Ich, Mate eines Alphas?! || 18+ || ✓ (BAND 1 der I,M Serie )

Kapitel 22

PoV: Alpha Adam

Die Luft um mich herum fliegt vorbei, während meine Pfoten den weichen Waldboden berühren. Der Duft meiner Gefährtin liegt noch in der Luft, aber er wird zunehmend verschwommener.

Panik durchströmt mich, als ich durch das Dickicht der Bäume rasche, immer tiefer in den Wald hinein. Der Gedanke, meine Mate verloren zu haben, zerreißt mein Inneres.

"Engel! Wo bist du?" Meine Stimme stößt telepathisch auf eine undurchdringliche Mauer, ohne eine Antwort zu finden. Die Dunkelheit schließt sich um mich, während ich durch das Dickicht eile. Gedanken rasen wie wilde Sturmwinde in meinem Kopf. Warum ist sie geflohen? Habe ich etwas falsch gemacht?

Schuldgefühle durchziehen meine Gedanken. Als Alpha fühle ich mich für das Wohlergehen meines Rudels verantwortlich, und nun scheint meine Mate entzogen zu sein. Hätte ich aufmerksamer sein sollen? Habe ich sie überfordert? Zweifel und Selbstvorwürfe prägen meine inneren Monologe.

Ihren Duft zu verlieren, sie zu verlieren, fühlt sich an, als würde man mir der Boden unter den Pfoten entziehen.

Doch plötzlich wird mir bewusst, dass der vertraute Geruch immer verschwommener wird, als würde er sich in der Dunkelheit verlieren. Ein instinktives Gefühl der Orientierungslosigkeit überkommt mich, und ich eile ihrem Geruch folgend an den Rand des Waldes.

Die Lichter der Stadt breiten sich vor mir aus, ein schimmerndes Meer aus Fremdheit. Ohne zu zögern, lasse ich mich ins Gras sinken und spüre, wie meine Körperform sich verändert. In einem fließenden Übergang werde ich vom Wolf zum Menschen, und mein Blick richtet sich auf die pulsierenden Lichter der Stadt. Ich werde dich finden, Engel!

Die Stadt um mich herum pulsiert mit fremden Geräuschen und einer Hektik, die der Stille des Waldes in nichts nachsteht.

Als Mensch habe ich nicht die Schnelligkeit des Wolfs, aber mein Geruchssinn ist unverändert scharf. Ich folge dem schwachen, aber vertrauten Duft meiner Gefährtin durch das Gewirr der Menschenmassen.

Blicke der Passanten heften sich neugierig auf mich, während ich mit entschlossenen Schritten vorwärts eile. Die Straßen werden zu einem Labyrinth aus Lichtern und Schatten, und ich kämpfe mich durch den Strom der Menschen. Die Gerüche der Stadt – von Essen, Abgasen und Menschentrieben – umgeben mich wie eine undurchdringliche Wand.

Endlich erreiche ich eine schmale Gasse, in der ihr Geruch intensiver wird. Meine Schritte beschleunigen sich, als ich auf Blutspuren stoße. Das ist ihr Blut! Ein Gefühl von Beklommenheit ergreift mich, und meine Augen suchen hektisch nach Anzeichen meiner Gefährtin. Die Gasse wird enger, und ich folge dem intensivsten Teil ihres Duftes.

Neben einer Mülltonne, die den Gestank des Abfalls trägt, wird ihr Geruch überlagert. Ein Schauder durchfährt mich, als ich Blutspuren neben ihr auf dem Boden entdecke. Angst schnürt mir die Kehle zu.

Meine Knie knicken unter mir zusammen, und ein Schrei der Verzweiflung entweicht meiner Kehle. "Eeeengeeeeelll, nneeeiiinnnnn!" Der Name hallt durch die Gasse, während ich mich auf den Boden fallen lasse, die Hände im Blut meiner Gefährtin.