„Schön Sie zu sehen, David", grüßte Kolja höflich, während er seine Hand entgegennahm. Er war mit seinen 28 Jahren ein aufstrebender Jungunternehmer, welcher plante die vollständige IT-Struktur seines Unternehmens neu aufzuziehen. Für Kolja angesichts seiner sehr beeindruckenden Vita und seiner beachtlichen Pläne ein durchaus lohnender Auftrag mit Perspektive. Allerdings gab es ein Problem. Er wusste um seine Position und war auf eine eher unangenehme Art arrogant, fast schon abgehoben. „Amalia", stellte sich nun auch Davids junge Begleiterin vor. Eine überraschend sympathisch wirkende sportliche Frau mit hellblauen Augen und dunkelblonden halblangen Haaren, vermutlich grade Anfang 20. „Felicia, Guten Abend", vernahm er nun Felicias höfliche Stimme neben sich, welche David mit einem unglaublich charmanten Lächelnd begrüßte. „Bitte entschuldigen Sie unsere Verspätung", bemerkte er entschuldigend. David lächelte: „Ich mag Unpünktlichkeit nicht besonders", erklärte er ruhig, worauf Kolja lächelte. „Da sind wir schon zwei. Aber grade Sie verstehen sicher, dass man sein Zeitmanagement nicht immer vollends kontrollieren kann.". „Sind nicht Sie derjenige, der etwas von mir möchte?", hakte David mit seiner überheblichen Art nach. Kolja erwiderte seinen Blick selbstsicher, auch er konnte anders: „Das sehe ich anders. Ich weiß, dass es viele Alternativen gibt, von denen Sie natürlich jedes Unternehmen beauftragen könnten, aber wir wissen doch beide, dass es sich grade für Sie nicht lohnen würde auf ein nur zweitklassiges System zu setzen.". Sein Gegenüber runzelte nachdenklich die Stirn. Er wusste, dass er Recht hatte und dennoch wollte er offensichtlich pokern.
Eine leichte Berührung in seinem Nacken ließ Kolja aufschauen. Aufmerksam blickte er zu Felicia, welche in ihrem hinreißenden schlichten schwarzen Kleid neben ihm stand. „Wir gehen kurz eine Rauchen", erklärte sie sich mit einem liebenswerten Lächeln. Auch Amalia hatte sich erhoben und warf David einen entzückenden Blick zu, bevor sie sich Felicia anschloss und ihr aus dem Lokal folgte. Irritiert sah Kolja zu seinem Geschäftspartner, welcher ebenfalls etwas verwirrt wirkte.
„Ihrer scheint auch so ein Exemplar zu sein", witzelte Amalia, als sie neben Felicia trat und ihr eine Zigarette entgegenstreckte. Felicias Mundwinkel zuckten: „Wenn Sie diesen Hauch von Arroganz und das ausgewachsene Ego meinen, dann ja", lachte sie. Amalia brach ebenfalls in Gelächter aus. Schon als Kolja und David ihr Gespräch begonnen hatten, hatten Amalia und sie sich amüsierte Blicke zugeworfen und waren darüber selbst ins Gespräch gekommen. Sie gefiel ihr, die Grundchemie zwischen ihnen schien irgendwie zu passen. Da stand einem angenehmen Abend nichts entgegen. „Genau das meinte ich", bestätigte sie lachend. „Ich bin froh, dass Sie Herrn Weyland begleiten. Ich hatte damit gerechnet, dass er allein kommt.", fuhr sie lächelnd fort. Felicia nahm einen tiefen Zug ihrer Zigarette und grinste: „Das wäre ein harter Abend für Sie geworden". „Wäre nicht das erste Mal", bemerkte sie schulterzuckend. „Aber sag doch bitte du. Ich glaube wir liegen alterstechnisch nicht so weit auseinander, außer ich verschätze mich grade haushoch" fuhr sie freundlich fort. „Gerne", erwiderte Felicia höflich „Und nein ich glaube du verschätzt dich nicht. Ich bin 25." Amalia hob eine Augenbraue: „Du bist deutlich jünger als er.". Felicia nickte: „Das mag schon sein", bestätigte sie schulterzuckend. „Ich dachte die 8 Jahre zwischen David und mir wären schon viel", erklärte Amalia fasziniert und zog ebenfalls an der Zigarette in ihrer Hand. „Es ist nur eine Zahl", lachte Felicia.
Amalia zögerte einen kurzen Moment, während sie Felicia betrachtete. Entspannt blies sie den Rauch aus ihren Lungen und sah sie erwartungsvoll an: „Frag, was du fragen willst", bemerkte sie mit einem Lächeln. „Kolja Weyland", begann sie nachdenklich „Vor wenigen Tagen wurde hier in München ein Unternehmer niedergestochen. War er....also ist..." , begann sie, brach jedoch ab. „Das kann ja kaum sein. Dann würde er vermutlich nicht hier sitzen." Felicia lachte und zog erneut an ihrer Zigarette: „Doch das würde er". „Oh", entfuhr es der ihr gegenüberstehenden Frau. „Das war tatsächlich er", bestätigte Felicia nun ernster. Amalia sah sie betroffen an, was Felicia lächeln ließ: „Wie du siehst geht es ihm ausgezeichnet.". „Das ist wirklich unfassbar", begann Amalia grinsend und schüttelte den Kopf. „David hatte vor zwei Jahren ein Unfall, keinen Unerheblichen muss man dazu sagen. Drei Mal darfst du raten, wer einen Tag später an seinem Laptop zu finden war und zwei Tage später wieder in Meetings saß". „Dazu brauche ich nicht dreimal raten", lachte Felicia, nahm den letzten Zug ihrer Zigarette und drückte sie im Aschenbecher neben sich aus. Sie war froh, dass Amalia nicht weiter nachhakte. Außerordentlich sympathisch. Auch Amalia lachte: „Da würde man ihnen doch manchmal gerne auf den Hinterkopf schlagen, oder? Aber wem sage ich das?". Felicia nickte. Dieses Gefühl kannte sie tatsächlich. Ihre Gegenüber lächelte zaghaft: „Wir werden sie nicht ändern, aber irgendwie lieben wir sie ja trotzdem was?". Felicia schluckte fest. „Wir sollten wieder reingehen", lenkte sie lächelnd ab, ohne weiter auf ihre Bemerkung einzugehen: „Nicht, dass sie uns noch vermissen.". Amalia winkte lachend ab: „Das glaube ich nicht".
Kolja rieb sich müde mit der Hand durchs Gesicht: „Danke, dass du mich begleitet hast" sprach er ruhig, zog sein Jackett aus und warf es über die Couch neben sich. Seine Gegenüber lächelte: „Gerne, ich habe mich wirklich gut mit Amalia unterhalten. Sie ist sehr sympathisch". Kolja grinste: „Allerdings. Ich frage mich, was sie ausgerechnet von diesem arroganten Schnösel will". Felicia trat mit einem verschmitzten Grinsen an ihn heran: „Das gleiche wird sich David in Bezug auf uns vermutlich auch grade fragen.", bemerkte sie mit einem gewissen Schalk in ihren Augen, was Kolja ein Schmunzeln entlockte. „Du siehst mich als arroganten Schnösel?", hakte er pikiert nach, näherte sich ihren Lippen, während sie unbeteiligt mit ihren Schultern zuckte. „Nun" begann Kolja mit einem herausfordernden Grinsen dicht an ihren Lippen. „Was willst du denn von diesem arroganten Schnösel?". Felicias Mundwinkel zuckten: „Wenn ich das wüsste", hauchte sie, während sie verführerisch mit der Zunge über ihre Lippen fuhr. Er schluckte, es war klar, was sie wollte. „Du bist unglaublich", flüsterte er tonlos und überwand den noch verbliebenen minimalen Abstand zwischen ihnen.
Felicia schmunzelte, während sie ihre Hände in seinen Nacken gleiten ließ, seine Zunge an ihrer spürte, bis sie ein leises Surren in seiner Hosentasche vernahm. „Entschuldige", hauchte er, griff in seine Hosentasche und trat einen Schritt zur Seite. „Weyland", hob er gewohnt sachlich ab.
Echt jetzt? Dieses Handy würde sie noch in den Wahnsinn treiben. Sie atmete tief durch, so langsam bekam sie also einen kleinen Einblick in sein alltägliches Leben.
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Zwei Leben - Eine Geschichte
RomanceEscort-Dame = Frau, die gegen Bezahlung für eine bestimmte Zeit ihre Gesellschaft [und sexuelle Dienstleistungen] anbietet. Geschäftsmann = Mann, der ein Geschäft führt, besitzt oder Geschäfte macht Zwei unterschiedliche Definitionen. Was jedoch w...