„Wer ist diese Frau?", wollte Anouk wissen, während sie genüsslich Koljas Nachtisch auslöffelte. Er lächelte, er liebte seine kleine Schwester. Sie hatten ein außerordentlich gutes Verhältnis zueinander, obwohl sie mit ihren 24 Jahren deutlich jünger war als er. Er hatte sie auf ihrem bisherigen Lebensweg immer unterstützend begleitet, war auch auf die Distanz immer für sie da und er war froh, dass sie gelegentlich vorbeikam, um ihn zumindest kurz zu besuchen.
Allerdings war sie furchtbar neugierig und das wusste er. Er sah sie möglichst ahnungslos an. Anouk konterte seinen Blick erwartungsvoll: „Du weißt genau wen ich meine". Kolja schmunzelte. Natürlich wusste er es und ihm war klar, dass er diesem Gespräch nicht so einfach entfliehen konnte. „Felicia", antwortete er knapp und schmunzelte. „Kolja", fuhr sie ihn schroff an, während dieser die Augen verdrehte. Seine Schwester hob eine Augenbraue: „Arbeitet sie wirklich als Prostituierte?" Kolja schnaubte: „Escort", korrigierte er „Das ist ein Unterschied. Wir treffen uns gelegentlich. Nichts Ernstes." Anouk stellte den leeren Puddingbecher neben sich ab: „Sicher, deswegen verbringt sie auch die ganze Zeit an deinem Bett". „Einer ihrer Kunden hat mir vor ihren Augen ein Messer in die Seite gerammt, sie hat sich einfach Sorgen gemacht. Was ist daran jetzt so ungewöhnlich?" „Fast zwei Tage", rief sie ihm mit einem herausfordernden Grinsen ins Gedächtnis. „Wo ist sie jetzt?", fragte sie unbeirrt weiter. Irritiert sah er sie an: „Was ist das für eine Frage? Ich habe sie nach Hause geschickt, damit sie sich mal ausschläft" „Ich vermute in deinem Bett?". Kolja trank einen Schluck aus seinem Wasserglas. „Sie wohnt in Frankfurt, muss für die Polizei hier verfügbar sein. Natürlich kann sie die Tage bei mir wohnen." „Du magst sie", grinste sie nun breiter. „Du lässt keine Frau einfach bei dir Wohnen. Warum sie?". Kolja atmete tief durch: „Du gehst mir mit deinen dämlichen Fragen auf den Keks.", stellte er beiläufig fest, verzog seine Lippen jedoch zu einem verschmitzten Grinsen: „Der Sex ist einfach phänomenal". „Du magst sie", wiederholte seine Schwester ihre Worte, ungeachtet seines anzüglichen Kommentars und sah ihn mit einem überheblichen Grinsen herausfordernd an. Kolja schüttelte den Kopf: „Denk was du willst.". Anouk betrachtete ihn mit einem spöttischen Lächeln: „Du bist ein beziehungsunfähiger Vollidiot, Kolja". „Und du bist ein kleines Biest", lachte er kopfschüttelnd, zog ein Kissen unter seinem Arm hervor und schmiss es nach seiner kleinen Schwester.
Felicia fühlte sich deutlich besser. Sie hatte es sich frisch geduscht in Koljas Bett gemütlich gemacht, den Kopf förmlich in das Kissen gegraben. Allein sein Geruch in ihrer Nase rief eine gewisse Reaktion in ihrem Körper hervor, regte ihre Fantasie an. Wie gerne hätte sie seine Hände auf ihrer Haut gespürt, seine Lippen an ihren. Frustriert riss sie sich aus den Gedanken. Wieso reizte dieser Mann sie so? Sie musste schlafen.
Sie spürte eine zarte Berührung an ihrer Wange, sanfte Lippen auf ihrer Haut. Irritiert öffnete sie die Augen, drehte sich ruhig auf den Rücken und sah augenblicklich in stechende hellgraue Augen über ihr. Schlagartig war sie wach: „Kolja", entfuhr es ihr überrascht. „Was machst du hier?" Er lächelte verführerisch. Statt einer Antwort näherte er sich ihr, fuhr sinnlich mit seiner Zunge über ihr Lippen. Träumte sie? Behutsam ließ sie ihre Hand in seinen Nacken gleiten, zog ihn dicht an sich. Der Kuss zwischen ihnen wurde immer bestimmter, immer fordernder, immer intensiver, ihre Hand krallte sich in seine Haare, was ihn leicht aufstöhnen ließ. Er griff nach der Decke, welche sie um sich geschlungen hatte, zog sie von ihrem Körper, sodass sie nun in ihrer Unterwäsche vor ihm lag. Sie spürte das Lächeln seiner Lippen an ihren. Atemlos löste sie sich von ihm, ohne jedoch Abstand zwischen sie zu bringen: „Was machst du hier?", flüsterte sie. Kolja hauchte einen lockenden Kuss auf ihre Lippen, bevor er leise das Wort ergriff: „Ich hasse Krankenhäuser". Noch während er sprach, ließ er eine seiner Hände vielversprechend über ihre Haut gleiten, über ihr Schlüsselbein, ihre Brust, ihren Brauch. Sie schluckte: „Sie haben dich einfach gehen lassen?", fragte sie möglichst beherrscht. Sie spürte die zarte Berührung an ihrem Bauch, wie sie weiter nach unten wanderte. Er grinste provokant, als er seine Hand in ihren Slip, schob und unvermittelt in sie eindrang. Ein überraschtes Stöhnen entfuhr ihr. „Ich habe gesagt, dass meine Freundin schon auf mich aufpassen wird", hauchte er tonlos an ihren Lippen, während er seine Finger noch tiefer in sie schob. Sie wusste, dass er auf ihre Notlüge anspielte, an der sie sich bedient hatte. „Kolja", stöhnte sie, wand sich förmlich unter ihm. „Ich wollte nur zu dir...Oh fuck", brach sie in ein erneutes Stöhnen ab, sie konnte nicht mehr reden. Sie verstärkte den Griff in seinem Nacken, zog ihn nun bestimmter an sich, sodass seine Lippen wieder auf ihre trafen. Er zuckte leicht zusammen, keuchte vor Schmerz. Felicia stockte, wollte sich von ihm lösen, doch er ließ es nicht zu. Diesmal war er es der den Kuss forderte, seine Finger immer wieder in sie gleiten ließ, gezielt ihren G-Punkt massierte, bis sie einen gedämpften Schrei an seinen Lippen ausstieß, ihr Körper zu zittern begann, sie ein unerwarteter und intensiver Orgasmus überrollte. Sein Kuss wurde sanfter, seine Atmung stockte, bis er sich behutsam von ihr löste und sich neben sie auf das Bett sinken ließ: „Fuck", entfuhr es ihm leise, schmunzelte jedoch zaghaft. „Ich kann nicht mehr". „Was zur Hölle", fluchte Felicia, sah ihn mahnend an.
Kolja lachte, bereute es jedoch schnell. Felicia sah ihn ernst an „Was stimmt nicht mit dir?", wollte sie letztendlich doch schmunzelnd wissen. Er atmete schwer, versuchte seine Erregung in den Griff zu bekommen, gleichzeitig die Schmerzen in seinem Körper zu ignorieren. Nicht die beste Kombination, wie er feststellen musste, aber es hatte sich dennoch gelohnt. „Meine Freundin also?", flüsterte er, ohne auf ihre Frage einzugehen. Seine Gegenüber grinste selbstsicher: „Träum weiter." „Hat Gabi gesagt", fuhr er mit einem verschmitzten Grinsen fort. „Bilde dir nichts darauf ein", begann sie verführerisch, ließ ihre Finger zart über seine Brust gleiten. „Mittel zum Zweck", fügte sie knapp hinzu, bevor sie sich über ihn beugte und ihre Lippen erneut auf seine legte.
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Zwei Leben - Eine Geschichte
RomanceEscort-Dame = Frau, die gegen Bezahlung für eine bestimmte Zeit ihre Gesellschaft [und sexuelle Dienstleistungen] anbietet. Geschäftsmann = Mann, der ein Geschäft führt, besitzt oder Geschäfte macht Zwei unterschiedliche Definitionen. Was jedoch w...