Noah küsst mich. Und damit meine ich nicht einen zarten, kurzen Kuss auf die Lippen. Er küsst mich so hungrig und intensiv, dass ich innerlich das Gefühl habe mir selbst wie Sand aus den Händen zu gleiten. Als wäre in meinem Körper plötzlich nichts mehr an seiner ursprünglichen Stelle. Als hätte er alles in mir neu geordnet.
Plötzlich donnert es über uns so laut, dass wir beide zusammen zucken.
"Shit", entfährt es ihm, und er greift nach meiner Hand, läuft los, zieht mich mit ihm mit, und ich folge ihm wie ferngesteuert. Der Regen wird ohrenbetäubend laut, fällt in schweren dicken Tropfen auf uns, flutet zunehmend den Waldweg, den wir entlang rennen. Meine Chucks sind durchweicht, und rutschen immer wieder auf dem matschigen Boden zur Seite. Doch Noahs Hand hält meine fest umgriffen, und er zieht mich immer weiter, bis sich vor uns endlich das Schulgebäude auftut.
Wir schlüpfen durch einen der Seiteneingänge, und als die Türe hinter uns ins Schloss fällt, atmen wir beide schwer.
Noah lässt meine Hand aus seiner gleiten und lehnt sich mit dem Rücken an die Wand. Um uns bilden sich Pfützen, und unsere Schuhe sind vom Matsch überzogen.
"Der Zech lässt uns das gesamte Gebäude putzen, wenn er das sieht", sage ich, noch immer außer Puste.
Noah blickt auf den Boden um uns herum, und beginnt seine Schuhe aufzuschnüren. Auch ich versuche meine Chucks von den Füßen zu bekommen.
Kurz darauf stehen wir uns klatschnass und in durchweichten Socken gegenüber. Noah öffnet die Türe zum Treppenaufgang, und ich folge ihm.
Ich bin froh, dass auf unserer Etage gerade kein Betrieb ist. Die meisten sind vermutlich im großen Aufenthaltsraum im Erdgeschoss oder in der Stadt. Die Zeit vor dem Abendessen nutzen viele von uns, um eigene Einkäufe zu erledigen.
"Die Chucks würde ich gleich mal in die Waschmaschine schmeißen", sagt er, mit einem Nicken in Richtung des Waschraums auf unserer Etage. Also mache ich Halt, und werfe meine Schuhe in eine der zwei Maschinen und stelle einen Kurzwaschgang ein. Dann folge ich Noah in unser Zimmer.
Seine Boots hat er auf ein Handtuch auf den Boden gestellt, und im Bad läuft Wasser. Die Türe steht dieses Mal allerdings weit auf, also folge ich ihm.
Er greift gerade in seinen Nacken, und zieht sich sein nasses T-Shirt über den Kopf. Ich fühle mich ein bisschen verloren, und weiß nicht so recht wohin mit mir. Er wäscht sich das Gesicht, und trocknet es dann mit dem großen weißen Handtuch ab, das neben dem Waschbecken hängt.
"Wir sollten unsere Klamotten auch waschen, und duschen wäre wohl auch angebracht."
Ich merke, wie ich unruhig werde. Ich meine, ich bin verliebt in Noah, und dieser Kuss, der hat sich mehr als nur gut angefühlt. Trotzdem merke ich, dass mich eine gemeinsame Duschsession noch überfordern würde.
Er öffnet gerade den Gürtel seiner Hose und streift die klatschnasse Hose von seinen Schenkel. Naja, vielleicht könnte ich ja doch schon für bereit sein?
Er sieht mich an. Dann grinst er.
"Du kannst zuerst duschen. Ich warte draußen, okay?"
Etwas verlegen beiße ich mir auf die Lippe.
"Okay."
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Ein Stein ist hart zu brechen
RomanceDas ist eine queere Fanfiction zu Colin und Noah aus der kika Serie Schloss Einstein. Man kann die Geschichte aber auch ohne Serienwissen lesen. Noah kam in diesem Schuljahr neu auf das Internat. Er ist ziemlich geheimnisvoll zu Beginn und verschlos...