Once in your life

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Oh, once in your life you'll find someone who will turn your world around,  bring you up when you're feeling down.

[Bryan Adams - Heaven]


Die Sonne strahlte hell auf den Ozean und hatte anscheinend nicht vor, heute noch im Meer zu versinken. Es war warm, sogar schon heiss. Und Magdalena genoss es, hier auf der Jacht auf einem der beiden Liegestühle zu liegen und sich von der Sonne bräunen zu lassen. Sergio war mittlerweile auch wieder hier und hatte das Steuer erneut übernommen. Sie jedoch durfte die Sonne und den leichten Wind geniessen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Sie fühlte sich mittlerweile wohl hier.

Als mit einem Mal ein Schatten über sie fiel, öffnete Magdalena überrascht die Augen. Sergio hatte sich über sie gebeugt und sah sie grinsend an. „Na, Señorita? Geniessen Sie das Wetter?", fragte er, woraufhin sie nickte. „Natürlich, Señor", grinste sie zurück. „Brauchst du eine Abkühlung?", fragte er weiter, doch dieses Mal verneinte Magdalena. Da fackelte Sergio nicht lange. Er beugte sich etwas mehr zu der jungen Frau runter und ehe sie sich versah, spürte sie seine Lippen auf den ihren. Erschrocken zuckte Magdalena zusammen, allerdings nur für eine gefühlte Sekunde. Dann besann sie sich eines besseren und schlang ihre Arme um Sergios Nacken, damit sie ihn so etwas näher zu sich runter ziehen konnte. Sie erwiderte seinen Kuss innig, während ihr Herz so schnell und heftig schlug, dass sie Angst hatte, es könnte ihr aus der Brust springen.

Sie vergassen die Zeit, sie vergassen den Ort, an dem sie sich befanden. Sie vergassen alles. Es gab nur noch sie beide. Nur noch Sergio und Magdalena. Und ihre Lippen, die aufeinander lagen. Der Kuss wurde mit jeder Sekunde leidenschaftlicher, bis sie sich voneinander lösen mussten, um wieder frische Luft in ihre Lungen zu bekommen. „Und...brauchst du...immer noch keine...Abkühlung?", fragte Sergio keuchend und richtete sich wieder etwas auf. „Wenn du mich so fragst...", lächelte Magdalena und stand langsam auf. Sergio griff nach ihrer Hand. In seinem Bauch kribbelte es, er grinste und hatte das Gefühl, nicht mehr damit aufhören zu können. Auch Magdalena ging es so. Sein Kuss hatte sie überrascht, doch er war alles andere als unangenehm gewesen. Und sie wusste jetzt, im Grunde hatte sie sich danach gesehnt. Sie hatte sich seit ihrem ersten Kuss, seit der ersten Nacht nach einem weiteren Kuss gesehnt. Und sie hatte ihn bekommen.

Lachend sprangen die beiden über Bord ins kühle Nass. Das Wasser hier war tief, sie konnten weder den Grund sehen noch ihn mit ihren Füssen berühren. Eine Weile schwammen sie deshalb einfach im Kreis umeinander rum. Dabei liessen sie sich nicht aus den Augen. Auf beiden Gesichtern lag ein Lächeln, das nicht mehr verschwinden wollte. Bis Magdalena eine Gelegenheit packte, blitzschnell auf Sergio zu schwamm und ihn dann ohne Vorwarnung untertauchte. Während der Fussballer noch prustend und völlig überrascht wieder auftauchte, sah Magdalena zu, dass sie ein paar Meter zwischen sich und Sergio brachte. Lachend winkte sie ihm zu. „Na warte, du kleines Biest!", rief er und schwamm auf sie zu. Kreischend versuchte Magdalena, wieder das Weite zu suchen, doch dieses Mal war der junge Mann schneller als sie. Er packte ihr Fussgelenk, zog sie zu sich heran und tauchte sie ebenfalls unter Wasser. Sekunden später kam sie prustend wieder hoch und strich sich das dunkle Haar aus dem Gesicht. „Das ist gemein, du bist viel stärker als ich", japste sie. Sergio lachte. „Aber du warst ganz schön flink vorhin!" Sie zuckte mit den Schultern und schwamm dann wieder zurück zur Jacht und zum Treppchen, welches hoch zum Deck führte. Ausser Atem legte sich Magdalena auf ihren Liegestuhl und machte es sich bequem. Sergio folgte ihrem Beispiel und legte sich auf den freien Stuhl neben ihr. Sie schwiegen eine ganze Weile und genossen einfach nur die warmen Sonnenstrahlen, die ihre Haut trockneten.

Irgendwann döste Magdalena ein, so wohl fühlte sie sich in diesem Moment. Die warme Sonne liess ihre Haut prickeln, liess sie einfach nur zufrieden sein. Erst als weiche Lippen sie küssten, schlug sie die Augen auf. Sergio sah sie lächelnd an. „Was ist?", fragte sie nuschelnd. „Nun ja, ich glaube, du solltest dich mal eincremen. Sonst kriegst du einen Sonnenbrand", schlug der Fussballer vor und wedelte dabei mit einer Tube Sonnencreme vor ihrer Nase rum. Sie schnappte sie sich und drückte ihm noch einen Kuss auf den Mund. „Danke."

Dann begann sie, sich einzucremen, schliesslich wollte sie wirklich keinen Sonnenbrand davontragen von diesem – bis jetzt sehr vielversprechenden – Wochenende.

„Kannst du mir bitte den Rücken einschmieren?" Lächelnd hielt sie dem Fussballer die Tube wieder hin. „Klar." Er stemmte sich von seinem Liegestuhl hoch und kniete sich neben den von Magdalena, um ihren Rücken einzucremen. Sie schloss die Augen und als Sergios Hände begannen, die Sonnencreme auf ihrem Rücken zu verteilen, erschauderte sie leicht. Seine Hände waren so sanft und als sie begannen, die Sonnencreme in ihre Haut einzumassieren, seufzte sie leise. „Gut so?", wollte er flüsternd wissen. Sie nickte. „Nicht aufhören." Sergio grinste. Er wusste, dass sie seine kleine Massage genoss. Und er tat es auch. Ihre Haut war so zart, leicht braun gebrannt und fühlte sich einfach nur gut an. Das Kribbeln in seinem Bauch wurde etwas stärker. Diese Frau hier bei ihm machte ihn verrückt. Schon lange hatte er keine Schmetterlinge mehr im Bauch gehabt. Ja, vielleicht hatte er sogar noch nie solche Schmetterlinge im Bauch gehabt. Er hätte ihr am liebsten den ganzen Tag den Rücken eingecremt, aber als die Sonnencreme schon gar nicht mehr sichtbar war auf ihrem Körper, richtete er sich wieder auf. „So, fertig."

„Danke", seufzte Magdalena zufrieden und räkelte sich kurz auf ihrem Liegestuhl, um kurz darauf wieder einzudösen.

Sergio legte sich zurück auf seinen Platz, doch er liess Magdalena nicht mehr aus den Augen. Wenn sie die Augen geschlossen hatte, fühlte er sich nicht beobachtet und er konnte sie ansehen so lange er wollte. Magdalena war wirklich hübsch und je länger er sie ansah, desto intensiver spürte er das Kribbeln in seinem Bauch. Er musste sich wirklich in sie verliebt haben. Anders konnte er sich diese Gefühle nicht erklären. Aber egal, was es auch war. Er genoss es einfach.

* * * * * * *

Erst als die Sonne bereits dabei war, am Horizont unterzugehen und im Meer zu versinken, standen Magdalena und Sergio unter Deck um sich umzuziehen. Sie hatten vor, jetzt wieder am Hafen von Alicante angekommen, ein wenig durch die Gassen zu schlendern und vielleicht irgendwo einen Happen essen zu gehen.

In lockerer Freizeitkleidung machten sich die beiden also auf den Weg in die Innenstadt von Alicante. Sergio wusste viel über diese Stadt, obwohl er in Camas aufgewachsen war. Interessiert hörte Magdalena ihm zu, während sie neben ihm herschlenderte und sich umsah. Ihr gefiel Alicante, die Stadt hatte ihr ganz eigenes Flair.

„Hast du Hunger?" Als Sergio ihr diese Frage stellte, zuckte sie leicht zusammen. Sie hatte sich so auf seine Erzählungen konzentriert, dass diese kleine Frage sie kurz ein wenig verwirrte. „Ich...eigentlich nicht", gestand sie dann. „Und du?" Sergio verneinte ebenfalls und sie lächelte. „Aber ich kenne ein nettes kleines Restaurant am Hafen. Dort könnten wir ja was trinken gehen. Und vielleicht doch einen Happen essen", schlug er dann vor. Da konnte Magdalena nicht nein sagen und stimmte zu.

Ein Kribbeln machte sich in ihrem Körper breit, als Sergio wie selbstverständlich einen Arm um ihre Schulter legte und sie so etwas näher zu sich heranzog. Sie wiederum schlang ihren Arm um seine Taille. Es fühlte sich gut an, ihm so nahe zu sein, die Schmetterlinge in ihrem Bauch dankten es ihr.

Bad RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt