besorgt aus. Und er mochte es nicht, wenn sie besorgt war.
Als Magdalena und Sergio im Flieger sassen und die junge Frau aus dem Fenster sah, fühlte sie sich gleich ein wenig besser. Ihre Hand lag in der von Sergio, ihre Finger waren miteinander verschränkt und sein Daumen strich zärtlich über ihren Handrücken. Ein beruhigendes Gefühl durchströmte sie mit einem Mal und leise seufzend lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter. Sie fühlte sich wohl bei Sergio. Sie mochte seine Nähe, liebte sein Aftershave und sein Lachen.
Zeitungen wurden von der Stewardess verteilt und lächelnd nahmen sich Sergio und Magdalena je eine.
Sie blätterte die Zeitung durch, nicht gross darauf erpicht, wirklich was zu lesen. Dazu hatte sie momentan keine Lust. Doch bei einem Bild blieb sie hängen. Nein, es war nicht nur ein Bild, es waren mehrere. Verteilt auf eine Doppelseite im Klatschteil der Zeitung. Sie riss die Augen auf, klappte den Mund auf um etwas zu sagen, doch kein Laut drang über ihre Lippen. Ihr Herz hatte seine Geschwindigkeit beschleunigt, es raste gegen ihre Brust und sie schnappte nach Luft. Was sie sah, konnte sie erst nicht glauben. Sie war in der Zeitung! Da waren Bilder von ihr und Sergio veröffentlicht worden. Auf der Jacht, während des Abendessens in Alicante und einige Bilder zeigten sie und Sergio, als sie durch die Stadt bummelten.
Langsam drehte sie den Kopf in Sergios Richtung. Er hatte dieselbe Seite aufgeschlagen. Und auch er starrte auf die Bilder. Und die Zeilen, die dabei standen.
Sergio Ramos frisch verliebt?
Den Verteidiger von Real Madrid und der spanischen Nationalmannschaft kennt man als Frauenheld. Doch wenn man sich die aktuellsten Bilder des Fussballers ansieht, könnte man fast glauben, dieses Mal sei es ernst. Ramos und seine neue Flamme sehen glücklich aus. Meint es der Fussballer dieses Mal ernst mit einer Frau? Hat er sich wirklich verliebt? Die Bilder sprechen für sich. Doch was wirklich dahintersteckt, ist noch ein Geheimnis. Das aber bestimmt bald gelüftet wird.
Ein Seufzer entwich seinem Mund, bevor er den Kopf in Magdalenas Richtung drehte. Ihre Blicke trafen sich. Sie sah erschrocken aus, unsicher. „Sergio...", sagte sie, hielt dann aber inne, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Oder wie sie es sagen sollte. Ihr Herz raste, sie hatte das Gefühl, gerade überhaupt nicht mehr zu wissen, was sie tun sollte. „Magdi, guck doch nicht so. Das sind nur Fotos. Und das sind nur Worte. Die Leute haben keine Ahnung, verstehst du?" Er sah sie eindringlich an. Wartete darauf, dass sie ihm zustimmte. Doch sie sagte nichts. Sie wandte nur ihren Blick wieder von ihm ab und auf die Zeitung. Da griff er nach ihrer Hand und umschloss sie sanft. „Du hast Angst, oder?", riet er einfach mal drauflos. Als sie dann tatsächlich nickte, war er etwas überrascht. „Wovor hast du Angst?", fragte er sie leise. Magdalena schluckte und warf einen Blick aus dem Fenster. Sie rollten bereits auf die Startbahn. Bald würden sie abheben und zurück nach Madrid fliegen. Bald schon wäre sie wieder zu Hause. Dort, wo sie eigentlich noch gar nicht lange lebte. Und sich dennoch wohl fühlte. Wohler als bei ihrer Familie. „Ich...weiss es selbst nicht genau", gestand sie dann leise und wandte ihm wieder ihr hübsches Gesicht zu. „Es ist einfach...komisch. Verstehst du? Du bist...ich habe nicht mehr daran gedacht, dass eigentlich jeder deiner Schritte von irgendjemandem verfolgt wird. Ich hab's vergessen während diesem wunderbaren Wochenende. Und...ich bin einfach nur erschrocken." Die Worte sprudelten nur so aus ihrem Mund und sie presste schliesslich die Lippen aufeinander. „Hey, ich versteh dich", sagte Sergio und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Aber...na ja, okay, ich habe mich damit abgefunden und komme klar damit. Ich glaube, das musst du auch irgendwie lernen." Er sah sie an, lächelte aufmunternd. Und als er das tat, konnte Magdalena nicht anders, als ebenfalls zu lächeln. „Du hast Recht. Und...ich werd's versuchen. Was wissen denn die schon?" Sergio lachte. „Genau! Die Presse schreibt eine Menge. Und das meiste davon stimmt oft nicht mal. Und hey...wir wissen es besser, oder?" Sie nickte und lehnte dann ihren Kopf an seine Schulter, schloss dabei die Augen und verschränkte wieder ihre Finger mit denen von Sergio. Nur wenig später war sie eingedöst. Der Zeitungsartikel war vergessen. Oder jedenfalls verdrängt.
Sergio hatte Recht. Sie würde schon damit klarkommen. Es waren ja nur Zeitungen. Es waren nur Worte. Sie musste sich daran nicht stören. Ein leises Seufzen entwich ihr und Sergio sah sie lächelnd an. Sie würde das hinkriegen, davon war er überzeugt. Und ansonsten würde er für sie da sein und ihr helfen, sollte sie doch Probleme damit haben.
~
In Madrid angekommen, begann das, was Magdalena und auch Sergio befürchtet hatten nach diesem Zeitungsartikel. Sie konnten nicht mehr so unbehelligt durch das Flughafengebäude gehen wie noch vor drei Tagen als sie abgeflogen waren. Magdalena war völlig überfordert. War es möglich, dass sich in so wenigen Tagen so vieles verändert hatte? Warum standen mit einem Mal Fotografen am Flughafen und knipsten drauflos, nur um ein Bild von ihr und Sergio zu kriegen? Sie klammerte sich an Sergios Hand, während sie ihren Trolley hinter sich herzog. Sie fühlte sich alles andere als wohl zwischen all diesen Leuten, die immer wieder den Auslöser ihrer Kameras drückten und als dann auch noch Mikrofone vor ihrem Gesicht erschienen, zog sie die Schultern hoch und sah Sergio hilflos an. „Komm, das schaffen wir", murmelte er und zog sie hinter sich her zum Ausgang des Flughafens.
Erst als sie in einem Taxi sassen, atmete Magdalena tief durch. Ihr Herz pochte heftig gegen ihren Brustkorb. „Alles okay?" Besorgt sah Sergio sie an, nachdem er dem etwas überraschten Taxifahrer - immerhin sass nicht jeden Tag Sergio Ramos in seinem Taxi - das Ziel genannt hatte. Magdalena nickte. „Klar. Ich bin nur...etwas überfordert." Sie rang sich ein kleines Lächeln ab. Sergio zog sie in seine Arme und küsste sie sanft. „Wir gehen jetzt nach Hause. Und...es tut mir leid, Süsse. Dass das gleich so einen Wirbel verursacht hier, hätte ich nicht gedacht. Wenn ich das gewusst hätte..." Sein Wortschwall wurde unterbrochen, als Magdalena ihm einen Finger auf die Lippen legte. „Ist schon gut, Sergio. Ich komme damit klar. Ich gewöhne mich schon daran. Weil...ich will mit dir zusammen sein." Sie lächelte und küsste ihn. „Okay, du hast Recht", nuschelte er. „Ich habe immer Recht", gab sie grinsend zurück. Sergio lachte. „Ganz schön frech, Süsse", bemerkte er, doch sie zuckte nur mit den Schultern und kuschelte sich an ihren Freund. Ihr war es egal, was die Zeitungen schrieben. Solange sie nicht auf Schritt und Tritt verfolgt wurde von Presseleuten, konnte sie mit dem leben.
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Bad Romance
FanfictionAls Magdalena Santiago auf Sergio Ramos trifft, beginnt eine leidenschaftliche Liebe. Doch die beiden sind grundverschieden, was häufig zu Streit führt. Und obwohl sie sich immer wieder versöhnen, gelangen sie irgendwann an den Punkt, wo sie festste...