Espoir

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hope
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Die nächsten zwei Tage verstrichen und Hobi schaffte es tatsächlich mich aus meiner Wohnung zu zerren und wieder mit zur Uni zu nehmen.

Gerade saßen wir auf einer der Bänke, wo ich früher meine Romane für mich gelesen hatte. Jetzt jedoch hatte ich meine Augen geschlossen, mich auf meine Arme nach hinten gestützt und genoss nach vier langen Wochen endlich die ersten, warmen Sonnenstrahlen in meinem Gesicht.

Meine blasse Haut hatte sich schließlich auch nichts anderes verdient..

„Hey, Hey! Sieh mal einer an!", lachte eine bekannte Stimme freudig, die ich sofort Jin zuordnen konnte als ich die Augen öffnete. Verkniffen von der Sonne in meinem Gesicht lächelte ich ihn an, während er sich mit Namjoon neben Hobi auf der Bank niederließ.

„Schön dich endlich wieder zu sehen, Jiminie.", lächelte Namjoon und Jin nickte zustimmend.
„Wie geht's dir?", fragte Jin nun neugierig, aber dennoch besorgt und lehnte sich über Hobi hinaus, um mich ansehen zu können.

„Etwas besser.", gab ich lächelnd zu und nickte, was Jin und Namjoon zu freuen schien.

„Das ist schön zu hören. Dann hoffe ich, dass du bald wieder gesund bist.", lächelte Namjoon aufbauend, was bei mir bloß Verwirrung verursachte.
Mein Blick fiel zu Hoseok, welcher nur schuldig drein blickte und sich dann zu meinem Ohr lehnte.

„Irgendwas musste ich ihnen doch erklären, wieso du vier Wochen nicht da warst.", flüsterte er mir ins Ohr und ich nickte verstehend.
Hobi hatte also extra für mich gelogen, um nicht unnötig viel Stress bei mir auszulösen.

Ich lächelte verständnisvoll zu Hobi rüber, was ebenfalls auch ein wenig Dankbarkeit ausstrahlte.
„Ach Jimin? Das wollte ich dich noch fragen... ", begann Namjoon vorsichtig.
„Hast du eigentlich was von Yoongi gehört? Ich meine ihr wohnt ja praktisch zusammen.", lachte er scherzhaft, was jedoch bei mir bloß starkes schmerzhaftes Herzklopfen und ein aufgezwunges Lächeln verursachte.

„Äh.. ", ich räusperte mich, um den Kloß aus meinem Hals zu bekommen, „N-nein... Ich hab nichts von ihm gehört.", gab ich nur knapp als Antwort und vermied jeglichen Blickkontakt.

„Er kommt sicher bald wieder. Vielleicht brauchte er bloß mal eine Auszeit, oder sowas.", rief Hobi und legte mir unauffällig eine Hand auf den Rücken, welche sanft hoch und runter strich.

Ich nickte, um endlich mit diesem Thema abschließen zu können, da schoß niemand geringeres als Sophia um die Ecke, mit ihrem altypischen, fast schon nervigen Grinsen.

„Oh, Hoseok, Jimin! Ihr beide seid auch wieder da. Das ist toll, denn ich muss euch allen endlich mal wieder was erzählen.", grinste sie aufgeregt und begann sofort an zu brabbeln.

„Okay, keine Ahnung warum ich euch das nicht früher gesagt habe, aber.. ", fing sie an, was mich nur schwer Seufzen ließ. Ich brauchte ihr nerviges Geschwätz nicht auch nicht in meinem ohnehin schon chaotischem Kopf.

„Ich hab Yoongi in der letzten Woche unsere Ferien getroffen!", grinste sie stolz, diese Nachricht überbracht zu haben, was uns alle sofort hellhörig werden ließ.
Mein Blick schnellte hastig und mit rasendem Herzen in ihr Gesicht.

„Was? Du hast ihn gefunden?", fragte Hobi verwirrt und leicht ungläubig.
Sophia nickte hastig, bevor sie weiter sprach: „Ja, ich hab ihn zufällig getroffen. Wir waren beide im Westen von Frankreich unterwegs. Savigné-sur-Lathan um genau zu sein. Es war traumhaft schön dort. Ländliche Gegend und ein ruhiges Örtchen, wo wir beide uns verabredet haben.", schwärmte sie mit einem Lächeln auf den Lippen.

Mir jedoch drehte es völlig den Magen um, wenn ich an die Vorstellung dachte, dass Yoongi sie wirklich dort getroffen hatte.

„Und wie geht's ihm?", fragte Namjoon nun neugierig und ich sah wieder hoch zu Sophia.
„Oh, es geht ihm super. Er scheint richtig glücklich.", nickte sie, was nur mich alarmierte, nach dem Anruf, den ich von Yoongi damals bekommen hatte.

Mir sagte Sophias Auftreten nur eins: sie lügte wie gedruckt. Jedenfalls was Yoongis Zustand anging.

„Hat er gesagt, wann er wieder zurück kommt?", fragte Hobi nun und Sophia zuckte mit den Schultern.
„Also ich weiß nur, dass er wohl noch ein bisschen dort bleiben wird. Keine Ahnung, wie lange."

„Und hat er gesagt, wieso er dort ist? Ich meine, ist doch schon komisch, dass er einfach ohne ein Wort zu sagen abhaut, oder?", begann Jin nun und ich konnte förmlich in seinen Augen sehen, dass er Sophia genauso wenig glaubte wie ich.

„Naja, ich weiß auch nicht alles. Da müsst ihr ihn schon selbst fragen, wenn er wieder da ist.", murmelte Sophia nun hastig, um sich vermutlich so schnell wie möglich aus der Situation zu befreien. Denn nun griff sie nach ihrer Tasche und legte sie sich über die Schulter.

„Ich werde dann mal gehen. Meine Vorlesung fängt gleich an.", lächelte sie und winkte uns zum Abschied noch einmal zu.
Ehe sie weg war, wurde es still in unserer Gruppe und jeder schien für sich zu überlegen.

„Sie lügt.", kam es plötzlich von Jin, was die Stille sofort durchbrach.
„Wieso das denn jetzt auf einmal?", fragte Namjoon leicht verwirrt und empört, als er Jin mit einem entsetzten Unterton anfuhr.

„Ach kommt schon, Leute. Ich kenne Yoongi viel länger als ihr. Ich weiß, dass ihn nichts in den Westen von Frankreich bringt oder dort halten würde. Er würde dort niemals einfach so für fast zwei, drei Monate bleiben. Das ergibt keinen Sinn.", stellte Jin glaubwürdig fest, was mein Herz und meinen Magen sofort zu beruhigen schien.

„Trotzdem ist es nicht unwahrscheinlich, Jin!", diskutierte Namjoon weiter. „Klar, für fast drei Monate dort Urlaub zu machen ist etwas abwegig, aber trotzdem kann er doch dort zu Verwandten gefahren sein.", zuckte er leicht aufgebracht mit den Schultern.

Jin wiederum schüttelte den Kopf.
„Nein! Er hat keine Verwandten dort... Und wenn doch, dann hat er mich damals angelogen, was seine Familie betrifft."

l'ange déchu - my fallen angel | yoonmin ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt