Kapitel 19

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PoV: Lia

Meine Gedanken purzeln innerlich wie wild durcheinander, als die Worte des Alphas in der Luft hängen. "Engel" – ein Name, den er mir zuweist, voller Bedeutung und Hoffnung.

Die Frage, ob ich ihm meinen wahren Namen offenbaren soll, taucht in meinen Überlegungen auf. Während ich überlege, durchzieht ein zarter Hauch von Unsicherheit meine Gedanken. Dieser Alpha, Adam, scheint mich auf eine Weise zu verstehen, die ich selbst nicht fassen kann. Seine Worte, seine Blicke – sie durchdringen die Grenzen meines Selbst.

Die Versuchung, ihm meine wahre Identität preiszugeben, ist spürbar. Doch inmitten der inneren Zwiegespaltenheit erkenne ich, dass "Engel" mehr ist als nur ein Name. Es ist eine symbolische Umarmung, ein Versuch, mich in die Welt des Rudels zu integrieren und meine Einzigartigkeit zu würdigen.

"Engel", flüstere ich in meinen Gedanken, und die Vorstellung, von einem Alpha so liebevoll betitelt zu werden, erfüllt mich mit einem warmen Gefühl der Geborgenheit. Die Worte meines wahren Namens bleiben vorerst ungesprochen, ein kleines Geheimnis, das zwischen mir und den Tiefen meines Wesens verweilt.

Ein plötzliches Erwachen durchbricht die Stille, als ich Adam aufspringen höre. In einem reflexartigen Moment springe ich vom Fenstersims und stelle meine Nackenhaare auf. Die Überraschung und Freude in Adams Augen sind unübersehbar, doch meine eigene Verwirrung überdeckt zunächst jede positive Regung.

"Engel, du hast mich gehört! Und du kannst reden", ruft er begeistert aus, als er meine Reaktion bemerkt. Seine Freude scheint echt zu sein, und dennoch verstehe ich nicht ganz, wie er zu dieser Erkenntnis gekommen ist. 

Ein Flüstern der Gedanken, ein unvorsichtiger Moment, jetzt erst wird es mir bewusst, und ich spüre, wie eine Mischung aus Staunen und Verwirrung in mir aufsteigt.

Der Alpha kniet sich liebevoll vor mich hin, und ich sehe die Zartheit in seinen Augen. Ich spüre, ein unbändiger Drang in ihm möchte mich berühren, meine Nähe suchen, doch als er sich vorsichtig ausstreckt, um mich zu streicheln, wird mein Schutzinstinkt aktiv. Ein tiefes Knurren entweicht meiner Kehle, begleitet von einem instinktiven Zurückweichen.

Meine Gedanken überschlagen sich in diesem Moment der Unsicherheit. Warum habe ich nicht vorsichtiger sein können? Die Selbstvorwürfe schwirren durch meinen Verstand.

Der Ausdruck auf Adams Gesicht wechselt plötzlich von Freude zu Ernsthaftigkeit, als er meine Reaktion bemerkt. Ein Hauch von Verständnis und Respekt zeichnet sich auf seinen Zügen ab, und er zieht sich behutsam zurück. In der Stille, die zwischen uns liegt, entschuldigt er sich leise, seine Worte getränkt von aufrichtiger Reue.

"Entschuldige, Engel. Ich wollte nicht, dass du dich erschreckst. Ich hätte vorsichtiger sein sollen." Seine Worte klingen aufrichtig, und ich spüre, dass er die subtilen Nuancen unserer Beziehung respektiert.

"Ich werde warten dich zu berühren, bis du es wirklich willst", fügt er einfühlsam hinzu. Er würde er die Zeit und Geduld aufbringen, um meine inneren Mauern zu durchbrechen. Sein Blick, der in meine Augen eindringt, drückt Vertrauen und Zuneigung aus.

Die Spannung zwischen uns scheint sich zu lockern, und Adam lächelt sanft. "Wie wäre es, wenn ich dir das Haus zeige?", schlägt er vor, als er aufsteht und eine einladende Geste macht. Der Ernst in seinen Augen weicht einem Hauch von Neugier und Vorfreude, als er darauf wartet, ob ich seinem Vorschlag folgen werde.

Ich erwache aus meiner angespannten Starre und blicke ihn erwartungsvoll an. Denkt er wirklich, dass ich nicht versuchen werde zu fliehen?





Ich, Mate eines Alphas?! || 18+ || ✓ (BAND 1 der I,M Serie )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt