Das mit der Optik

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„Ich hoffe es war in Ordnung, dass ich Koljaeingeladen habe uns morgen zu begleiten", bemerkte Oliver ruhig, während ersein Hemd aufknöpfte. Felicia lächelte: „Natürlich". „Vielleicht kann ich ihndoch noch für meine App gewinnen", fuhr er zufrieden fort. Felicia öffnete ihrhellblaues Sommerkleid, ließ es langsam zu Boden sinken und hoffte insgeheim,dass Oliver für diesen Abend keinen Sex mehr im Sinn hatte. „Es gibt doch soviele gute Softwareentwickler. Wieso ausgerechnet er?", wollte sie neugierigwissen, während sie ihr Kleid auf den Stuhl neben sich legte. „Er gehört zu denBesten, hat viele sehr gute Kontakte, an die man sonst nur schwer herankommt.Für ihn ist es eine Leichtes meine App in Umlauf zu bringen. Einen besserenMann kann ich mir nicht vorstellen", schwärmte er förmlich. „Was hältst du vonihm?", wollte er nun interessiert wissen und sah Felicia erwartungsvoll an. Sieüberlegte kurz: „Das ist schwer zu sagen, ich kenne ihn kaum, aber er scheintganz nett zu sein", antwortete sie unverfänglich. Olivers Blick lag auf ihremKörper als er näher an sie herantrat, sich hinter sie stellte und seine Händeüber ihre nackte Taille gleiten ließ. Sie atmete tief durch, wie es schienhatte er noch Pläne. Ruhig drehte sie sich um und betrachtete ihren Gegenüber.Es war tatsächlich nicht die Art Mann die sie interessierte. Seine mit einemFlaum bedeckte Brust, sein kleiner Bauch, sein rundliches Gesicht und besondersseine vorsichtige unsichere Art, sprachen sie in sexueller Hinsicht überhauptnicht an, er reizte sie nicht. Das Aussehen, das Auftreten eines Mannesspielte, für sie zumindest, eine sehr große Rolle. Sie mochte selbstbewussteMänner, mochte es, wenn sie etwas ausstrahlten, wenn sie sie auch einmal in dieSchranken wiesen, Kontra gaben, aber hatte dies etwas mit Optik zu tun? Warenes nicht eher Charakterzüge? Eine Berührung an ihrem Hals riss sie aus ihrenGedanken, Oliver strich sanft mit seinem Finger über ihren Hals, sah sieerwartungsvoll an. „Ist alles in Ordnung?", fragte er ruhig. Felicia lächelte:„Natürlich", entgegnete sie, bevor sie einen Schritt auf den Mann vor sichzutrat, ihre Hände auf seine Brust legte und das Hemd von seinem Oberkörperstreifte. Sie fuhr sachte mit ihren Lippen über seine Haut, was ihm einenwohligen Seufzer entlockte, während sie seine Hose öffnete und ihn zum Bettschob. Ungeduldig kletterte Oliver aus seiner Hose, setzte sich auf das Bettvor ihr, sah sie einfach nur an. Felicia öffnete gezielt ihren BH, bevor sieihn auf den Boden neben sich fallen ließ und sich auf Olivers Schoß setzte.


Kolja schloss seinen Laptop, rieb sich müde mit der Hand durch sein Gesicht undwarf einen Blick auf die Uhr neben sich. 02:33 Uhr. Ob es eine gute Ideegewesen war, auf Olivers Einladung für den nächsten Tag einzugehen? Zum erstenMal hatte er erlebt, dass er sich fast schon selbstbewusst für etwas einsetzte.Diese App musste ihm wichtig sein. Kurz überlegte er, bevor er seinen Laptoperneut öffnete und begann sich über die verschiedensten Dating-Apps zuinformieren.
„Tinder (englisch für Zunder) ist eine kommerzielle App für Mobile-Dating, dasheißt Partnersuche im Internet. Die App benutzt ein Swipe-System (englischswipe ‚streifen', ‚durchziehen'), bei dem Nutzer die Profilfotos und -infos vonanderen Nutzern in ihrer Nähe ansehen können. Gefällt dem Nutzer eine Person,so wischt er das Bild nach rechts. Gefällt sie ihm nicht, wischt er nach links.Wenn beide Nutzer ihre Bilder gegenseitig nach rechts gewischt haben, entstehtein Match und man kann fortan mit dieser Person über einen Chatkommunizieren.", las er die Wikipedia Beschreibung. Es war, wie bei den meistenApps in diesem Bereich, tatsächlich ein sehr oberflächliches Konzept.„Unkomplizierter Sex", schossen ihm Felicias Worte in den Sinn, was ihnschmunzeln ließ. Diese Frau war außergewöhnlich, sie wusste mit ihren Reizenumzugehen. Bei ihrem Job vermutlich nicht ungewöhnlich und dennoch hob sie sichvon den Escort-Damen, mit denen er bisher zu tun gehabt hatte, deutlich ab. Siewar provokant, sie war herausfordernd, humorvoll, unglaublich attraktiv, siewar anders und das gefiel ihm. Erneut sah er auf die Uhr neben sich. 04:11 Uhr.Er musste ins Bett

Zwei Leben - Eine GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt