Als ich dem davon fahrenden Bus hinterher schaue, bleibt in mir ein glückliches und ein leeres Gefühl zurück. Glücklich, weil das ein wirklich toller Abend war. Unsere Vorbereitungen im Komitee haben sich ausgezahlt, das will ich später Julia auch unbedingt nochmal ganz persönlich sagen. Und glücklich auch, weil Noah und meine Eltern sich so gut verstanden haben. Mit der Zeit hat er sich immer weiter herausgewagt aus seinem kleinen Sicherheitsbunker, und am Ende hätte ich die drei getrost alleine da sitzen lassen können, die hätten mein Fehlen erstmal gar nicht bemerkt.
Aber der Abschied lässt auch eine Lücke in mir zurück. An manchen Tagen wünschte ich einfach, dass meine Eltern wenigstens näher hier wohnen würden, sodass ich auch am Wochenende dort hin könnte, am besten gemeinsam mit Noah. Die Aussicht darauf, dass Noah und ich zukünftig öfter unsere Ferien dort verbringen könnten macht mich dafür richtig euphorisch.Es ist inzwischen wirklich dunkel, und vieles lässt sich nur noch als Schatten erkennen. Dr. Zech steht mit dem Rücken zu uns und inspiziert vermutlich die Würstchen auf dem Grill. Also ziehe ich Noah zu mir und küsse ihn ganz kurz auf den Mund. Danach sehne ich mich nämlich schon seit Stunden. Gerade in Momenten wie heute Abend, da wünschte ich, wir könnten einfach Hand in Hand umher laufen und bräuchten uns vor niemandem verstecken.
Als wir uns langsam wieder der Feier auf der Wiese zuwenden und Herrn Zech beim Versuch zuschauen zwei Würstchen vom Grill zu angeln, lasse ich meine Hand einen kurzen Moment über Noahs Hintern streifen, schiebe sie dann in seine hintere Hosentasche und lehne mich ein bisschen an ihn an.
"Ich kanns kaum erwarten, dass wir auf unserem Zimmer sind", sage ich sanft und drücke mit meiner Hand kurz zu. Noah atmet tiefer ein, und wendet sein Gesicht zu meinem. In seinem Blick liegt Begehren und Zuneigung, und am liebsten würde ich ihn zu mir ziehen und lange und innig küssen, als hinter mir eine Stimme ertönt, so messerscharf, dass ich erschrocken aufatme.
"Würden Sie wohl die Finger von meinem Sohn nehmen."
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Ein Stein ist hart zu brechen
RomantikDas ist eine queere Fanfiction zu Colin und Noah aus der kika Serie Schloss Einstein. Man kann die Geschichte aber auch ohne Serienwissen lesen. Noah kam in diesem Schuljahr neu auf das Internat. Er ist ziemlich geheimnisvoll zu Beginn und verschlos...