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Wie zum Fick soll diese Beziehung überlebensfähig sein? Wie zum Geier soll ich diesen scheiß hier aushalten bis wieder... alles gut ist?!

Ich streiche mir übers Gesicht und starre in den Himmel. Warum ist er schon in der Schule?! Komm schon, Taehyung. Nicht heulen. Das ist es nicht wert.

Ich senke den Blick wieder und starre auf das Kopfsteinpflaster des Gehsteigs. Wie lange kann ich das noch mitmachen wenn ich jetzt schon so fertig bin? Wie soll ich die Klassenfahrt überleben?

Sollte ich vielleicht daheim bleiben und von zuhause aus an den Sitzungen teilnehmen? Ich weiß nicht ob ich es ertragen könnte... Zusammen mit Jungkook auf einem Zimmer... und im Notfall noch zusammen in einem Bett zu schlafen.

Ich will auch nicht das sich Jimin und die anderen zu viele Sorgen machen. Die haben derzeit alle was besseres zu tun als sich mit einer kleinen Heulsuse wie mir herumzuschlagen. Und ich eigentlich auch.

Warum habe ich wieder diese Probleme? Ich will doch nur eine glückliche Beziehung mit Jungkook haben. Nach mehr habe ich nie gefragt...

"Tae?"

Ich zucke leicht zusammen und hebe den Kopf. Namjoon hockt vor mir. Sein Gesichtsausdruck sieht besorgt aus, und er scheint gerannt zu sein. Ihm kleben ein paar seiner blauen Haare auf der Stirn. Er gelt sie sich normalerweise immer so ordentlich zurück. Aber jetzt durchs rennen...

Ich kann seinen mittlerweile ungefähr vier Zentimeter langen braunen Haaransatz sehen und lächele leicht. "Namjoon...", erwidere ich leise. Er nimmt meine Hand in seine und schaut mir in die Augen.

"Ist alles okay bei dir?"

Und diese Frage...

...hätte er nicht stellen dürfen.

Ich breche unkontrolliert in Tränen aus und senie sofort den Kopf. "F... fuck...", wimmere ich auf. "T... tut mir leid... ich.... kann nicht mehr...",

Auch das habe ich nicht sagen wollen. Namjoon erstarrt, dann stürzt er sich vor und zieht mich ohne zu zögern fest an sich.

Ich muss mich zusammenreißen um nicht einfach lautstark zu heulen. Alles bricht gerade über mir ein. Eigentlich hätte ich nicht gedacht das ich wirklich so heftig zusammenbrechen würde.

Ich drücke meine Stirn an seine Brust und sinke in mich zusammen. "Es ist okay, Tae...", höre ich Namjoons Versuche mich zu beruhigen.

Alles ist okay, ja?

Ja.

Alles ist okay.

Am Arsch.

Meine Brust tut weh. Mein Kopf langsan auch. Meine Kehle schnürt sich schmerzhaft zusammen und ich schluchze heftig auf.

Namjoon wiegt mich sanft in und her und streichelt mir über den Rücken.

"Es tut mir leid, Tae.", murmelt er. "Ich hasse es dich so leiden zu sehen. Ich wünschte ich könnte Jin ins Gewissen reden... aber er ist stur. Vielleicht hat er auch Angst vor mir.",

Ich schüttele schnell den Kopf und löse mich leicht von ihm. "Jin... ist nicht schuld.", presse ich hervor.

"Jin hat ein Problem mit seinem Körper. Jungkook hat ihm angeboten ihn zu helfen. Da ist klar das man sich an den letzten Strohhalm klammert, aber...", mir laufen immer mehr Tränen über die Wange. "...aber warum...?"

Namjoon drückt mich sanft von sich und schaut mir in die Augen. "Interpretiere da nicht zu viel rein, Tae.", murmelt er sanft. "Jungkook und Jin sind beide stur wie die Esel. Spätestens auf der Klassenfahrt merken beide was für einen Scheiß die da eigentlich abziehen.",

Ich nicke leicht und ziehe die Nase hoch. Ich würde ihm das gerne glauben. Aber es geht nicht in meinen Kopf rein.

"Namjoon...", flüstere ich. "Ich... bin am überlegen mich von Jungkook zu trennen.",

Nun schreckt Namjoon zurück. "Was?!" Entfährt es ihm laut. "Moment mal...", ich schüttele den Kopf. "Ich... kann diesen Stress nicht.", gebe ich zu. "Ich denke zu viel darüber nach, ich bin 24/7 gedanklich bei dieser Sache... ich frage mich sogar derzeit ob Jungkook das absichtlich macht.",

Ich wische mir über die Augen und schüttele den Kopf. "Allein das er nicht mit sich reden lässt sagt mir schon alles.",

Namjoon schüttelt schnell den Kopf und nimmt mein Gesicht in beide Hände. "Taehyung! Du handelst viel zu schnell...", - "Nein.", unterbreche ich ihn.

"Sag mir was es für einen Grund geben soll diesen Kack in einer glücklichen Beziehung anzufangen. Du kannst mir doch nicht erzählen dass er das wirklich macht weil er Jin nur helfen will. Was ist das denn für eine beknackte Ausrede?! Wer macht sowas überhaupt einfach so?!"

Ich starre ihm in die Augen und spüre schon wieder wie mir Tränen über die Wange laufen.

"Ich bin ihm nicht genug, Namjoon.", murmele ich dann schon leiser. "Das ist die einzige Erklärung die Sinn ergibt. Und wenn er zu feige ist mir das ins Gesicht zu sagen dann...", - "Tae!" Entfährt es Namjoon. "Hör auf!"

Ich verstumme kleinlaut und senke den Blick. "Du weißt doch überhaupt nicht ob das so stimmt...", - "Er guckt mich nicht mehr an.", unterbreche ich ihn wieder. "Seine Berührungen sind nur noch ganz zögerlich. Er redet nicht mehr wirklich mit mir...", - "Du machst dir zu viele Gedanken-", - "Nein, mache ich nicht!"

Wir verstummen beide und starren uns nur gegenseitig in die Augen. Meine Tränen sind versiegt. Aber ich spüre wieder neue kommen, weswegen ich mich schnell aus seinem Griff löse.

"L... lass uns loslaufen.", flüstere ich heiser. "Danke das du gekommen bist um mich zu holen.", Namjoon steht auf und hält mir seine Hand hin. "Alles gut.", lächelt er. "Komm hoch.",

Sein Lächeln ist nicht echt. Er sieht immer noch sehr besorgt aus.

Ich nehme seine Hand und lasse mich hochziehen. Sobald ich vor ihm stehe stockt er. "Deine Krawatte...", - "Scheiß auf die.", unterbreche ich ihn.

Er schüttelt langsam den Kopf, nimmt dann meine Krawatte und beginnt sie mir sanft um den Nacken zu legen. "Schulvorschrift ist Schulvorschrift.", lächelt er leicht. "Das gilt auch für die Vorstandsmitglieder.",

Ich lasse ihn machen und antworte daraufhin nur mit einem Seufzen.

"Ich mache den Knoten such nicht zu fest, okay?"

Ich nicke. "Mach wie du denkst.",

The Gay Project - PT. 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt