Taylor POV;
Den nächsten Morgen begann ich, überraschenderweise ohne körperliche Leiden wie Kopf- oder Gliederschmerzen, damit, meine Mutter anzurufen. Seit sie mich am vorherigen Tag auf dem Weg zum Flughafen bei der Party abgesetzt hatte, hatte sie sich nicht gemeldet, was entweder bedeuten konnte, dass sie Rick erfolgreich aus dem Apartment geworfen hatte, oder, dass sie wieder eingeknickt war und sich deshalb nicht traute, mir zu schreiben. Glücklicherweise stellte sich, nachdem sie beim zweiten Klingeln sofort abhob, heraus, dass Rick schon weg gewesen war, bevor meine Mutter wieder zu Hause angekommen war. Somit hatte sich das größte Problem erledigt, wobei sie auch anmerkte, dass mein Vater vorbei gekommen war und sich ein wenig um sie kümmerte. Davon etwas verwirrt legte ich wieder auf und trank einen weiteren Schluck meines Kaffees, während ich eine E-Mail an Steve verfasste um mich zu erkundigen, wann wir abreisten.
Endlich war es soweit - die Pressetour durch Europa und einige Städte der Staaten begann und somit auch ein kleiner Urlaub. Theoretisch gesehen war es ja mehr oder weniger eine Geschäftsreise, aber in Anbetracht all der Probleme hier in New York war eine kleine Auszeit eine ganz angenehme Vorstellung. Da ich wohl keine sofortige Antwort zu erwarten hatte, ging ich zunächst in mein Badezimmer und duschte mich warm, zog mir dann eine Leggins und ein rotes T-Shirt über und band meine Haare locker zusammen. Im gleichen Moment, in dem ich wieder in die Küche trat, begann mein Handy zu klingeln. Ein Blick auf den großen Bildschirm verriet mir, dass mein Manager persönlich versuchte mich zu erreichen. Normalerweise war ihm ein Anruf zu viel Arbeit, er schrieb mir nur E-Mails. Verwirrt hob ich ab und kam gar nicht dazu, irgendetwas zu sagen, denn der sonst eher ruhige Mann polterte sofort mit seinen Neuigkeiten heraus.
"Abby ist wohl so weit wieder auf den Beinen, sie kann sogar wieder sprechen und will mich sehen. Jetzt", plapperte er schnell vor sich her. "Wir fliegen eine Stunde später als geplant. Ich hole dich um fünf Uhr ab."
Ohne mir auch nur einen einzigen Moment zu geben, etwas zu sagen oder zu verarbeiten, legte er wieder auf. Ich war froh darüber, dass Abby endlich wieder größere Schritte in Sachen Genesung machte - vor allem auch, weil Steve so wieder ein wenig besser gelaunt sein würde. Dank des Aufschubs konnte ich mir beim Koffer packen und schminken viel Zeit lassen und stand schließlich auch noch pünktlich vor der Haustür an der Straßenecke. Mit "Chocolate" von The 1975 im Ohr wartete ich schließlich über zwanzig Minuten auf meinen sonst so pünktlichen Manager, doch das Grinsen in seinem Gesicht, als er endlich ankam, machte das wieder gut. Nachdem er mir geholfen hatte, mein Gepäck zu verstauen erzählte er mir auf dem Weg zum Flughafen wie viel besser es Abby ging und vor allem, dass das Kind wohl auf war. Er schien so glücklich darüber zu sein, dass es ihm beinahe schon gegen den Strich ging, Robert anzusprechen. Wie auch immer, dieser schien auf Abbys Aussage hin von der Polizei ausfindig gemacht und schließlich in U-Haft gegeben worden zu sein, was natürlich alles toppte. Hoffentlich bekam er seine gerechte Strafe, denn auch ich hatte mich noch immer nicht von dem Anschlag erholt. Zwar heilten die Schnitte und Blessuren langsam, auf dem Rücken schlafen oder ungeschminkt in den Spiegel sehen konnte ich aber noch immer nicht. Mit einem Versprechen meinerseits, Abby zu besuchen sobald die Pressetour vorbei war, beendete ich unbewusst das Gespräch und führte eine Stille herbei, die bis ins Flugzeug andauerte. Grob gesehen ging sie sogar noch länger, da wir beide im Flugzeug durchschliefen und somit erst in Paris im Taxi wieder mit einander redeten.
"Wer kümmert sich eigentlich um mein Styling, wenn Abby nicht da ist?", erkundigte ich mich und versuchte einen Blick in Steves Notizen zu erhaschen, wobei ich aber kläglich scheiterte.
"Lou Teasdale", gab er zurück. "Sie ist momentan von ihren anderen Klienten frei gestellt und freut sich, ihren Urlaub mit dir zu verbringen."
"Da freut nicht nur sie sich", gab ich grinsend zurück und sah wieder aus dem Fenster.
Während unserem dreitägigen Aufenthalt in der französischen Hauptstadt waren wir in einem wirklich noblen Hotel untergebracht, dessen Namen ich noch nicht einmal in meinen kühnsten Träumen aussprechen konnte. Die Eingangshalle war großzügig geschnitten, verziert mit diamantbesetzten Kronleuchtern, Glasdach und -aufzug. Auch mein Zimmer war wirklich wunderschön: Mit großem Doppelbett, Stuck an den Decken und antiken Dekoartikeln verschönert. Ja, das war viel mehr ein Urlaub als Arbeit.Drei Stunden nach meiner Ankunft stand bereits Lou vor der Tür und begann, nach einer ausgiebigen und herzlichen Begrüßung, meine Haare und mein Gesicht so hinzubiegen, dass ich mich vor Kameras und Fotografen wieder zeigen konnte. Wir unterhielten uns über alles mögliche - ihr Kind, ihren Mann, die Tour und das Wetter. Ich war ihr sehr dankbar dafür, dass sie Harry nicht aufbrachte und ich somit nicht schon wieder an ihn denken musste. Nach einer Stunde verließen wir zusammen das Zimmer, holten Steve ab und machten uns auf den Weg zum ersten Radiosender "Live on the Seine". Nach meinem zweistündigen Auftritt beschlossen Lou und ich, den Abend in einem Dachrestaurant nahe der Seine ausklingen zu lassen, während Steve sofort zum Hotel zurückfuhr.
So mit Lou beisammen zu sitzen, Salat zu essen und dabei einen hervorragenden Blick auf die Pariser Skyline zu haben war tatsächlich eines der schönsten Dinge, die ich in den letzten Tagen getan hatte. So konnte der Urlaub von meinem Leben gerne beginnen und weitergehen.
(A/N: Hallo ihr Lieben. <3 Ich weiß, das Kapitel ist unheimlich kurz und auch inhaltlich nicht unbedingt ansprechen, aber ich brauchte die beschriebenen Momente um das nächste Kapitel nahtlos anschließen zu lassen. Ich hoffe dennoch, dass es euch gefallen hat und wenn es denn so ist, dürft ihr gerne voten! Auch die "stillen" Mitleser sage ich mal, wer einer ist fühlt sich sicher angesprochen. Ein Klick auf "Vote" tut euch nicht weh, hilft mir aber ungemein. Danke an alle die sonst kräftig abstimmen und mir Feedback geben. Ich hoffe es geht euch allen gut, bis nächste Woche. xx)
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all you had to do was stay
Fiksi Penggemar"Es war nie leicht, und auch, wenn es so schwer war, war es das immer wert." Nachdem Harry Taylor betrogen hat, geht für sie eine Welt unter. Sie vergräbt sich in Selbstmitleid und Einsamkeit, bis ihre Freunde sie schließlich dazu bringen, zurück in...