Kapitel 23

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PoV: Lia

Die Tage ziehen sich quälend in die Länge, während ich in diesem kleinen Käfig gefangen bin. Ein kleiner, stickiger Raum, umgeben von Gitterstäben, die jegliche Hoffnung auf Freiheit erdrücken.

Die Geräusche der Stadt dringen gedämpft herein, ein ständiges Murmeln, das die Realität meines Gefängnisses unterstreicht.

Mein Fell fühlt sich stumpf und schmuddelig an, und der Gestank von Furcht und Elend hängt in der Luft.

Um mich herum sind andere Tiere eingesperrt, ihre Augen voller Resignation. Viele haben ihren Lebenswillen schon lange verloren. Die Händler, skrupellose Menschen, halten uns hier gefangen und betrachten uns als nichts mehr als Waren, die sie für viel Geld an die Höchstbietenden verschmöckern können.

Ich liege auf dem harten Boden, meine Pfoten ruhen gegen die kalten Gitterstäbe. Der Versuch, durch die Gitter hindurch zu sehen, endet in einem Nebel aus Gittern und Staub. Mein Herz schlägt in einem traurigen Takt, während ich meinen Kopf wieder sinken lasse.

Die Händler sprechen in einer mir unverständlichen Sprache, aber ihre Gesten und Blicke sprechen von Gier. Ich frage mich, ob ich je wieder den Wald, die Freiheit und die klare Luft spüren werde.

Der Hunger nagt an mir, und die Gedanken an die letzten Tage in Freiheit sind wie ein ferner Traum.

Das monotone Klopfen der Eisenstäbe hallt durch den engen Raum, reißt mich aus einem wirren Halbschlaf. Die Händler machen sich bereit, ihre "Ware" vorzuführen.

Mein Herz pocht wild vor Angst, als ich mich zitternd von der kalten Ecke erhebe. Die Gitterstäbe klirren bei jedem Schlag der Eisenstäbe, und ich zucke bei jedem Schlag zusammen.

Die Luft ist gespannt, und die anderen gefangenen Tiere in den benachbarten Käfigen werden ebenfalls unruhig. Ich versuche, meine Furcht zu verbergen, meine bernsteinfarbenen Augen fixieren den Eingang des Lagers.

Die Tür öffnet sich, und ein Mann betritt den Raum. Sein Blick wandert über die Käfige, während die Händler aufgeregt gestikulieren und ihm ihre "Ware" präsentieren.

Die Worte der Händler sind für mich unverständlich, aber ich spüre die rücksichtslose Gier in ihrer Haltung. Der Käufer, ein schmaler Mann in vornehmer Kleidung, fragt: "Welches Tier ist gesund und stark? Welches ist ein gut Kämpfer?"

Einer der Händler zeigt auf einen verängstigten Jaguar, welcher sich bemüht mit der Ecke seines Käfigs zu verschmelzen. Der Käufer schüttelt den Kopf. Dann zeigt ein anderer Händler auf mich und erklärt auf unsichere Weise: "Dieser Wolf. Stark. Schnell. Guter Kämpfer."

Der Käufer überwindet die Meter, die ihn von meinem Käfig getrennt haben und analysiert meine Gestalt. Sein Blick ist so durchdringend, dass ich das Gefühl habe, dass er mir direkt in die Seele schauen kann. Dann nickt er zufrieden und zeigt auf meinen Käfig. "Diesen nehme ich. Aufladen!"

Der Lärm der Eisenstäbe, das aufgeregte Gespräch der Händler und die Erkenntnis, dass ich nun von einem anderen Unbekannten gekauft werde, verstärken meine Furcht. Ein Gabelstapler wird herbeigeholt und ich werde mitsamt Käfig grob auf den Gabelstapler gehoben.

Meine schwachen Beine geben durch den Ruck nach und ich knalle hart auf den Boden des Käfigs.

Durch die Höhe wird mir schwindelig, als ich in den Transporter gestellt werde. Die Tür schließt sich hinter mir, und die Dunkelheit des Transporters umfängt mich. Das ungewisse Schicksal vor mir lässt meinen Atem stocken, während der Transporter in Bewegung kommt.

Ich, Mate eines Alphas?! || 18+ || ✓ (BAND 1 der I,M Serie )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt