Nach dem Essen habe ich mir nur noch die Zähne geputzt, habe mir einen Schlafanzug angezogen und habe mich vor meinem Fernseher aufs Bett gehauen.
Mein eigentlicher Plan war es irgendeine Reality-Show zu verfolgen bis ich müde werde, aber meine Gedanken lassen mich nicht in Ruhe.
Ich schalte zwischen den Programmen hin und her und bleibe dann bei irgendeiner Doku über Japan stehen.
Die Stimme des Moderators ist entspannend. So entspannend das ich mich endlich von meinen Gedanken losreißen kann.
Ich bestaune die ästhetisch gefilmten Landschaften Japans, erleichtert darüber das ich mal eine Auszeit habe.
Und tatsächlich werde ich davon auch müde.
Ich lege die Fernbedienung beiseite und beschließe den Fernseher einfach laufen zu lassen. Ich kuschele mich in meine Decke und schließe die Augen.
Und durch die entspannende Stimme des Moderators schlafe ich langsam wieder ein.
-
Ich habe schon wieder viel zu lange geschlafen.
Als ich blinzelnd die Augen öffne, läuft im Fernseher schon das Mittagsprogramm.
Ich runzele die Stirn und setze mich auf. Draußen regnet es leicht. Der Himmel ist bewölkt.
Hoffen wir das es morgen nicht genauso ist.
Ich setze mich auf und mein Blick fällt erst auf meinen geöffneten Koffer am Boden und auf das zerstörte Handy auf meinem Bett.
Ich sollte den Koffer für morgen packen. Und mit dem Handy muss ich mir auch was einfallen lassen. Obwohl ich das wahrscheinlich nicht mehr hinbekomme bis morgen.
Ich stehe langsam auf und öffne dann meinen Schrank um ein paar Klamotten in den Koffer zu schmeißen, sowie mein Ladekabel und ein paar Mangas, die ich wahrscheinlich eh nicht lesen werde.
Ich muss mir später noch einen Kulturbeutel zusammenstellen und noch ein paar extra Sachen packen.
Umso mehr ich an morgen denke, desto weniger Lust habe ich auf diese Klassenfahrt zu fahren. Ich will nicht mit Jungkook in einem Bett schlafen. Ich will am liebsten nicht mal in einem Zimmer mit ihm sein. Ich will ihm aus dem Weg gehen.
Seufzend schmeiße ich noch eine Badehose und ein zusätzliches Kissen in den Koffer und knalle dann die Schranktür zu.
Wir haben mittlerweile schon fast 13 Uhr. Wenn ich so weiter mache das ich versuche mit sowas vor meinen Problemen zu fliehen kann ich auch gleich in den Winterschlaf gehen.
Ich seufze wieder und beschließe wenigstens meinen Koffer fertig zu bekommen, damit ich noch in Ruhe duschen kann.
-
Zwei Stunden habe ich mit allem gebraucht.
Ich habe meinem Koffer und einen kleinen Rucksack für morgen gepackt und war duschen. Ich habe meine Haare geföhnt, habe mir einen Jogginganzug angezogen, was gegessen... und jetzt warte ich in der Küche, mit einer Schüssel der restlichen Nudeln von gestern, eigentlich nur noch das Ayano kommt.
Sie wollte heute vorbeikommen um nochmal richtig sauber zu machen bevor ich gehe. Sie hat mir aber nicht gesagt um wie viel Uhr das sein soll.
Ich esse auf und stelle meine Schüssel in die Spülmaschine, als es endlich an der Tür klingelt. Halb vier. Wann plant sie nach Hause zu gehen?!
Ich rennen die Treppen runter und öffne die Tür.
"Hallo Aya-",
Ich stocke.
Vor der Tür steht nicht Ayano sondern Jimin. Mit einem Rucksack auf dem Rücken und vom Regen nassen Haaren.
"Aya?" Schnurrt er lächelnd und schließt mich in eine Umarmung, die ich sofort erwidere.
"W... was machst du denn hier?" Ist meine Begrüßung. Er kichert und schaut mir ins Gesicht. "Ich habe dir gestern nicht geglaubt. Deswegen habe ich beschlossen die Nacht bei dir zu bleiben.", er senkt den Blick etwas. "Ich wollte eigentlich gestern schon kommen, aber unser Fahrer hatte schon Feierabend gehabt.",
Etwas gerührt schaue ich ihn an und merke wie mir ein Lächeln ins Gesicht steigt. Ich lasse ihn ins Haus eintreten, und er zieht sich vor der Tür die Schuhe aus.
"Du willst die Nacht bleiben?" Komme ich dann auf sein eben Gesagtes zurück. "Wir fahren morgen auf Klassenfahrt. Willst du wirklich nur diesen Rucksack mitnehmen?"
Er grinst und schüttelt den Kopf. "Natürlich nicht. Meine Sachen werden morgen an die Schule gebracht.", er dreht sich zu mir. "In dem Rucksack sind nur einige privatere Sachen drin.",
Ich nicke und betrachte ihn kurz.
Er hat seine Haare etwas zurückgekämmt, aber einzelne Strähnen hängen ihm noch im Gesicht. Er macht einen etwas müden Eindruck.
Er trägt gerade einen ähnlichen Jogginganzug wie ich. Nur in Übergröße und in weiß.
"Sag mal, ist alles gut?" Frage ich leise. Überrascht dreht er sich wieder zu mir. "Bei mir?" Er grinst. "Natürlich. Ich bin Jimin! Ich habe nur ein bisschen wenig geschlafen.",
Ich lege den Kopf schräg. "Warum das denn?" Jimin sagt eine kleine Weile nichts. Dann seufzt er. "Zum einem wegen dem Stress den meine Familie gerade schiebt, und zum anderem wollte ich für dich erreichbar sein wenn was ist.",
Ich lächele leicht und nehme seine Hand. "Wenn du schlafen kannst dann schlaf lieber.", meine ich leise. "Was macht deine Familie denn für einen Stress?"
Jimin seufzt leicht. "Naja... meinem Vater geht es in letzter Zeit nicht sehr gut. Man überlegt derzeit ob er schon früher von seinem Posten abtritt.",
Er schaut mir in die Augen und lächelt gequält. "Und du weißt sicherlich was das für mich bedeuten würde?"
Ich nicke leicht schockiert. "J... ja, aber Jimin...", - "Ich werde der nächste sein der diesen Posten übernimmt.", er seufzt. "Und ich kann nicht nein sagen weil ich meiner Stiefmutter keinen Gefallen tun möchte.",
Er lächelt leicht und nimmt dann meine Hand fest in seine. "Noch steht nichts fest. Hör auf mich so betroffen anzuschauen.",
Ich nicke seufzend und lächele ihn dann breit an. "Los, komm. Wir müssen ja nicht in diesem Flur stehen bleiben.",
Er nickt und lässt sich von mir mitziehen. Als wir am Badezimmer ankommen, greife ich noch schnell nach einem Handtuch für seine nassen Haare, was ich ihm auch sofort um den Kopf wickele. Er scheint zuerst überrascht, lächelt dann aber leicht.
Was mich erröten lässt.
Was zum Teufel?!
Schnell wende ich den Blick ab und ziehe ihn weiter in mein Zimmer. Er quittiert mein Verhalten mit einem Kichern und lässt sich weiterziehen.
Ich öffne meine Zimmertür und lasse dann seine Hand los.
"Und du bist sicher das du hier schlafen willst wenn morgen die Klassenfahrt ist?" Frage ich leise. Jimin nickt und lächelt. "Ich will dich nicht alleine lassen, Taetae.",
Mein Herz schlägt mir mittlerweile bis zum Hals und mir wird angenehm warm. Er erwidert meinen Blick mit seinen müden Augen und lächelt dann wieder sanft.
"Jimin...", entweicht es mir leise. Dann seufze ich etwas. "Leg dich erstmal hin und schlaf eine Runde, okay?"
Überrascht blinzelt er. Dann verziehen sich seine Lippen zu einem Grinsen. "Das kann ich aber nur wenn du neben mir liegst.", ich schlucke und schüttele lächelnd den Kopf.
"O... okay...", stottere ich verlegen.
Dieser Junge bringt meine Gefühle komplett durcheinander.
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The Gay Project - PT. 2
FanfictionDies ist die Fortsetzung von The Gay Project. Jungkook und Taehyung sind endlich zusammen, Namjoon und Jin haben sich gefunden und auch das Dreierpärchen Yoongi, Hoseok und Jimin sind gemeinsam glücklich. Zusammen führen die sieben den Schülervors...