Kapitel 7

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PoV: Lia

Die letzten Strahlen der Abendsonne tauchten den Dachsbau in ein zartes Licht, als meine Augen sich langsam öffnen. Ein sanftes Glühen umgibt die Umrisse der Höhle, und der warme, erdige Duft des Bauwerks umfängt mich. Der Schlaf hat meine Glieder beruhigt, aber die Ereignisse der vergangenen Nacht liegen wie ein Schleier über meinen Gedanken.

Mit einem leisen Seufzen richte ich mich auf. Die Erinnerungen an die Flucht, die Lichtung, und der Alpha – sie sind wie Schatten, die durch meine Gedanken huschen. Mein Blick huscht nach draußen vor den Eingang der Höhle auf den schlafenden Alpha, und für einen Moment stockt mein Atem.

Ein Schreck durchzuckt mich, als ich realisiere, dass ich nicht allein bin. Seine im Schlaf friedliche Miene wirft einen milden Glanz, der die ungewohnte Sanftheit des Alphas offenbart. Das unsichtbares Band, ist in diesem Moment spürbar. Der Wald, der uns umgibt, hat uns in einen gemeinsamen Atemzug eingehüllt.

Ich schüttle den Kopf. So ein komisches Gefühl hatte ich noch nie.

Vorsichtig schleiche ich auf leisen Tatzen vot den Eingang und schaue mir das riesige Tier genauer an.

Der Alpha ist ein ebenfalls nachtschwarzer Wolf, nur viel, viel größer als ich. Selbst jetzt im Liegen überragt er mich um einiges. Die Züge seines Gesichts sind im Schlaf entspannt, und das abendliche Licht betont die Konturen seines starken Profils, dennoch vermitteln sie eine Anmut, die etwas mir Unbekanntes offenbart. Ein Gefühl der Faszination steigt in mir auf, die ich aber gleich wieder verwerfe.

Sein Schlaf ist ein friedlicher Kontrast zu den Geheimnissen, die in meiner Vergangenheit liegen.

Ein leises Seufzen entweicht mir, als ich mich behutsam aufrichte. Der Boden vor dem Eingang des Dachsbaus ist kühl unter meinen Pfoten, und ich kann das sanfte Rascheln der Blätter hören. Ein Blick zurück zm Alpha, der noch immer im friedlichen Schlaf verweilt, löst eine Mischung aus Gefühlen aus.

Ein leises Knacken, als meine Pfoten den Boden berühren, schreckt mich auf und mein Kopf wirbelt in Richtung Alpha. Dieser scheint meine knackende Pfote nicht gehört zu haben, zumindest schläft er weiterhin.

Langsam, fast unhörbar, bewege ich mich tiefer in den Wald. Dieser empfängt mich mit seiner abendlichen Frische, und die Vögel verstummen nach und nach mit ihren Liedern. Ein Blick zurück zu Alpha, der immer noch in einem tiefen Schlaf verweilt, löst ein Flüstern im Wind aus.

Meine Pfoten gleiten lautlos über den weichen Waldboden, während ich mich immer weiter von der Höhle entferne. Wer ist dieser Wolf und was will er von mir?

Ich, Mate eines Alphas?! || 18+ || ✓ (BAND 1 der I,M Serie )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt