Wie Sand durch deine Hände

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Der Augenblick ist jetzt und fliesst wie Sand durch deine Hände

Doch du hältst dich, doch du hältst dich an ihm fest

[Juli - Tage wie dieser]



Dass Sergio sie in ein solches Restaurant ausführen würde, damit hätte Magdalena nicht mal im Traum gerechnet.

Umso erstaunter war die junge Frau nun, als sie mit Sergio das Restaurante Botín betrat.

Alles war piekfein eingerichtet, sie und Sergio wurden sogar an einen vom Fussballer reservierten Zweiertisch geführt, sie wurden zuvorkommend behandelt und sehr freundlich bedient. Nun wusste Magdalena auch, was Sergio gemeint hatte mit der Bemerkung, dass ihr Kleid perfekt wäre für diesen Abend.

Und doch fühlte sich die 20-Jährige in diesem Restaurant, mit einer solchen Atmosphäre, nicht sonderlich wohl. Sie war sich so was nicht gewohnt und anscheinend hatte Sergio nicht daran gedacht. Dieser fühlte sich so wie er sich benahm, sichtlich wohl hier. Er lächelte, bestellte einen Rotwein, von dem Magdalena nicht die geringste Ahnung gehabt hätte, was sie genau bestellen sollte und wandte sich, nachdem sie ihre Speisewünsche dem Kellner kundgegeben hatten, der jungen Frau zu. „Also...wie findest du es hier? Gefällt dir das Restaurant?", wollte er wissen. Magdalena schwieg einen Moment und liess ihren Blick durch den riesigen Raum schweifen. Das Licht wurde von einem riesigen Kronleuchter, der in der Mitte des Restaurants an der Decke hing, gespendet. Auf jedem Tisch standen zwei weisse, lange Kerzen, die das Licht noch ein wenig schwummerig machten. Magdalena konnte nicht leugnen, dass alles hier einen leicht intimen Touch hatte. Und sie wusste nicht, ob sie dies nun gut oder schlecht finden sollte. Auf der einen Seite fühlte sie sich geschmeichelt, hatte Sergio Ramos sie hierhin eingeladen. Aber auf der anderen Seite wusste sie auch nicht, was sie davon halten sollte. Wollte der Fussballer vielleicht mehr von ihr? Oder würde sie nur eines dieser Mädels werden, mit denen er ein, zweimal ins Bett hüpfte und sie dann vergass? Ihr entwich ein leises Seufzen und ihr Blick legte sich wieder auf Sergio. Erwartungsvoll sah er sie an. „Nun, es ist...anders", versuchte Magdalena das, was sie sah und empfand irgendwie in Worte zu fassen. „Wie meinst du das?" Stirnrunzelnd sah Sergio sie nun an. Er schien nicht zu verstehen, worauf sie hinauswollte. Etwas unschlüssig zuckte Magdalena mit den Schultern. „Es ist nur so, dass ich...noch nie in einem solchen Restaurant gewesen bin. Es ist...irgendwie überwältigend, verstehst du? Die Bedienung, die Atmosphäre, das viele Besteck hier...einfach alles." Sie machte eine ausschweifende Handbewegung, um ihre Worte zu unterstreichen.

Sergio nickte. Er verstand sie. Und mit einem Mal war er sich nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, Magdalena in ein Restaurant wie das Botín einzuladen. Er merkte doch, dass sie sich anscheinend nicht sehr wohl fühlte hier und er hätte sich ohrfeigen können für diese Aktion seinerseits.

„Tut mir leid", murmelte er dann. „Ich hätte daran denken müssen, dass du so was nicht gewohnt bist und ich hätte ein...etwas...normaleres Restaurant auswählen sollen." Er sah sie so schuldbewusst an, dass Magdalena nicht anders konnte als zu lächeln. „Sergio, irgendwann ist immer das erste Mal. Und...ich finde es gut so wie es ist. Ich gewöhne mich schon an diesen...exquisiten Service und...die Tischmanieren, keine Sorge." Sie lächelte aufmunternd und zauberte so auch ihm wieder ein Lächeln aufs Gesicht. „Sicher? Sonst...sag es mir bitte, wenn du dich hier nicht wohl fühlst. Ich habe dich schliesslich eingeladen, ich will, dass es ein toller Abend wird." Magdalena nickte. „Mach dir keinen Kopf darüber. Es ist doch...ganz schön hier. Wenn auch etwas ungewohnt." Sie zwinkerte und Sergio konnte sich nun wieder sicher sein, dass sie bleiben und nicht am liebsten die Beine in die Hand nehmen und raus rennen würde.

Bad RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt