Unruhige Nacht

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Felicia rieb sich die Augen und sah auf die Uhr neben sich - 02:33 Uhr. Eigentlich sollte sie müde sein, sollte schlafen, doch sie kam nicht zur Ruhe. Dieser Mann ging ihr einfach nicht aus dem Kopf, dieser sanfte Hauch seiner Lippen auf ihren, dieser unverschämt verführerische Blick, diese provokante Art. Mit einem Blick zur Seite vergewisserte sie sich, dass Oliver schlief, bevor sie ihre Hand in ihren Slip gleiten ließ und die Augen schloss. Doch trotz ihrer intensiven Erregung schaffte sie es nicht sich zum Höhepunkt zu bringen. Fast schon frustriert zog sie die Hand aus ihrem Slip, drückte ihren Kopf in das Kopfkissen. Das konnte doch nicht sein. Nachdenklich sah sie zu dem Mann neben sich, sollte sie ihn wecken? Sie atmete tief durch. Die Frage war eher würde ihr das in irgendeiner Weise weiterhelfen? Vermutlich nicht. Einen Moment lang beobachtete sie die Decke über sich, dachte nach, bis sie sich letztlich entschlossen aus dem Bett schlich.


Kolja scrollte konzentriert durch das Konzept vor sich, während er sich immer wieder sorgfältig Notizen machte. Glücklicherweise kam ihm in dem ein oder anderen Projekt die Zeitverschiebung zugute, sodass er auch einen Teil seiner Meetings in der Nacht abarbeiten konnte. Ein zaghaftes Klopfen an seiner Tür ließ ihn aufhorchen. Irritiert sah er auf die Uhr neben sich 03:00 Uhr. Hatte er sich verhört? Er zögerte kurz, bis er sich letztlich doch von seinem Computer erhob, zur Zimmertür ging und sie leise öffnete.
„Felicia", entfuhr es ihm verwirrt, als er seine Gegenüber erkannte. Lediglich mit einer weißen Leinenbluse und ihrer schwarzen Spitzenunterwäsche bekleidet stand sie vor ihm und lächelte verführerisch. Ohne ein Wort trat sie auf ihn zu, legte ihre Hand in seinen Nacken und zog ihn bestimmt an sich. Augenblicklich spürte er ihre Lippen auf seinen, ihre Zunge, welche seine förmlich herauszufordern schien und ihm ein überraschtes Stöhnen entlockte. Oh shit! Was war hier los? Entschlossen schob sie ihn in sein Apartment, bis sie ihn mit Nachdruck an die nächstgelegene Wand drückte, ihr Gesicht nun direkt vor seinem. „Nur unkomplizierter Sex", stellte sie klar. Überrascht sah er sie an und schluckte: „Ich habe aber kein Geld bei mir", witzelte er tonlos, während er seine Hände über ihren Hintern gleiten ließ.


„Sei einfach still", mahnte sie, während sie ihre Lippen fordernd auf seine legte. Davon wollte sie grade nichts wissen.
Schon die Berührung seiner Hände auf ihrer nackten Haut entlockte ihr einen zufriedenen Seufzer. Dieser Mann machte sie verrückt. Sie wollte ihn. Von Blümchensex hatte sie vorerst genug, sie wollte hemmungslosen Sex.
Sie löste sich von seinen Lippen, betrachtete den schwer atmenden Mann vor sich, sah ihm fest in die Augen und ließ ihre Leinenbluse langsam von ihrem Körper gleiten. Kolja schluckte. „Ausziehen", forderte sie diesmal bestimmter und sah ihn erwartungsvoll an. „Ich will dich beobachten", hauchte sie an seinem Ohr. Das Schmunzeln, welches sich auf seinen Lippen abzeichnete, bestätigte ihr, dass er die Anspielung auf ihr am Mittag geführtes Gespräch verstanden hatte. Selbstsicher erwiderte er ihren Blick, öffnete sein Hemd Knopf für Knopf, bis er es aus seiner Hose zog. Er griff nach seinem Gürtel, welchen er nun ebenfalls öffnete. Bevor er jedoch den Knopf seiner Hose öffnete, veränderte sich sein Blick. Ein überlegenes Grinsen trat auf seine Lippen. „Das hättest du wohl gerne", bemerkte er bestimmt, während er sie energisch packte.
Sie fand sich mit dem Gesicht zur Wand wieder, Kolja direkt hinter ihr. Sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken, spürte wie er quälend langsam mit einem Finger ihre Wirbelsäule nachfuhr, bis ihr BH zu Boden fiel. Sie wandte sich förmlich unter seinen Berührungen, zielsicher griff sie nach hinten, öffnete den Knopf und schob ihre Hand selbstverständlich in seine Hose.


„Keine Sorge", begann Felicia mit einem verschmitzten Grinsen, während sie genüsslich an ihrer Zigarette zog. „Sie müssen mich nicht anrufen". Kolja schüttelte fassungslos den Kopf, schmunzelte jedoch: „Dafür müssten Sie mir erst einmal Ihre Nummer überlassen.", erwiderte er charmant und blies den Rauch in die Dunkelheit. „Nein", antwortete sie knapp und lächelte überlegen. Sie mochte es die Oberhand zu haben und vor allem mochte sie es offensichtlich diese auch zu behalten. Er zuckte mit den Schultern: „Das Herausfinden einer Handynummer ist eine Leichtigkeit für einen computerbesessenen Nerd.", bemerkte er beiläufig, lächelte selbstbewusst und zog an der Zigarette in seiner Hand. Felicia schmunzelte lediglich, sie schien zu wissen, dass er es nicht nötig hatte zu solchen Mitteln zu greifen. Sie zog ein letztes Mal an ihrer Zigarette, atmete tief ein: „Arbeiten Sie nicht mehr zu lange", bemerkte sie lässig, schnippte die Zigarette in den Aschenbecher und ließ ihn selbstverständlich allein auf seinem Balkon stehen.


Zwei Leben - Eine GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt