Klischee-Denken

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Kolja atmete tief ein, füllte seine Lungen mit der frischen kühlen Nachtluft, währen er sich an das Geländer seines Balkons lehnte. Er ließ den Blick über Stadt schweifen, zog das silberne Etui aus seiner Hosentasche und steckte sich eine Zigarette an. „Sind Sie immer so wortkarg?". Perplex sah Kolja auf, erblickte Felicia, wie sie in ihrer schwarzen Spitzenunterwäsche, lediglich ihre leichte Bluse übergeworfen, lässig in der Balkontür lehnte. Ein Schmunzeln huschte über seine Lippen. Sie hatte Recht, viel gesprochen hatte er bisher nicht. „Eigentlich nicht", feixte er, während er erneut an seiner Zigarette zog und den Rauch in die Nacht blies. „Darf ich?", lächelte Felicia, trat selbstsicher einen Schritt auf ihn zu, nahm ihm die Zigarette aus der Hand und zog genüsslich daran. „Man kann sich also tatsächlich mit Ihnen unterhalten?" Überrascht beobachtete er ihre nahezu laszive Bewegung, worauf er prompt einen fragenden Blick erntete: „Darf eine Frau nicht rauchen?" Er lachte: „Doch natürlich". „Und warum genau mustern Sie mich dann so überrascht?". Sie hatte eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe „Vielleicht Ihr Outfit, vielleicht die Tatsache, dass Sie meine Zigarette rauchen...", bemerkte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Felicia hob eine Augenbraue: „Sie stört mein Outfit?", erkundigte sie sich keck und überging damit seinen Kommentar zu der Zigarette vollständig. Diese Frau war unglaublich! Er lachte, schüttelte den Kopf und zückte erneut das kleine Etui, um sich eine Zigarette anzustecken. „Ich finde es durchaus alltagstauglich", stellte er mit einem verschmitzten Grinsen fest, während er sie eingehend musterte. Felicia lehnte sich erwartungsvoll an die gegenüberliegende Brüstung: „Ein erfolgreicher Geschäftsmann also?", nahm sie erneut das Gespräch auf und zog genüsslich an der Zigarette in ihrer Hand. Er hob eine Augenbraue, wollte sie nun tatsächlich Smalltalk über seine Arbeit halten? „Welche Branche?", hakte sie weiter nach und lächelte. „Oder muss man Ihnen alles einzeln aus der Nase ziehen?", Ein Schmunzeln huschte über seine Lippen. Sie war nicht auf den Mund gefallen, er überlegte. Er eigentlich auch nicht. „Vielleicht liegt es nur nicht in meinem Interesse mich bei diesem Anblick über meine Arbeit zu unterhalten", erwiderte er schulterzuckend und deutete auf ihren leicht bekleideten Körper. „Soll ich mir etwas anziehen, damit Sie in der Lage sind ein Gespräch mit mir zu führen?", konterte sie verschmitzt, was ihm ein herzhaftes Lachen entlockte. Diese Frau gefiel ihm. „Ich bin in der Softwareentwicklung tätig", erwiderte er, ohne weiter auf ihre Bemerkung einzugehen. Interessiert musterte sie ihn. „Sie sind Informatiker?", hakte sie nach. „Ist das so abwegig?", feixte er, zog an seiner Zigarette und sah sie an. Seine Gegenüber überlegte. „Sie passen für mich wohl einfach nicht in das Bild eines computerbesessenen Nerds". „Achja?", lachte er amüsiert. „Vielleicht ist ihre Vorstellung eines, wie nennen Sie es so schön, computerbesessenen Nerds, etwas überholt." „Vielleicht" zuckte die Frau vor ihm mit den Schultern und lächelte verschmitzt: „Wenn ich mir Sie so ansehe, werden Sie wohl auch kaum derjenige sein, der noch programmiert." Felicia ließ ihren Blick über seinen Körper schweifen. „Dafür haben Sie sicher Personal".


Felicia ließ ihren Blick ruhig über seinen Körper wandern. Es hatte etwas Reizvolles an sich, wie er dort stand mit seiner schwarzen Stoffhose, seinem noch immer geöffnetem Hemd und genüsslich an seiner Zigarette zog. Diese Lippen! „Vielleicht ein Paar", lächelte er verschmitzt. „Sie sind bescheidener, als ich es von Ihnen erwartet hätte", bemerkte sie anerkennend und schmunzelte. Felicia war es trotz Intimität wichtig eine gewisse Distanz zu ihren Kunden zu wahren. Ein „Du" ließ eine Vertrautheit entstehen, die für sie in diesem Rahmen keinen Platz hatte. Sie waren Kunden, keine Freunde. „Darf ich das als Kompliment sehen?", lachte Kolja. Felicia zuckte mit den Schultern, nahm noch einen letzten tiefen Zug, schnippte die Zigarette lässig in den Aschenbescher und ging wieder ins Zimmer: „Danke für die Zigarette".
„Was fehlt?", hörte sie Koljas Stimme nun direkt hinter sich. Sie drehte sich um, er stand unmittelbar hinter ihr „Bitte?" entfuhr es ihr überrascht. „Was fehlt zum perfekten computerbesessenen Nerd?", witzelte er und sah sie herausfordernd an. Für einen kurzen Moment fehlten ihr die Worte, sie schluckte. Kolja stand direkt vor ihr, sah ihr unvermittelt in die Augen, wobei seine Mundwinkel verführerisch zuckten. „Die Hornbrille natürlich", fand sie ihre Schlagfertigkeit nach wenigen Augenblicken wieder. „Ich trage Kontaktlinsen", konterte er sofort. „Die Hosenträger", lächelte Felicia herausfordernd. Er hob mit einem verführerischen Grinsen die Schultern: „Bin auf Gürtel umgestiegen". Felicia lachte, dieses Spiel gefiel ihr und trat einen Schritt auf ihn zu: „Die Hochwasserhose". Seine Mundwinkel zuckten: „Dafür sind meine Knöchel nicht ansehnlich genug", bemerkte er nun dicht an ihren Lippen, den Schalk nur so in den Augen. Sie hob die Hand, fuhr hauchzart mit dem Finger über seine Haut: „Die blasse Haut". Er zuckte bei ihrer zarten Berührung leicht zusammen. „Ich reise viel", hauchte er, bevor er seine Lippen fordernd auf ihre legte, ihren Hintern umfasste und sie näher an sich heranzog. Überrascht keuchte sie auf, überrumpelt von dieser unglaublichen Erregung, welche ihren Körper regelrecht flutete. Ungeduldig schob sie sich dichter an ihn, löste sich von seinen Lippen: „Nimm mich, Kolja", hauchte sie mit belegter Stimme. „Kann ich mir das leisten?", konterte er beinahe tonlos an ihren Lippen. Ein kleines Schmunzeln konnte sie sich nicht verkneifen. Die Anspielung auf ihren Job hatte gesessen. „Das hängt ganz davon ab, wie lange du durchhältst", provozierte sie frech, bevor er sie bestimmt nach hinten schob und sie mit einem Ruck an der kühlen Wand hinter sich landete.


„Das hängt ganz davon ab, wie lange du durchhältst", provozierte Koljas Gegenüber frech, woraufhin er sie mit einem Ruck an die Wand hinter ihr presste, zwischen ihnen kein Millimeter Platz. Quälend langsam ließ er seine Hände über ihre nackte Haut gleiten, bevor er ihre Taille umfasste und sie schwungvoll herumdrehte. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er ihr überraschtes Keuchen vernahm. Er drückte sich dicht an ihren Hintern, ließ seine Hand unvermittelt in ihren Slip gleiten, was ihr ein wohliges, heiseres Stöhnen entlockte. Seine direkte Art schien ihr zuzusagen. Ohne zu zögern, griff sie in seinen Nacken, krallte sich förmlich in seine Haut, während er seine Finger bestimmt in sie schob. Nun war er es, der unter den Schmerzen in seinem Nacken aufstöhnte. Diese Frau war unglaublich. Er wollte sie. Sofort! Ohne von ihr abzulassen, griff er mit der Hand in seine Hosentasche und zog ein Kondom hervor. Er hatte es, wie sich nun bestätigte, in weiser Voraussicht dort platziert. Kaum hatte er es angebracht, schob er ihren Slip beiseite und drang ruhig, jedoch bestimmt in sie ein. Er spürte ihre Fingernägel in seinem Nacken, die sich nun noch tiefer in seine Haut bohrten. Diese Frau machte ihn verrückt. Immer und immer wieder drang er in sie ein, während er seine Hand zwischen ihre Beine schob und entgegen seiner festen Stöße sanft mit seinen Fingerspitzen über ihre Klitoris strich. Felicias Körper begann zu zittern, er spürte wie sich die Muskeln unter seinem Griff anspannten, was nun auch seine Beherrschung vollkommen unmöglich machte. Er verstärkte den Griff um ihren Körper, während auch seine Muskeln zu zittern begannen und er sich in dem Orgasmus wiederfand, den er eigentlich versucht hatte noch hinauszuzögern.


Felicia schmunzelte, während sie den letzten Knopf ihrer Bluse schloss und ihre Frisur richtete. Dieser Abend war ganz nach ihrem Geschmack gewesen. Sie hoffte, dass er kein einmaliger Kunde bleiben würde. Er war schlagfertig, humorvoll, unglaublich gutaussehend und er wusste, wie er mit Frauen in sexueller Hinsicht umzugehen hatte. Eine sehr schöne Abwechslung zu ihren eher spießigen und ruhigen Stammkunden.
„Wie viel bekommen Sie?", wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Kolja war, nachdem er sich kurz ins Bad zurückgezogen hatte, in Anzugshose und zu ihrem Bedauern mit geschlossenem perfekt sitzendem Hemd und tadelloser Frisur neben sie getreten. Er hatte seinen Geldbeutel gezückt und sah sie erwartungsvoll an. Da war er also wieder, der sachliche Geschäftsmann.


Zwei Leben - Eine GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt