POV: Timi
"Jetzt hör' bitte auf dich zu entschuldigen, Alter.", ich ließ meinen Kopf nach hinten, in das Kissen des Bettes im Krankenhaus fallen und schnaufte leicht genervt.
"Wie kannst du mir denn nicht sauer sein, ey, du hättest tot sein können, Diggah.", Basti stand neben dem Bett und blickte mich fragwürdig an.
"Weil ich gerade hoffe, dass du jetzt mal einen Grund hast, den Chemieunterricht endlich zu beenden.", atmete ich schwer und versuchte mich etwas anders hinzulegen. Schmerzerfüllt verzog ich das Gesicht und drückte meine Zähne aufeinander, um den Beschwerden gegen-wirken. Basti fuhr sich mit seinen Handflächen über seinen kahlen Kopf und musterte mich.
"Du hast ja recht, ich muss das langsam echt in den Griff bekommen.", er presste seine Lippen aufeinander und schluckte. "Ich will ja noch meine Kohle verprassen, bevor ich draufgehe.", lachte er, mit einem leichten Schmunzeln brachte ich ihm ein Augenrollen entgegen. Igor kam aus dem kleinen Badezimmer und nahm auf dem freien Bett des Doppelzimmers Platz.
"Ey, ich hoffe, die stecken mich in den ganzen Wochen hier nicht mit irgendeinem Freak zusammen.", lachte ich leicht und starrte wieder an die Decke. Es klopfte, mein Blick ging zu der geschlossenen Tür über, die sich langsam öffnete. Ena lugte um die Ecke und sah mich zufrieden, aber auch besorgt an. Sie trat ein, schloss die Tür und kam schnellen Schrittes auf mich zu."Oh Tim...", sagte sie weinerlich und fiel mir um den Hals. Langsam schloss ich sie in meine Arme und strich ihr über den Hinterkopf. Ena rümpfte die Nase und sah mir in die Augen, ich legte meine Hand an ihre Wange und strich sanft mit meinem Daumen, bevor ich sie in einen Kuss zog.
"Könnt ihr mir jetzt sagen, wie das passieren konnte?", fragte sie ernst und blickte uns drei abwechselnd an. Durcheinander begannen wir drei die wohl verschiedensten Sätze zu beginnen, bis Ena uns unterbrach und mich fragwürdig anblickte. Als ich begann zu sprechen und ihr sagen wollte, dass ich beim Wechsel der Spur die Kontrolle über den Wagen verlor, wurde ich von Basti unterbrochen.
"Ena... Es ist meine Schuld...", sprach er bedrückt mit seiner tiefen Stimme. "Ich hab Tim ins Lenkrad gegriffen, als ich auf meinen Trip nicht klargekommen bin.", Basti senkte seinen Kopf.
"Was?!", entgeistert lag ihr Blick auf Basti. "Sebastian Frank Krug, du willst mir jetzt nicht erzählen, dass der Vater meines Kindes, die Liebe meines Lebens, unter anderem dein fucking bester Freund, wegen deiner Leichtsinnigkeit hier liegt?!", Ena war außer sich und kam Basti näher. Dieser nickte stumm und versuchte, ihrem wütenden Blick zu entfliehen. "Ey, wenn er tot gewesen wäre, ich schwöre... Ich hätte dich...", wieder klopfte es an der Tür und ich sah Ena fragend an. "Könnte Steven sein, ich habe ihn unten am Eingang getroffen, er wollte zuerst zu Melina und...", wieder öffnete sich die Tür, doch im Türrahmen stand Jessica, die entschuldigend in die Runde blickte. Hinter ihr stand Lukas, der mit aufeinander gepressten Lippen kurz nickte.POV: Ena
Langsam liefen Jessica und ich durch die Gänge des Krankenhauses und schwiegen uns an. Sie hatte mich gebeten kurz mitzukommen, da sie sich nicht vor all den anderen erklären wollte. Wir sahen uns nicht an, bis ich beinahe in der ganzen Wut und Enttäuschung detonierte. "Hör' auf zu schweigen und sag', was du zu sagen hast.", sprach ich kühl und hielt meinen Blick weiterhin geradeaus. Jessica atmete tief durch und ich konnte in meinem Augenwinkel sehen, dass sie Blickkontakt suchte.
"Es tut mir leid, dass ich dir die letzten Wochen nie geantwortet habe.", sagte sie traurig und wandte ihren Blick von mir ab.
"Warum hast du das getan? Ich hätte deine moralische Unterstützung gebrauchen können, wir haben doch mal darüber philosophiert, wie lustig das mal wird, wenn einer von uns beiden kalbt.", seufzte ich und schwelgte ein wenig in Erinnerungen.
"Ena, ich... Ich habe ein paar Wochen vor deinem Geburtstag erfahren, dass ich keine Kinder bekommen kann und als ich das von dir am Telefon mitbekam, ist meine Welt noch weiter zusammengebrochen..."POV: Lukas // Alligatoah
"... als sie mir das in der letzten Nacht erzählte, ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Sie wollte ursprünglich auch nicht , dass ihr es jetzt alle gleich so mitbekommt, aber meine Trauer kann ich aktuell ganz schlecht überspielen.", mein Blick hielt sich am Boden des Zimmers im Krankenhaus fest und meine kalte Hand lag in meinem Nacken, ich atmete tief durch. Melina, welche zusammen mit Steven in das Zimmer gekommen war, kurz nachdem Ena und Jessica es verlassen hatten, kam mit einem traurigen Blick auf mich zu und legte ihre Arme um meine Körpermitte.
"Das tut mir so leid, Lukas.", flüsterte sie und drückte mich fest.
"Danke, Kleines.", seufzte ich und blickte mit Tränen in den Augen an die Decke. Die Tür öffnete sich, ich rümpfte die Nase und wandte meinen Blick zu dem Eingang. Jessica und Ena standen im Türrahmen und blickten in den von Stille erfüllten Raum. Mein Blick traf auf den meiner Freundin, welche mich wieder traurig ansah. Ich deutete ein Nicken an, als Zeichen, dass die anderen über unsere Situation bescheid wussten.
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Verloren - 3
FanfictionMeine Fanfiction zur aufgelösten Band Trailerpark geht in die dritte Runde. Ich wünsche euch sehr viel Spaß beim lesen und mitfiebern. Der dritte Teil ist die Zerreißprobe für die Gruppe, doch wen trifft es am meisten? Die Geschichte ist frei erfu...