PoV: Lia
Ich renne durch den Wald, meine Lungen brennen vor Anstrengung, Tränen verschwimmen meine Sicht.
Die Worte von Alex hallen in meinen Ohren wider, und die Bedrohung, die von ihm ausging, scheint über mir zu schweben wie ein Damoklesschwert. Die Angst, die Verwirrung, der Druck - all das treibt mich voran, ohne klaren Weg, ohne Ziel.
Als ich das Rudelhaus erreiche, stolpere ich hinein, zitternd vor Aufregung und Unsicherheit. Die vertrauten Gerüche des Rudels, die sonst Trost spenden, sind jetzt beunruhigend.
Ich suche Zuflucht und finde mich in Adams Zimmer wieder.
Die Tränen brechen aus mir heraus, als ich mich auf sein Bett fallen lasse. Die weichen Kissen verschlucken meine Schluchzer, während ich mein Gesicht in seine Decke vergrabe. Die Enge, die Verzweiflung, all das staut sich in meinem Inneren an.
Warum passiert das? Warum muss ich mich vor jemandem fürchten, der behauptet, dass wir füreinander bestimmt sind? Warum hat er mich geküsst?
Die Verwirrung reißt an meinen Gedanken, während ich versuche, mich in Adams Geruch und seinem Raum zu verlieren, um mich vor der drohenden Dunkelheit zu verstecken.
Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergeht, während ich in seinem Bett liege und mich selbst tröste.
Meine Finger krallen sich in die Bettwäsche, und mein Herzschlag scheint in einem unerbittlichen Takt zu klopfen. Schließlich beruhigen sich meine Atemzüge, und ich spüre Erschöpfung und Schlaf mich übermannen.
Im Halbschlaf vernehme ich das Geräusch der Tür, die sich öffnet. Adam steht im Türrahmen, seine Augen spiegeln Sorge wider. Ohne ein Wort legt er sich neben mich und umarmt mich schützend. Seine Nähe ist wie ein beruhigender Balsam, der meine Ängste vorübergehend vertreibt.
"Es ist in Ordnung, Lia", flüstert er sanft. "Es ist alles in Ordnung. Du bist sicher hier. Ich werde dich beschützen."
Ich schließe meine Augen und versuche, mich in Adams Wärme zu verlieren, in der Hoffnung, dass der Schlaf mir zumindest vorübergehend Frieden bringen wird.
Adams warme Umarmung wird von einem plötzlichen Innehalten unterbrochen.
Er zieht mich näher an sich heran und beginnt, mich behutsam zu beschnuppern. Ein unangenehmes Gefühl durchströmt mich, als ich seinen Blick in meinen Haaren und auf meiner Haut spüre.
Schließlich höre ich ihn leise knurren, und seine Züge verhärten sich.
"Adam...", sage ich leise und schluchze noch einmal auf.
Er hebt den Kopf und sieht mich an, seine Augen voller Wut und Besorgnis. "Lia, du riechst nach ihm. Nach Alex."
Das Herz schlägt mir bis zum Hals, als die Erinnerung an seine gewaltsamen Annäherungen wieder hochkommt. Ein Schauer läuft mir über den Rücken, und Tränen steigen erneut in meine Augen.
"Ich konnte nichts dagegen tun, Adam. Er hat mich geküsst, gewaltsam. Ich habe versucht, wegzulaufen, aber er war stärker." Die Worte stoßen hervor, begleitet von einem erneuten Ausbruch meiner Emotionen.
Adams Gesicht verhärtet sich weiter, als er mich festhält. Sein Körper strahlt eine Entschlossenheit aus, die meine Furcht kurzzeitig lindert.
Dann steht er auf und legt seine Hände auf meine Schultern, bevor er mir tief in die Augen sieht.
"Ich werde ihn zur Rechenschaft ziehen, Lia. Niemand verletzt meine Gefährtin und kommt ungestraft davon." Seine Stimme ist fest, fast schon bedrohlich.
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Ich, Mate eines Alphas?! || 18+ || ✓ (BAND 1 der I,M Serie )
Lobisomem«Ich senke meinen Kopf leicht, eine Geste der Anerkennung und Respekt vor dem Alpha, der vor mir steht, doch meine Gedanken rasen: Wie kann ich hier nur so schnell wie möglich verschwinden??!» Lia ist eine gewöhnliche Wölfin - oder zumindest dachte...