the province
≪•◦ ❈ ◦•≫
Hobi war so nett und brachte mich, nachdem wir am Bahnhof angekommen waren zum Gleis, wo in 15 Minuten mein Zug in die Provinz anfahren würde.
Wir standen am Ticketschalter und warteten darauf, dass wir an der Reihe waren. Als es endlich soweit war und die Schlange vor uns kleiner wurde, blickte ich einer älteren Dame hinter ihrer Glasscheibe entgegen.
„Ein Ticket nach Ménerbes, bitte.", murmelte ich und legte das nötige Geld auf die hölzerne Ablage vor mir. Mit rasendem Herzen betrachtete ich die Dame, wie sie meine Fahrt in ein dickes Buch eintrug.
„Hin und zurück?", fragte sie dann grummelig und sah zu mir über ihre Brille auf ihrer Nasenspitze hinweg.
„N-Nein.. Nur hin, bitte.", murmelte ich zögernd und fragte mich für einen kleinen Augenblick wirklich, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, nach Yoongi zu suchen.„Alles klar.. Hier, bitteschön.", die Dame knallte das Ticket vor mir auf hölzerne Ablage und besiegelte somit meine kurzen Zweifel.
Jetzt gab es schließlich kein Zurück mehr.Ich lächelte, bedankte mich herzlich und nahm das Ticket an mich.
„Und du bist sicher, dass du kein Ticket zurück willst? Was ist, wenn etwas schief-", begann Hobi nervös neben mir, doch ich warf ihm nur einen entschlossenen Blick zu und lief an ihm vorbei, Richtung Gleis 4.Dort angekommen warteten wir gemeinsam und in Gedanken verloren auf den Zug in den Süden Frankreichs.
Nach guten 10 Minuten wurde es plötzlich laut und mit einem lauten Hupen fuhr mein Zug in den Bahnhof ein.„Okay, Jiminie... ", seufzte Hobi und wandte sich mir mit einem leichten Lächeln zu.
„Viel Glück, mon petit.", kicherte er und nahm mich fest in den Arm.
Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und drückte ihn feste an mich.„Tritt Yoongi für mich in den Hintern, ja?", lachte er und flüsterte mir ins Ohr, ehe ich ihn mit einem leichten Lachen und nicken los ließ.
„Ich ruf dich an, wenn ich ihn gefunden habe.", versprach ich ihm und lief langsam Richtung Zugtür. Dort drehte ich mich ein letztes Mal zu Hobi um und sah in seine leicht glasigen Augen.„Nein, Hobi... Nicht weinen. Ich bin doch bloß ein Wochenende weg.", kicherte ich und er senkte den Blick, nickend.
„Ich mag Abschiede bloß nicht... Das ist alles.", schniefte er und wischte sich die Tränen mit dem Ärmel weg.Dann sah er wieder lächelnd zu mir hoch, während der Schaffner die Abfahrt lautstark ankündigte und ich mich einige Schritte von der Tür entfernte.
„Ich hab dich lieb, Hobi.", lächelte ich und winkte ein letztes Mal, bevor die Tür entgültig schloss. Er lächelte zurück und erwiderte mein Winken, als ich spürte, wie der Zug unter mir zum Rollen kam.
Hobi lief einige Schritte neben mir her und als der Zug endlich an Fahrt bekam, blieb er stehen und winkte mir lächelnd hinterher.
Langsam verschwand Hobi am Horizont des Bahnsteigs, was mich nun dazu brachte mir einen guten Platz für die nächsten sechs einhalb Stunden zu suchen.Vorsichtig lief ich mit meinem Koffer durch die Reihen der Sitze und fand schließlich einen freien Platz am Fenster.
„Ist hier noch frei?", fragte ich eine etwas ältere Dame, die auf den Plätzen gegenüber saß.Sie hatte ein kleines Buch vor sich und sah davon mit einem Lächeln auf, ehe sie nickte und mir die Erlaubnis gab mich zu setzen.
Ich legte meinen Koffer in den Fußbereich unter dem kleinen Tisch in der Mitte der beiden Sitze und lehnte mich zurück, während die Landschaft und die Gebäude an uns vorbei zogen.
DU LIEST GERADE
l'ange déchu - my fallen angel | yoonmin ff
FanficIch hatte mir nie ein wirkliches Bild von Göttern oder Engeln gemacht... Bis ich auf einen solchen, engelsgleichen Mann traf. Sein Gesicht so perfekt, als hätte Gott persönlich ihn erschaffen; mit seinen goldblonden Haaren und seinen haselnussbraune...