PoV: Lia *einige Stunden vorher*
Adams Nähe umhüllt mich wie ein warmer Mantel, und wir lassen die Stunden wie im Flug vergehen. Die Dunkelheit draußen scheint durch die zärtliche Umarmung, in der wir uns laben, vergessen.
Wir liegen eng aneinander geschmiegt, unsere Körper perfekt aufeinander abgestimmt. Seine Finger gleiten sanft über meine Haut, hinterlassen ein elektrisierendes Prickeln. Die Worte zwischen uns sind nur flüsternde Versprechen, die im Zwielicht der Nacht verwehen.
"Adam", hauche ich, und sein Name wird zu einem Seufzer, der im Raum hängt. Seine Lippen finden die meinen in einem zärtlichen Kuss, der nach süßer Verheißung schmeckt.
Die Zeit scheint stillzustehen, und jede Berührung wird zu einem Gedicht, das unsere Liebe rezitiert.
"Wo immer du bist, mein Engel, da ist mein Zuhause", flüstert er, und seine Worte sind wie Liebesnoten, die durch die Dunkelheit schweben. Ein Lächeln huscht über seine Lippen, und sein Blick erzählt von einer Liebe, tiefer als der Ozean, intensiver als die Sterne am Himmel.
Die Welt mag im Chaos versinken, aber hier in seinen Armen finde ich Frieden, Geborgenheit und die Gewissheit, dass wir gemeinsam jeden Sturm überstehen werden.
"Adam", flüstere ich leise, als die Dunkelheit um uns herum lebendig wird. "Ich brauche dich. Hier und jetzt."
Sein Lächeln vertieft sich, und er drückt mich enger an sich, als ob er jede Unsicherheit vertreiben möchte.
Plötzlich durchzuckt die Nacht die Wucht von Schreien und das Knurren und Jaulen von Werwölfen. Der Klang des Kampfes dringt an unsere Ohren, und Adams Miene verdüstert sich augenblicklich.
Er springt aus dem Bett und zieht sich an.
"Lia, hör zu", sagt er mit einer Mischung aus Besorgnis und Entschlossenheit. "Das feindliche Rudel hat uns angegriffen. Ich werde mich dem Kampf anschließen, aber ich möchte, dass du dich mit den anderen jungen Werwölfen in Sicherheit bringst. Geht in den Keller des Hauses, versteckt euch dort, bis ich oder einer der Wächter Entwarnung geben."
Seine Worte treffen mich wie ein Schock. Ich dachte, wir hätten noch etwas mehr Zeit...
Die Realität der Bedrohung dringt schmerzhaft durch die friedliche Blase, die wir für einen kurzen Moment geschaffen haben. Ich spüre die Panik in mir aufsteigen, aber Adams Blick beruhigt mich gleichzeitig. Es ist der Ausdruck einer schützenden Liebe, die mich umgibt.
Ich nicke, obwohl mein Herz schwer ist. Gemeinsam mit den wenig zurückgebliebenen jungen Werwöllfen mache ich mich auf den Weg zum Keller, während Adam in die dunkle Nacht rennt.
Unsere Schritte hallen durch den Flur, während wir dem schützenden Versteck entgegengehen.
Plötzlich klirren Fenster, auf einmal durchdringt ein unheilvolles Knurren die Dunkelheit, und im nächsten Moment steht ein großer, finsterer Werwolf vor uns. Sein Fell glänzt silbern im schwachen Licht, und seine Augen funkeln gefährlich.
"Na, was haben wir denn hier?", grinst er mit einer boshaften Freude. Seine Stimme ist tief und bedrohlich. "Die süßen kleinen Schäfchen haben sich wohl verirrt."
Ich schiebe mich schützend vor die jungen Wölfe, während der feindliche Werwolf uns spöttisch beäugt. "Keine Fluchtmöglichkeit, Luna. Ihr seid jetzt Gefangene unseres Rudels. Und denkt nicht einmal daran, Widerstand zu leisten."
Ein eisiger Schauer läuft mir den Rücken hinunter, als weitere Werwölfe aus seinem Rudel auftauchen. Ihr Blick ist feindselig, und ich spüre, dass es keine Möglichkeit gibt zu fliehen. Sie würden uns alle nacheinander erbarmungslos abschlachten.
Der Anführer zwingt uns, uns zu verwandeln, und wir gehorchen widerwillig. Die Verwandlung ist schmerzhaft, als sich unsere Körper in die wolfische Gestalt verwandeln.
Der feindliche Beta grinst zufrieden und gibt uns knappe Anweisungen, ihnen zu folgen.
Geführt von der Drohung ihrer scharfen Klauen und gefolgt von einem unfreundlichen Rudel, durchqueren wir den dichten Wald. Der feindliche Beta macht keine Anstalten, uns zu schonen. Jeder Schritt, den wir machen, ist von seiner bedrohlichen Gegenwart begleitet.
Schließlich erreichen wir ihr Lager, ein düsterer Ort mitten im Herzen des Waldes.
Hier treffen wir auf weitere Mitglieder ihres Rudels, die uns mit feindseligen Blicken bedenken. Der große Wolf vor uns grinst triumphierend und verkündet unsere Gefangennahme und führt uns zu einem heruntergekommenen Haus am Rande des Lagers.
Wir werden gezwungen uns wieder in Menschengestalt zu verwandeln, eher wir ins Haus geführt werden. Die Tür knarzt laut, als er sie aufstößt, und ein muffiger Geruch von Moder und Verfall schlägt uns entgegen. Die Dunkelheit im Inneren des Hauses ist fast greifbar, als er uns die steile Treppe hinunter in den Keller führt.
Es ist ein düsterer Raum, von dem nur schwaches Licht durch schmutzige, zerbrochene Fensterscheiben fällt. Der Boden ist kalt und feucht, und der muffige Geruch verstärkt sich hier unten.
Meine Hände und Füße schmerzen, als die Kälte des Metalls meine Haut berührt. Sie fesseln uns an rostige Eisenketten, die an den Wänden befestigt sind, damit wir keine Möglichkeit zur Flucht haben.
Ein junger Wolf neben mir beginnt aus Angst zu winseln und bekommt daraufhin ein Schlag ins Gesicht, der ihm die ganze linke Gesichtshälfte entstellt und zerreißt. Der junge Mann taumelt erst, sackt dann aber bewusstlos zusammen, während sich langsam eine Blutlacke unter ihm bildet.
"Denkt nicht einmal daran zu fliehen", zischt der feindliche Beta und verschwindet die Treppe hinauf. Die schwere Tür knallt zu, und wir bleiben allein im dunklen Verlies zurück.
Die Minuten ziehen sich quälend langsam dahin, und die Kälte kriecht langsam in unsere Glieder. Die Ketten schneiden sich unangenehm in die Haut, aber wir bewahren die Stille. Unsere Gedanken kreisen um das, was geschehen ist, und die Unsicherheit darüber, was uns noch bevorsteht.
Wird Adam uns finden?
"Wir müssen stark bleiben", flüstere ich leise. Meine Stimme durchdringt die Dunkelheit und erreicht jedes vor Angst zuckende Ohr. "Wir werden bestimmt einen Weg finden hier herauszukommen."
Die Jungen nicken, obwohl die Dunkelheit ihre Geste verschluckt. Die Entschlossenheit in meiner Stimme gibt ihnen Hoffnung, auch wenn die Situation düster erscheint. Wir müssen geduldig sein und auf eine Gelegenheit warten, um uns aus diesen Ketten zu befreien und zurück zu unserem Rudel zu gelangen.
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Ich, Mate eines Alphas?! || 18+ || ✓ (BAND 1 der I,M Serie )
Loup-garou«Ich senke meinen Kopf leicht, eine Geste der Anerkennung und Respekt vor dem Alpha, der vor mir steht, doch meine Gedanken rasen: Wie kann ich hier nur so schnell wie möglich verschwinden??!» Lia ist eine gewöhnliche Wölfin - oder zumindest dachte...