N'abandonnez pas

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don't give up
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[Ein Tag später]

Seid heute morgen fuhren wir alle Adressen, die ich gestern zu Clare gefunden hatte ab.
Wir trafen eine Vielfalt an Leuten: Junge Erwachsene, ältere Seniorinnen, aber noch niemanden ihm Alter meiner Mutter.

„Ach, Jiminie... Das hat keinen Zweck mehr. Wir suchen jetzt schon über drei Stunden.", murmelte Mama, als ich Mutters Wagen in die letzte Seitenstraße auf unserer Liste fuhr und an einer Autowerkstatt anhielt.

„Ma', das ist die letzte Adresse. Bitte lass uns hier auch noch nachsehen. Danach fahren wir sofort nach Hause, versprochen.",schmollte ich und sah sie mit flehenden Augen an, ehe sie seufzte und nickte.

Ich lächelte aufgeregt, schaltete den Motor aus und stieg aus dem Wagen. Mama folgte mir.

„Zudem könnten wir auch mal unser Auto abchecken lassen.", grinste ich neckend und tätschelte die Motorhaube.
„Jimin.. ", ermahnte Mama mich mit einem ernsten Gesichtsausdruck.

Ich verkiff mir mein Lachen und lief voraus zur Werkstatt, wo ein älterer Herr unter einem wunderschönen Auto herumschraubte.

Ich räusperte mich auffällig und er rollte auf einem Rollbrett unter dem Auto hervor. „Ja? Wie kann ich ihnen helfen?", fragte er mit grummeliger Stimme.

„Ach.. Ähm... Wir haben einen Termin bei Claire Dubois. Ist sie zu sprechen?", fragte ich leicht nervös und neugierig, während meine Mutter deutlich angespannter neben mir an ihren Nägeln kaute.

„Claire!? Kundschaft!", brüllte der ältere Mann mit rauer Stimme durch die Werkstatt, nickte mir nur kurz zu und verschwand wieder unter dem Auto.

Gute zwei Sekunden später trat aus einer Tür auf der anderen Seite der Werkstatt eine Frau, in Mamas Alter, mit langen, brauen Locken und einem freundlichen Lächeln heraus und lief zielstrebig auf uns zu.

„Bonjour! Comment puis-je vous aider? (Wie kann ich Ihnen helfen?)", fragte sie lächelnd und strich sich die Locken hinter ihr Ohr.

„Nun, unser Auto.. ", murmelte ich und versuchte nach einer passenden Ausrede zu suchen, die glaubwürdig klingen würde, „machte komische Geräusche auf der Hinfahrt hierher."

Ich lächelte, um meine Nervosität zu überspielen, während ich kurz zu meiner Mutter sah. Sie starrte die fremde Frau vor uns mit leichtem Entsetzen, Schock und Freude an. Ab da war es auch mir bewusst: wir mussten sie gefunden haben.

„Nagut. Dann sehen wir uns das doch am besten mal an, nicht wahr?", lachte sie und lief voraus auf den Vorderhof, wo wir unser Auto geparkt hatten. (Oben als Bild dargestellt)

„Oh, was für ein wunderschöner Wagen! Ein Renault R8.", stellte sie fest und strich vorsichtig über die pastellblaue Motorhaube.

Ich wollte zum Reden ansetzen, da gab ich Mama jedoch einen sanften Stoß mit dem Ellenbogen und brachte sie zum sprechen.
„J-ja.. Der gehört mir.", stotterte sie aufgeregt und lächelte verlegen.

Claire sah vom Auto auf und strahlte Mama an, ehe sie die Motorhaube öffnete und einen Blick auf das Innere warf.

Es dauerte nicht lange, da hatte Claire scheinbar etwas - für uns unerwartetes - gefunden.
„Wie lange ist der letzte Kühlerflüssigkeiten-Wechsel her?", murmelte sie und schraubte eine kleine Plastikkappe ab.

„Ach.. Das.. Weiß ich gar nicht so genau. Mein Mann hat sich immer darum gekümmert.", murmelte sie leicht niedergeschlagen, als sie an Vater dachte.

Claire nickte nur und trat vom Auto weg: „In Ordnung. Wir müssten den Wechsel einmal durchführen. Ich würde die nötigen Dinge eben holen. Entschuldigen Sie bitte einen Moment, ja?", lächelte sie und lief wieder mit schnellen Schritten in die Werkstatt zurück.

Ich sah ihr hinterher, ehe ich meinen Blick auf Mama richtete.
„D-das ist sie... ", flüsterte sie mit roten Wangen und leichten Tränen in den Augen.
„Sie ist es.. Hundertprozentig.", murmelte sie und vor lauter Aufregung bemerkte ich das leichte Zittern in ihren Händen.

„Ma', jetzt ist die Chance sie anzusprechen, okay?", ermutigte ich sie mit einem breiten Grinsen und hielt ihre Arme.
„N-Nein.. Nein, das kann ich nicht. Das geht nicht!", rief sie entsetzt und leicht panisch.

„Oh, doch. Du kannst das. Ansonsten tu ich es.", grummelte ich etwas leiser, als ich bemerkte, dass Claire wieder zurück kam.
Ich ließ von Mama ab und nickte ihr noch aufmunternd zu.

„So, es kann losgehen.", rief Claire und begann die Flüssigkeit mit einem Schlauch in einen Eimer zu füllen und dann mit einer neuen Flüssigkeit wieder aufzufüllen.

Als dies geschafft war, schraube sie den Deckel wieder drauf und ließ vom Auto ab.
„Jetzt müsste sich einer von Ihnen ins Auto setzen und den Motor starten.", rief sie und stemmte die Hände in die Hüften.
Ihre Kleidung war verdreckt von ihrer Arbeit und ihre Hände ebenfalls.

„Ich! Ich mach das!", rief ich sofort und lief zielstrebig zum Fahrersitz, bevor ich einen letzten Blick zu Mama warf, um sie wieder zu ermutigen.
Dann setzte ich mich ins Auto, drehte den Schlüssel im Zündschloss um und ließ den Motor an, was einen einwandfreien Ton von sich gab.

Ich lächelte zufrieden, streckte meinen Daumen, als gutes Zeichen aus der Fenster und auch Claire begann zufrieden zu lächeln.

Dann stellte ich den Wagen wieder aus, Claire schlug die Motorhaube wieder zu und wandte sich zu meiner Mutter.
„Ihr Wagen läuft wieder einwandfrei. Ich werde Ihnen eine Rechnung eben ausstellen und dann können Sie mit gutem Gewissen wieder nach Hause fahren.", lächelte sie und hielt Mama die Hand zum Abschied hin.

Sie jedoch lächelte nur leicht gezwungen und bedankte sich, während ihr Blick unauffällig zu mir ins Auto fiel. Ich nickte ermahnend und ermutigend, um sie endlich zu reden zu bewegen.

„Ach.. E-eine Sache noch.. ", stotterte Mama aufgeregt und atmete tief durch. Ihr konnte ihre Aufregung selbst in der dumpfen Stimme im Fahrerhaus hören.

„Vielleicht wirkt das jetzt sehr... Persönlich.. ", murmelte sie und sah nervös zu mir rüber.
„I-ich.. Weiß nicht, ob Sie sich an mich erinnern.. A-aber.. W-wir kennen uns von früher, als wir Teenager waren.", gluckste sie hervor und war den Tränen bereits ziemlich nahe.

Claire wiederum sah sie leicht verwirrt an und dachte ziemlich schwer nach. Sie scannte Mamas Gesicht mit ihrem Blick und versuchte sich an sie zu erinnern.

„Wir haben damals gegenüber gewohnt.", gab meine Mutter als nächsten Tipp und atmete nervös durch.
Claire verarbeitete diese information und schon wechselte ihr Gesichtsausdruck zu purer Überraschung und Freude.

„Oh mein Gott, Park Mijeong!?", rief sie leicht entsetzt und voller Freude, ehe auch sie völlig in Tränen ausbrach und Mama in die Arme fiel.

Ich atmete tief und erleichtert durch, lehnte mich in den Sitz zurück und ließ meinen Freudentränen ebenfalls freien Lauf.

l'ange déchu - my fallen angel | yoonmin ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt