Bettgeflüster

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„Ich glaube das reicht für heute", stellte Kolja fest, während er einen Blick auf seine Uhr warf. 00:22 Uhr. Denzil hob eine Augenbraue und sah ebenfalls auf die Uhr. „Wir sind noch lange nicht durch, Kolja", entgegnete er verdutzt, worauf Kolja lediglich die Schultern hob. Denzils Mundwinkel zuckten: „Hat das vielleicht mit der jungen Frau zu tun, die in deinem Bett auf dich wartet?", witzelte er provokant. Kolja sah ihn genervt an: „Ich muss einfach schlafen, Denzil". Der Bick seines Gegenübers wurde sanft: „Warum kannst du nicht zugeben, dass du sie magst? Sie scheint eine wirklich tolle Frau zu sein", bemerkte er ruhig. Kolja schluckte: „Das ist sie tatsächlich", bestätigte er mit einem sanften Schmunzeln. Sie war, um ehrlich zu sein, sogar eine bemerkenswerte Frau, doch er verstand nicht warum er darüber sprechen sollte, was es für eine Rolle spielte, dass er sie tatsächlich mochte. „Kümmere du dich erstmal um dein Liebesleben, bevor du dich um meines sorgst.", ergriff Kolja mit einem triumphierenden Lächeln das Wort. „Wir machen jetzt Schluss", fuhr er bestimmt fort, schob seinen Stuhl zurück und erhob sich. „Dein Ernst jetzt? Du ziehst mich mit meinem nicht existenten Liebesleben auf und spielst dich dann auch noch als Chef auf? Idiot", erwiderte sein Berater pikiert, während seine Lippen sich zu einem Grinsen verzogen. Kolja lachte: „Vermutlich, weil ich auch dein Chef bin".


Mit dem Kopf gemütlich im Kissen vergraben, den Körper in die große Decke eingewickelt lag Felicia in Koljas Bett, sie war gespannt, wann er auftauchen würde. Vermutlich schlug er sich wieder die Nacht um die Ohren. Sie lächelte, trotzdem fühlte sie sich unglaublich wohl, mochte es seinen Geruch in der Nase zu haben. Sie atmete tief ein und schloss ihre Augen.
Felicia schmunzelte als sie eine leichte Bewegung hinter sich spürte. Er hatte tatsächlich den Weg ins Bett gefunden: „Ich habe noch nicht mit dir gerechnet", witzelte sie müde. „Soll ich wieder gehen?", bemerkte er grinsend, während er sich dicht hinter sie legte, seine Hand über ihre Hüfte gleiten ließ, bis sie sich um ihre Taille schloss und dort zum Liegen kam. „Dieser Kerl war seltsam", kam es über ihre Lippen, auch wenn sie nicht wusste, weshalb es aus ihr heraussprudelte. „Was hat er getan, Felicia?". Koljas Stimme war sanft, fast schon besorgt. „Er hat kein Nein akzeptiert", antwortete sie möglichst ruhig. „Hat er dir weh getan?", hakte er weiter nach. „Das nicht, er war nur extrem aufdringlich" „Hast du mit Gwen darüber gesprochen?". Felicia schüttelte den Kopf: „Ich habe sie nicht erreicht". „Das wirst du aber hoffentlich tun", forderte er nun nachdrücklicher. „Natürlich", begann Felicia, während ein Schmunzeln auf ihre Lippen trat. „Er hat ganz schön geflucht, als ich ihm mein Knie zwischen die Beine gerammt habe". Kolja lächelte: „Man sollte sich wohl lieber nicht mit dir anlegen." „Das fällt dir hoffentlich nicht erst jetzt auf", erwiderte sie verschmitzt.
„Passiert so etwas häufiger?", fragte ihr Hintermann ernst. Felicia schüttelte den Kopf: „Das sind eher Einzelfälle, zumindest bei mir. Ich hatte bisher großes Glück. Natürlich gibt es unter meinen Kunden auch den ein oder anderen unsympathische Kandidaten, aber sie kommen zumindest nicht auf dumme Ideen. " „Bis auf der kranke Stalker, der versucht hat mich umzubringen", warf Kolja beiläufig ein. Felicia lachte: „Er gehörte nicht zu meinen unsympathischen Kunden". „Das ist ja unglaublich beruhigend", witzelte Kolja, während er sie dichter an sich zog. Für einen kurzen Moment schwieg er: „Bist du zur Verhandlung geladen?", fragte er verblüffend nüchtern. Sie stockte kurz. Sie war froh, dass er hinter ihr lag, sie ihm nicht in die Augen sehen musste: „Ich bin als Zeugin geladen.", antwortete sie knapp. Allein der Gedanke daran gefiel ihr nicht, sie wollte die Erinnerungen nicht noch einmal hervorholen, nicht noch einmal beschreiben müssen, was passiert war. „Du könntest bei mir übernachten.", hauchte er an ihrem Ohr bevor er ihre Haut zaghaft mit seinen Lippen berührte. Augenblicklich huschte ein Schauer über ihren Rücken. Ohne auf seine Bemerkung einzugehen drückte sie sich näher an seinen Körper, spürte seine Erregung an ihrem Hintern. Sie schmunzelte zufrieden und presste ihren Hintern nun bewusst in seinen Schoß, provozierte ihn mit leichten Bewegungen ihrer Hüfte und lauschte dem leisen Stöhnen an ihrem Ohr. „Du bist ein Biest", bemerkte er fast tonlos. Sie legte ihre Hand zart auf Koljas, welche auf der nackten Haut ihres Bauchs ruhte. „Nein", antwortete sie mit einem provokanten Grinsen „Aber vielleicht, wenn ich das hier tue", konterte sie verführerisch und schob seine Hand mit ihrer weiter nach unten, bis sie sie letztlich in ihren Slip gleiten ließ.


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