Abendplanung mal anders!

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„Keine Arbeit", mahnte Felicia schmunzelnd, als sie Kolja in Jeans und einem lockeren dunkelgrauen Langarmshirt in der Küche an der Arbeitsplatte lehnend mit seinem Handy entdeckte. Lächelnd hob er eine Braue: „Unsere Abendplanung ist eher privat würde ich sagen", Neugierig trat sie auf ihn zu, lehnte sich lässig neben ihn: „Was sieht die Abendplanung denn so vor?". Er grinste selbstsicher, sperrte sein Handy und ließ es in seine Hosentasche gleiten: „Wir gehen tanzen". „Was?", entfuhr es Felicia überrascht. „Ich hoffe du kannst Salsa tanzen", bemerkte er fast schon beiläufig, wobei seine Mundwinkel auffällig zuckten, während er zwei Kaffee einschenkte und ihr eine Tasse davon reichte. War das sein Ernst? Verdutzt beobachtete sie ihren Gegenüber: „Warte, du kannst Salsa tanzen?", hakte sie skeptisch nach. Mit einem verschmitzten Grinsen nippte er an seinem Kaffee: „Finde es heraus".


Kolja biss sich unauffällig auf die Unterlippe, während er Felicia von der Seite betrachtete. Ihr kurzes leichtes schwarzes Kleid, ihre lockigen offenen Haare und dieses verführerische Lächeln auf ihren Lippen. So unglaublich reizvoll und optisch so anders als die Frau mit der er den Tag verbracht hatte, die sich nach einer Stadtführung mit ihm im Englischen Garten einfach in Jeans, T-Shirt und Vans auf der Wiese entspannt hatte. „Kolja", hörte er eine vertraute Stimme und erblickte die kleine schlanke schwarzhaarige Frau vor sich, die er vor einigen Jahren genau in diesem Club kennengelernt hatte: „Unglaublich, dass man dich auch mal wieder zu Gesicht bekommt", stellte sie lachend fest und warf sich ihm förmlich in die Arme. Er lachte, drückte sie fest: „Schön dich zu sehen, Sina", erwiderte er freudig, löste sich von ihr und sah sich fragend um: „Wo ist Mo?", hakte er nach. Seine Gegenüber winkte lachend ab: „Er hat mir zu lange vor dem Spiegel gebraucht". „Ich dachte schon ich müsste heute mit dir tanzen", zog er sie grinsend auf, worauf sie loslachte: „Nein nein, ich bleibe lieber bei meinem Mo. Du weißt er erträgt es nicht, wenn ich mit einem Anderen tanze.", winkte sie ab und warf Felicia einen neugierigen Blick zu: „Du bist in Begleitung hier?", grinste sie und hielt ihr höflich ihre Hand entgegen: „Sina", stellte sie sich vor, worauf auch Felicia aufmerksam lächelte: „Felicia". „Freut mich. Ich hoffe sie können gut tanzen, sonst sucht er sich eine Andere", witzelte sie, bevor sie wild zu winken begann: „Mo, hier!".


Sein Knie zwischen Felicias Beinen, seinen Körper dicht an ihrem, seine Hände sanft auf ihren Hüften führte Kolja sie selbstsicher zu den feurigen sommerlichen Rhythmen der Musik. Sie hatte nicht einmal ansatzweise damit gerechnet, dass er so tanzen konnte, sich so geschmeidig bewegen konnte. Diesmal war er es, der sie überraschte. Diese Hitze zwischen ihnen, diese erotische Spannung, die sich im Laufe des Abends zwischen ihnen aufgebaut hatte, sodass sie kaum einen klaren Gedanken fassen konnte war unbeschreiblich und rief eine ungewohnt intensive Reaktion ihres Körpers hervor. Sie sah ihn an, ließ ihre Hand über sein weißes Hemd gleiten, welches in einer hellen Jeans mit schwarzem Gürtel steckte, die drei obersten Knöpfe geöffnet. „Lass uns was trinken", hauchte sie an seinem Ohr. Sie brauchte eine Pause.
Mit einem Gin-Tonic in der Hand beobachtete Felicia Kolja, wie er die Frau auf der gegenüberliegenden Seite der Bar erneut ausgiebig musterte, sie schien ihn offensichtlich zu interessieren. Eine wunderschöne Südländerin mit verspielten, krauseligen Locken, bernsteinfarbenen Augen und ungewöhnlich feinen Gesichtszügen, die auch sie immer wieder mit neugierigen Blicken musterte. Wobei sich Felicia nicht sicher war wem diese Blicke galten, Kolja oder ihr. Ein Schmunzeln umspielte ihre Lippen, als sie sich von der Bar abstieß und selbstsicher auf die attraktive Südländerin zuging. Sie spürte Koljas irritierten Blick auf sich, was sie in ihrem Vorhaben nur noch bestätigte. Sanft legte sie ihre Hand auf ihre Schulter, sodass sie auf sie aufmerksam wurde und ihren Blick hob, sie direkt ansah und fast schon verführerisch lächelte, als sie erkannte wer vor ihr stand. Wow, was für eine Frau! Ohne zu zögern beugte sie sich zu ihr vor, flüsterte ihr etwas ins Ohr, worauf ihre Gegenüber ohne Abstand zwischen sie zu bringen einen unauffälligen Blick zu Kolja warf, eine Augenbraue hob und mit einem verschmitzten Grinsen kaum merklich nickte. Felicia lächelte entschlossen, ließ ihre Finger zart über ihre Wange gleiten, bevor sie ihre Lippen sanft mit ihren berührte.


Kolja beobachtete Felicia, wie sie auf die nur wenige Meter entfernt stehende Frau zutrat, die er über den Abend hinweg immer wieder unauffällig gemustert hatte, sie hatte etwas Fesselndes, etwas Reizvolles. Möglicherweise interessant, wenn er allein da gewesen wäre, aber sicher nicht mit Felicia an seiner Seite. Felicia lehnte sich lässig neben sie, legte eine Hand auf ihre Schulter und flüsterte ihr mit einem außerordentlich charmanten Lächeln etwas ins Ohr, bevor sie ihre Hand über ihre Wange gleiten ließ und sie wie selbstverständlich küsste. Was zur Hölle? Er war fassungslos, schluckte fest. Er fassungslos und unglaublich erregt. Das Gefühl verstärkte sich noch, als Felicia sich von der Frau vor sich löste, ihn mit einem triumphierenden Grinsen bedachte und mit ihr auf ihn zu kam. „Was ist?", fragte sie keck und deutete mit einem verschmitzten Grinsen auf den Ausgang des Clubs. „Kommst du mit?" Shit! War das ihr Ernst? Verführte sie grade vor seinen Augen die Frau, die er scheinbar doch auffälliger als gedacht gemustert hatte ? Was zum Teufel hatte diese Frau vor?


Zwei Leben - Eine GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt