"Der Abstand wird dir gut tun."
Ich starre auf Julias letzte Nachricht, und hoffe, dass sie Recht behält. Und ja, ein bisschen gut fühlt es sich an, das Einstein Internat für die nächsten Wochen hinter mir zu lassen, das gemeinsame Zimmer von Noah und mir hinter mir zu lassen. IHN hinter mir zu lassen.Er ist wie eine Gleichung auf deren Lösung ich nicht komme, was zugegeben ziemlich untypisch für mich ist. Aber an Noah Temel beiß ich mir die Zähne aus. Als er neu ins Internat und dann auch noch direkt in unser Zimmer kam, da war er schon ein Buch mit sieben Siegeln. Aber eines, das ich wenigstens mit der Zeit ein bisschen lesen durfte. Zugegeben, er hat mich keine Kapitel in sich lesen lassen, aber wenigstens gelegentlich mal einen Satz habe ich gnädigerweise abbekommen.
Und ja, ich dachte wirklich da wäre was. Etwas, das irgendwie über Freundschaft hinaus ging. Ich bin ja selbst überrascht gewesen, und konnte mir erst nicht erklären, was die Gefühle in mir zu bedeuten haben, aber spätestens seitdem ich ihn geküsst habe, weiß ich zumindest über meine Gefühle ziemlich gut bescheid. Ich bin verdammt nochmal verliebt in Noah!
Und das tut weh. Denn er hat mir gesagt, dass er nicht in mich verliebt ist.
Deshalb ja, ich bin froh weg zu kommen. Auch wenn ich das Einstein liebe, es inzwischen als meine zweite Heimat empfinde, ich hätte es dort gerade nur noch schwer ausgehalten. Denn dem eigenen Zimmernachbarn aus dem Weg zu gehen ist alles andere als einfach.
Sechs Wochen ohne Noah liegen also jetzt vor mir. Vier davon werde ich zum Großteil im Freibad verbringen. Nein, nicht zum Vergnügen. Zum arbeiten. Ich habe einen Ferienjob im dortigen Kiosk ergattern können. Arbeiten, ablenken, Eis essen bis zum umfallen. Ich finde das klingt nach einem guten Plan um mein gebrochenes Herz zu heilen.
Trotzdem tut es mir inzwischen leid, dass ich einfach ganz früh abgehauen bin, ohne Noah wenigstens Tschüß zu sagen.
Schweren Herzens ziehe ich mein Handy aus meiner Hosentasche und tippe:
"Hab einen schönen Sommer".
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Ein Stein ist hart zu brechen
RomanceDas ist eine queere Fanfiction zu Colin und Noah aus der kika Serie Schloss Einstein. Man kann die Geschichte aber auch ohne Serienwissen lesen. Noah kam in diesem Schuljahr neu auf das Internat. Er ist ziemlich geheimnisvoll zu Beginn und verschlos...