Est-ce que je t'aime vraiment?

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Do I really love you?
≪•◦ ❈ ◦•≫

Ich scheute mich nicht davor, Yoongi die letzten Tage im Krankenhaus zu besuchen... Vielmehr hatte ich nicht mehr die Kraft dazu.

Ich lag in meinem kühlen Bett und starrte zur Decke. Wie die letzten drei Tage auch. Heute war der letzte Tag für Yoongi im Krankenhaus. Nach zwei Wochen!

Ich vermisste das dämmernde Licht von  nebenan, welches mich jeden Morgen daran hinderte wieder einzuschlafen.

Ein Seufzer entflog mir und ich setzte mich langsam auf. Meine Wohnung war die reinste Müllhalde geworden. Ich verließ sie ja auch kaum noch.

Die letzten zwei Wochen waren schlimm für mich und Yoongi.

Plötzlich durchfuhr mich der Schreck durch ein Funkeln im Augenwinkel. Mein Kopf flog nach links, raus aus meinem Fenster und rein in Yoongis Wohnung.
Das Licht!
Es war an, also war Yoongi wieder zu Hause!

Ich sprang auf und lief schnurstracks zum Fenster.
Der Blonde saß zur Sicherheit noch im Rollstuhl, doch sah nicht ansatzweise glücklich aus wieder zu Hause zu sein.

Ich wollte gerade umdrehen, um aus meiner Wohnung zu laufen, da blitzte für einen Bruchteil einer Sekunde Sophia's Gesicht hinter Yoongi auf.

Mein Lächeln fiel in sich zusammen. Sie hatte ihn nach Hause gebracht!?
Und er hatte nicht einmal darauf gewartet, dass ich ihn abholen kam!?
Mir kochte die Wut hoch.

Diese Kleine-

Okay, Jimin, tief durchatmen... Kein Grund sich aufzuregen. Schließlich konnte sie wahrscheinlich genauso gut für Yoongi sorgen wie ich.
Richtig?

≪•◦ ❈ ◦•≫

Die nächsten zwei Tage verstrichen und ich erblickte Sophia jeden verdammten morgen in Yoongis Wohnung!
Da konnte sie doch direkt bei ihm einziehen...

Ich seufzte, als ich mich wieder meinem Kaffee widmete und mich dann fertig machte für die Uni.
Yoongi würde ich wahrscheinlich jetzt die nächsten Tage gar nicht sehen. Er wurde freigestellt für eine weitere Woche.

Und eine weitere Woche, in der Sophia sich grandios um ihn kümmern konnte...
Ich schnappte mir die Hausschlüssel, nachdem ich meinen Kaffee getrunken und meine Zähne geputzt hatte und verließ das Mehrfamilienhaus.

Auf dem Weg von der kleinen Überdachung zum Bürgersteig hinunter, wurde ich von einer strahlenden Sophia begrüßt.
„Oh, guten Morgen, Jimin.“, grinste sie und lief ebenfalls von der kleinen Treppe hinunter, die hoch zum Eingang führte.

Unter ihrem Arm hielt sie die Zeitung und einen Kaffeebecher aus Plastik.
„Guten Morgen.“, grummelte ich nur abwesend und wollte ihr so schnell wie möglich aus dem Weg gehen.

„Yoongi geht es schon viel besser. Er spricht wieder etwas.“, lachte sie gut gelaunt und holte meine schnellen, aber auch sehr genervten Schritte Richtung Universität, mit Leichtigkeit ein.

„Sag mal, Jimin. Wieso kommst du nicht auch mal rüber und erkundigst dich nach ihm? Er würde sich sicherlich freuen dich zusehen.“, rief sie enthusiastisch und grinste über beide Ohren.

„Oh, ja! Natürlich! Ich hatte Yoongi ja ganz vergessen!“, zischte ich sie genervt an und stoppte abrupt in meinem Gang.

„Was ist denn los?“, murmelte sie; ihr Grinsen fiel sofort in sich zusammen.

„Du hast doch keine Ahnung was vor zwei Wochen passiert ist! Du glaubst nur, weil du dich 'ach-so-gut' um Yoongi kümmerst, wüsstest du was wir beide gerade durchmachen!“, schrie ich sie wütend an, ließ sie endlich verstummen.

„Du hast keine Ahnung, Sophia! Du weißt nicht mal ansatzweise, wie es sich anfühlt von allem und jedem runter gemacht und niedergedrückt zu werden, nur weil man jemanden mit vollstem Herzen liebt!“, ich schrie sie an.

Ich ließ endlich meine angestaute Wut an ihr aus. Doch anstatt wütend davon zu laufen, schossen mir die Tränen in die Augen und ich war wie erstarrt.

l'ange déchu - my fallen angel | yoonmin ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt