Un autre voyage

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another journey
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Die Polizei wurde verständigt und war in wenigen Minuten im Gasthaus, wo sie mir Fragen zum Täter stellten und ich ihnen eine genaue Beschreibung geben musste, wie mein Koffer aussah.

Sie notierten sich alles, versicherten mir, dass sie meinen Koffer so schnell wie möglich finden würden und verschwanden wieder so schnell wie sie gekommen waren.

Ich saß nun immer noch in dem Stuhl und lehnte meinen Kopf auf meine Knie und seufzte.
Ich wollte gerade zu meiner Kette um meinen Hals greifen, da bemerkte ich, dass sie nicht dort war und erinnerte mich, sie in den Koffer gepackt zu haben.

„Scheiße...“, fluchte ich leise und atmete tief durch, um nicht nochmal in Tränen auszubrechen. Glücklicherweise sprach mich die nette Inhaberin an und lächelte aufbauend.

„Sie wollten hier doch sicher ein Zimmer buchen, oder?“, fragte sie, was mich dazu brachte mit einem schmerzenden Knie aufzustehen und zu ihr zu laufen.
„Ja, das war eigentlich mein Plan..“, seufzte ich und sie begutachtete ihr Gästebuch, wo sie alle ihre Gäste und dessen Zimmer eingetragen hatte.

„Ich hätte noch ein Einzelzimmer für sie frei. Für dieses Wochenende.“, murmelte sie und sah zu mir auf.
„Das muss ich wohl jemand anderem überlassen.. In dem Koffer war mein Geld drin.“, stellte ich mit einem tiefen Atemzug fest und sah sie entschuldigend an.

„Das Zimmer geht aufs Haus. Keine Sorge. Nachdem was grade passiert ist, wäre es nur fair, wenn ich Ihnen das Zimmer gratis zur Verfügung stelle.“, lächelte sie und trug den leeren Raum in ihr Gästebuch ein.

„Ihren Namen bräuchte ich nur noch.“, grinste sie und sah mich an.
Verdutzt nannte ich ihr meinen Namen, was mich wirklich erleichterte. Ich bedankte mich bei und bekam den Schlüssel für mein Zimmer.

„Ach sagen sie, wo finde ich die Adresse... “, begann ich und zog Jins Zettel aus meiner Hosentasche.
„Rue Saint-Estève 129?“, beendete ich meinen Satz und sah sie fragend an.

„Ah! Die finden sie, wenn sie die Straße zwei Gassen weiter hinauf laufen und dann links in eine Sackgasse einbiegen. Dort finden sie eine dunkel braune Tür. Da ist die Adresse.“, erklärte sie mir mit einem aufbauenden Lächeln, was mich zum strahlen brachte und gleichzeitig nervös werden ließ.

Ich bedankte mich bei ihr recht herzlich und lief aus dem Gasthaus hinaus, um endlich den Mann zu finden, den ich seit Monaten vermisste.

Ich lief also mit zerrissener Jeans und einem leicht flauen Gefühl im Magen die Straße hinauf, an zwei Gassen vorbei und bog dann in die besagte Sackgasse ein, wo mein Herz augenblicklich höher schlug.

Ich trat langsam und zögerlich an die dunkle Tür und sah nach einer Klingel.

'Famille Min', laß ich und drückte mit zittrigen Händen den Knopf. Als ich das leise Klingel hörte, vernahm ich direkt danach ein aufgeregtes Hundbellen hinter der Tür.

Mein Herz raste und meine Hände wurden schwitzig.
„Was mach ich hier eigentlich?“, flüsterte ich zu mir selbst und schloss die Augen, um mit zögerlichen Schritten umzudrehen und langsam aus der Gasse hinaus zu laufen. Das war falsch! Yoongi hatte mich gebeten, nicht nach ihm zu suchen. Er würde sicher wieder zu mir zu kommen.
Ich brauchte nur zu warten..

„Bonjour?“, hörte ich plötzlich eine kindliche Jungenstimme hinter mir, die mich Gott sei Dank zum stoppen brachte.
Langsam drehte ich mich um und sah einem kleinen Jungen mit schwarzen Haaren und großen neugierigen Augen ins Gesicht.

Er hatte seinen flauschigen Hund in seinen dünnen Armen und konnte ihn kaum noch hoch halten, damit dieser nicht sofort aus der Tür lief.

Ich atmete tief durch, lief auf den Jungen zu und kniete mich mit einem sanften Lächeln auf Augenhöhe zu ihm runter.

„Bonjour, Tout-petit. Ich bin ein Freund von Yoongi. Ist er hier?“

l'ange déchu - my fallen angel | yoonmin ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt