Kapitel 60

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PoV: Alpha Adam

Die Flammen haben das Haus in eine Ruine verwandelt, und ich knie, umgeben von Asche und Rauch. Ein bitterer Geschmack der Niederlage liegt auf meiner Zunge, während ich die Überreste des Lebens, das wir bis hier hatten, reflektiere.

Der Rauch steigt in die Luft und verschmilzt mit den Dunkelheiten des Nachthimmels.

"Es war zu kurz", hauche ich unter Tränen. "Unser gemeinsames Leben, es.... es war zu kurz, Lia, mein Engel..." Ich schlage die Hände vors Gesicht und ein Schuchzer lässt meinen Körper durchschütteln.

Lange sitze ich auf den Knien, mein Herz in Scherben zerbrochen.

Jeder Atemzug schmerzt, als ob die Luft selbst Gift wäre.

Der Verlust von Lia ist wie ein Schatten, der mich umhüllt und mich erdrückt. Die Flammen mögen erloschen sein, aber das Feuer der Trauer lodert in mir weiter.

Ich spüre die Augen von Ben auf mir ruhen, doch sein Blick kann meine innere Leere nicht füllen. 

Ich habe eine Schlacht verloren, aber noch viel mehr habe ich meine Gefährtin verloren. Der Rauch steigt höher, und ich hebe den Kopf, meine Augen leer und verloren im Dunkel der Nacht.

Die Dunkelheit verschlingt mich, und ich erhebe mich schwerfällig von den Knien. Die Welt um mich herum wirkt fremd, als hätte der Schmerz sie verzerrt. Ich wende mich vom zerstörten Haus ab und wage einen letzten Blick zurück, bevor ich mich abwende.

Ein Flammenmeer beginnt in meinen Adern zu toben, als der Hass und die Wut in mir auflodern. Wie kann Alex es wagen meine Mate, mein Leben, umzubringen?!

Die Dunkelheit, die mein Herz erfüllt, manifestiert sich in blutroten Augen, die die Welt um mich herum in einem feurigen Schleier sehen lässt. Meine Muskeln spannen sich an, und ich spüre, wie sich mein Körper verändert und die Verwandlung mich auf vier Pfoten zwingt.

Mein Beta duckt sich, als er die gewaltige Energie spürt, die von mir ausgeht. Meine Präsenz allein ist eine Bedrohung, doch meine Gedanken sind von einem einzigen Ziel durchdrungen: Rache für Lia, die meine bessere Hälfte war, die von mir genommen wurde.

Mit einem grollenden Knurren stoße ich mich vom Boden ab und renne, die Nacht verschlingt meine riesige Gestalt.

Der Wald zittert vor meiner Wut, und die Bäume beugen sich im Wind meiner Eile. Der Pfad zurück in mein Revier ist von der unaufhaltsamen Wut, die mich antreibt, durchzogen.

Die Dunkelheit der Nacht wird von meinem glühenden Blick durchdrungen, und ich erreiche schließlich die Grenzen meines Reviers. Alex und sein Rudel mögen sich sicher fühlen, aber ihre Sicherheit ist eine Illusion. Der Himmel ist von den Flammen meines Zorns erleuchtet.

Ein heiseres Brüllen entfährt meiner Kehle, als ich auf die Eindringlinge treffe. Der Alpha, Alex, steht vor mir, und in seinen Augen erkenne ich Hass und Herausforderung. Ohne ein weiteres Wort stürzen wir aufeinander zu, und der Wald wird Zeuge eines Kampfes, der von der Finsternis gefärbt ist.

Die Macht zweier Alphas prallt aufeinander, Zähne beißen in das Fell des Feindes, Klauen zerreißen die Luft. 

Jeder Schlag trägt die Last meiner Trauer und Wut, jede Bewegung erzählt von dem Verlust, den ich erlitten habe. Der Kampf wird zu einem Ausdruck meiner gebrochenen Seele, einer verzweifelten Suche nach Erlösung.

Meine Muskeln spannen sich bei jedem Angriff an, und meine blutroten Augen fixieren Alex, den Alpha.

Mit einem beherzten Sprung reiße ich den Alpha zu Boden, die Klauen tief in sein Fell grabend. Der dumpfe Klang von Knochen, die aufeinanderprallen, hallt durch die Nacht, als wir uns wieder umkreisen. Jede Faser meines Wesens sehnt sich nach Vergeltung für das, was er mir genommen hat.

Die Luft ist durchdrungen vom Geruch von Blut und Erde, als meine Zähne zubeißen und sein Fleisch zerreißen. Ein heiseres Knurren entfährt seiner Kehle, als ich alles daransetze, ihn zu verletzen, zu schwächen, ihm das zu geben, was er verdient.

Alex wehrt sich, sein Körper ist von den Narben meiner Wut gezeichnet. Ich spüre ebenfalls, wie meine Kräfte nachlassen. Jeder Atemzug ist ein Kampf, jeder Angriff ein Opfer. Aber ich kann nicht aufgeben.

Mit letzter Kraft stürze ich mich auf Alex, einen letzten verzweifelten Angriff. Sein Körper erbebt unter meinen Klauen, und ich kann den Rausch der Rache in meinem Blut spüren. Der Boden bebt, als ich ihn zu Boden werfe, und meine Pfoten pressen sein Gesicht in den Waldboden.

Ein knackendes Geräusch durchzuckt die Stille, als ich mit meinem Kaul sein Kopf umfasse und sein Genick breche. Alex zuckt ein letztes Mal, bevor sein Körper reglos am Boden liegt.

Die Dunkelheit in mir findet für einen Moment Erlösung, als das Blutmondlicht über den gefallenen Alpha scheint.

Der Wald um uns herum wird von einem langen, heulenden Ton erfüllt, eine Mischung aus Schmerz und Triumph. Der Wald, der Zeuge meiner Vergeltung war, antwortet auf das, was geschehen ist. Alex' Rudel beginnt sich zurück zu ziehen und mein Beta und weitere Krieger verfolgen sie.

Mein Körper fällt zu Boden, erschöpft von der Wut, von der Trauer, von der verbrauchten Energie.

Die Blutspuren auf meinem Fell erinnern an den Preis, den ich gezahlt habe, an die Dunkelheit, die in mir wohnt. Der Kampf ist vorüber, doch die Narben in meiner Seele werden bleiben. In der Stille des Waldes verharre ich, allein mit meinem Schmerz und der Leere, die Lia hinterlassen hat.

Der Mond hängt bleich am Nachthimmel, als ich mich zittern aufrichte und meinen Schmerz in einen kraftvollen Heuler entlade.

Der Klang durchdringt den Wald, ein elegischer Gesang für das Verlorene, für die Liebe, die mir genommen wurde. Mein heiserer Ruf wird von den Bäumen aufgesogen, vermischt sich mit dem Rauschen des Windes.

Die Trauer, schwer wie ein dunkler Mantel, legt sich um meine Schultern. Meine Muskeln zittern, nicht nur vor Erschöpfung, sondern vor der Lähmung des gebrochenen Herzens.

Die Dunkelheit in mir wird von der tiefen Leere verstärkt, die Lia hinterlassen hat. Ihr Duft hängt noch wie Fasern in der Luft, eine schmerzhafte Erinnerung an das, was einmal war.

Der Boden unter mir schwankt, als der Blutverlust und die Erschöpfung ihren Tribut fordern. Meine Glieder werden schwer, und mein Blick wird von einem trüben Schleier überzogen. Die Ohnmacht schleicht sich heran wie ein Schatten, der bereit ist, mich zu verschlingen.

Mit einem letzten, kraftvollen Heuler, der mehr nach Schmerz als nach Triumph klingt, breche ich zusammen.

Der Waldboden fängt mich auf, und die Dunkelheit verschlingt mein Bewusstsein. In den letzten Augenblicken, bevor die Schwärze mich umhüllt, denke ich an Lia und an das, was für immer verloren ist.


Ich, Mate eines Alphas?! || 18+ || ✓ (BAND 1 der I,M Serie )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt