Kapitel 4

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PoV (Point of View): Alpha Adam

Meine Pfoten trommeln über den Waldboden. Wieso nur?! Wieso?!

Mit einem Satz springe ich über einen am Boden liegenden Baumstamm, mit meinen 2 Metern ist es eine Leichtigkeit.

Die Tiere des Waldes hetzen auseinander, sobald ich in ihrem Blickfeld auftauche, doch mir ist es gerade egal. Mir ist alles egal.

Wieso nur?

Meine Gedanken schlagen Purzelbäume während ich dem nächsten Baum ausweiche und meine Geschwindigkeit zunimmt.

Wieso kann ich nicht endlich meine Mate finden?

All meine Freunde, selbst mein Beta hatten ihr Mate schon vor langer Zeit gefunden. Schon vor Jahren. Und ich? Ich bin immer noch auf der Suche, doch langsam war ich müde. Wieso finde ich sie nicht?

Jedes Rudeltreffen ist für mich ein Stich im Herzen, wenn ich sehe, wie die Kinder miteinander spielen und die Mates sich liebevoll ansehen.

Ich werde langsamer, als ich mich meinem Lieblingsplatz nähere und seufze enttäuscht.

Doch plötzlich, als ob der Wald mir eine Antwort bieten würde, fängt meine Nase einen lieblichen Duft auf. Ein Duft, der durch die Blätter und den Erdboden zu mir dringt. Meine Schritte verlangsamen sich, und ich hebe den Kopf, um den Geruch genüßlich zu inhalieren.

Ein weiterer Schwall des betörenden Aromas erreicht mich, und mein Herzschlag wird schneller. Es ist ein Duft, den ich noch nie zuvor gerochen habe – frisch, wild und doch vertraut.

Die Ungewissheit weicht einem Funken Hoffnung, während ich der Spur des Duftes folge.

Eine Lichtung öffnet sich vor mir wie ein verborgenes Juwel im Herzen des Waldes.

Ein sanfter Schleier aus Sonnenlicht filtert durch das dichte Blätterdach und malt ein kunstvolles Muster auf den Waldboden. Der Boden ist mit einem Teppich aus moosbedeckten Steinen geschmückt, und die Atmosphäre vibriert von der Magie des Augenblicks.

Inmitten dieses natürlichen Theaters trete ich hervor und finde mich plötzlich ihr gegenüber – einer Wölfin. Ihr nachtschwarzes Fell schimmert im goldenen Licht der Lichtung, als ob die Sonne selbst ihre Pfoten berühren würde.

Ihr Blick, tief und durchdringend, gleitet zu mir hinüber, und ihre bernsteinfarbenen Augen halten meinen Blick gefangen.

Der Duft der Wildnis umgibt uns, während wir uns auf dieser zauberhaften Lichtung gegenüberstehen. Ein Duft vermischt mit ihrem eigenen, der von tausend Geschichten des Waldes erzählt, von den Geheimnissen der Natur und von dem ungeschriebenen Schicksal, das zwischen uns liegt.

Die Bäume, Zeugen zahlloser Jahrhunderte, scheinen sich für diesen Augenblick zu verneigen, und das sanfte Rascheln der Blätter klingt wie ein stummes Applaus der Natur. Die Lichtung, ein heiliger Ort, wird zum Schauplatz einer Begegnung, die über das Gewöhnliche hinausgeht.

Doch in all der Schönheit spüre ich, etwas ist anders an dieser Wölfin. Statt sich mir in die Arme zu werfen und sich unserer Verbindung hinzugeben zieht sie ihren Schwanz ein und senkt den Kopf ehrfürchtig.

Ich blinzle verwirrt und ziehe meine Augenbrauen zusammen. Was ist los mit ihr?

Als ich sie mir genauer ansehe, da fällt es mir plötzlich auf. Sie ist viel kleiner als ein gewöhlicher Werwolf. Ja, ich als Alpha bin besonders groß, aber sie ist sicherlich um die Hälfte kleiner als ein Werwolf gewöhnlichen Ranges, sogar kleiner als ein Omega.

Ich setze gerade an die telepathische Verbindung aufzubauen, um mit ihr zu kommunizieren, da dreht sie sich plötzlich um und verschwindet im Wald.

Sie hat mich einfach so zurückgelassen? Mich, ihren Mate?!

Ich, Mate eines Alphas?! || 18+ || ✓ (BAND 1 der I,M Serie )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt