Kapitel 57

508 30 2
                                    

PoV: Alpha Adam

Die Vollmondnacht hüllt das Rudel in ein silbriges Licht, als plötzlich der dumpfe Klang von Pfoten und das markerschütternde Heulen des feindlichen Rudels die friedliche Stille durchbrechen. 

Ein kalter Schauer überläuft meinen Rücken, als die Realität der drohenden Gefahr in die Dunkelheit tritt.

Der Angriff kommt überraschend und brutal. Die Wachen sind im Chaos der nächtlichen Dunkelheit überfordert, und die ersten Schreie der Krieger erklingen, als die feindlichen Werwölfe in unser Territorium eindringen. 

Ein Kampf um Leben und Tod entbrennt, und die Nacht wird von wütendem Gebrüll und dem Klirren von Zähnen erfüllt.

Der Geruch von Blut und Angst liegt schwer in der Luft, als ich mich durch das undurchsichtige Dickicht des Waldes kämpfe. Die Geräuschkulisse des nächtlichen Angriffs ist ohrenbetäubend. Pfoten donnern gegen den Waldboden, knurrende Stimmen vermischen sich mit dem Klirren von Krallen.

Als ich schließlich die Frontlinie des Kampfes erreiche, wird mir das Ausmaß der Situation bewusst. Das Rudel ist in einen tödlichen Tanz verwickelt, jedes Knurren und jeder Biss ein Schrei nach Überleben. Doch in der Mitte des Chaos steht Alex, der Alpha des feindlichen Rudels.

Seine massige Gestalt erhebt sich majestätisch über den Kämpfenden, und sein dichtes Fell glänzt im Licht des Vollmonds. Sein Blick ist von einem düsteren Triumph erfüllt, und sein grimmiges Lächeln scheint die Verzweiflung unserer Krieger zu verspotten.

Seine stechend blauen Augen durchbohren die Dunkelheit und erfassen jedes Detail des Schlachtfelds. Mit einer anmutigen Drehung seines Körpers verteilt er Anweisungen an seine Krieger, während das Mondlicht sein Fell in ein gespenstisches Leuchten taucht.

Der Boden zittert unter den kräftigen Schritten der Werwölfe, die aufeinanderprallen. Der Himmel ist erfüllt von den Klängen des Kampfes – Knurren, Heulen, schmerzerfüllte Schreie. In diesem Moment steht die Zeit still.

Ich stehe einen Moment lang wie erstarrt da, mein Blick fixiert auf Alex. Sein Anblick löst eine Mischung aus Wut, Verzweiflung und Entschlossenheit in mir aus. Mit einem tiefen Knurren stürze ich mich in den Kampf, meine Gedanken allein auf das Ziel gerichtet: Lia und das Rudel zu schützen.

Der Kampf tobt weiter, und die Verluste auf unserer Seite häufen sich. Das Geheul der Verzweiflung mischt sich mit dem kehligem Knurren der feindlichen Werwölfe.

Blut tropft von meinen Krallen, und der Geruch des Kampfes hängt in der Luft. Ich kann den Zorn und die Verzweiflung meiner Rudelmitglieder spüren, während sie Seite an Seite kämpfen. Doch auch die Macht der Angreifer ist nicht zu unterschätzen.

Der Mond steht hoch am Himmel, als der Kampf seinen Höhepunkt erreicht. Meine Muskeln brennen vor Erschöpfung, und ich spüre die Bisse und Kratzer der feindlichen Werwölfe auf meiner Haut. 

Die Vision von Lia, eingebettet in das Chaos des Kampfes, spornt mich an, weiterzukämpfen. Ich muss sie beschützen. Die Nacht scheint in dem Tumult zum Stillstand zu kommen, als ein ohrenbetäubendes Brüllen den Kampf unterbricht. 

Ein massiver Werwolf, dessen graues Fell im Mondlicht schimmert, taucht plötzlich auf. Es ist Ben, mein loyaler Beta, der sich mit wütender Entschlossenheit auf Alex, den feindlichen Alpha, stürzt. Die beiden mächtigen Gestalten ringen miteinander, und für einen flüchtigen Moment herrscht eine brüchige Atempause für mich auf dem blutgetränkten Schlachtfeld.

Mein Blick durchdringt die Dunkelheit, während ich meine Gedanken auf das Wichtigste fokussiere – Lia und das Schicksal unseres Rudels. Mit einem letzten, entschlossenen Blick auf die Kämpfenden sprinte ich durch den dichten Wald, meine Pfoten federnd auf dem Waldboden. Die Geräusche des Kampfes verblassen hinter mir, als ich dem Weg der Verwüstung und der Spur des Leides folge.

Die Schatten der Bäume fliegen vorbei, und der Geruch von Erde und Laub dringt in meine Nase. In der Dunkelheit finde ich den Pfad, der mich tiefer in den Wald führt, zu dem Ort, an dem ich Lia vermuten würde.

Der Geruch von Blut und Wolf liegt schwer in der Luft, während ich zwischen den Bäumen hindurchsprinte, meine Sinne gespannt auf das, was vor mir liegen mag.

Die Gedanken an Rache und Schutz durchfluten meinen Verstand, während ich mich den Geräuschen des Waldes nähere. Das Schluchzen des Windes, das Rascheln der Blätter, das Knistern von Zweigen unter meinen Pfoten – all das bildet eine unheimliche Symphonie, die den Ernst der Situation unterstreicht.

Als ich schließlich die Lichtung erreiche, auf der sich das Rudelhaus erhebt, verlangsame ich meinen Lauf. Doch die Suche nach Lia gestaltet sich schwieriger als erwartet. Überall sind Verletzte, Krieger, die sich ausruhen. Die Nacht hat Spuren von Blut und Angst hinterlassen.

Mein Herz pocht in meiner Brust, als ich in alle Richtungen blicke, ihre Präsenz suchend. Doch sie ist nicht da, und meine Sorge nimmt zu.

In diesem tobenden Chaos ist es schwer, einen einzelnen Wolf zu finden. Ein Gefühl der Verzweiflung überkommt mich, und ich setze meinen Weg fort, entschlossen, sie zu finden, koste es, was es wolle.

Der Wald scheint seine eigenen Geheimnisse zu bewahren, während ich zwischen den Bäumen hindurchstürme, ihre Spur, ihren Duft suchend. Der Ruf meines Namens, den ich so sehnsüchtig erwartet habe, bleibt unerhört. 

Die Dunkelheit verschluckt meine Schritte, während die Ungewissheit mich wie ein Schatten umhüllt.

Meine Mate ist fort!



Ich, Mate eines Alphas?! || 18+ || ✓ (BAND 1 der I,M Serie )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt