PoV: Lia
Meine Augen öffnen sich langsam, und das Dämmerlicht eines unbekannten Raumes umgibt mich. Die weichen Decken unter meinem Körper sind ein Kontrast zu den harten Boden des Waldes, auf dem ich so viele Tage verbracht habe. Ein Hauch von Wärme streicht über meine Pelz, und der Duft von Holz und Menschlich hängt in der Luft.
Ich lege meine Ohren an und schaue mich misstrauisch um. Die Umgebung ist mir fremd, und für einen Moment überwältigt mich eine tiefe Orientierungslosigkeit. Ein Flackern von Panik steigt in mir auf, als ich versuche, die Bilder der letzten Ereignisse zu ordnen. Wo bin ich? Wie bin ich hierher gekommen?
Plötzlich wird mir bewusst, dass ich nicht allein bin. Ein Mann steht am Rand meines Blickfelds, und mein Herzschlag beschleunigt sich. Ein Mensch?! Seine Züge sind mir vertraut, und doch so anders.
Die Panik in mir steigt, als ich mich versuche aufzurichten, um zu fliehen, es mir jedoch nicht gelingt. Mein Atem wird flacher, und die Unsicherheit über diese veränderte Situation überwältigt mich.
Ein Winseln entflieht meiner Kehle und meine Augen fliegen über den Raum, um eine Fluchtmöglichkeit zu finden.
In meinem Inneren tobt ein Sturm, als die Augen des Mannes meinen ängstlichen Blick treffen. "Ruhig, beruhige dich", sagt er sanft, seine Stimme ein tröstendes Raunen. Doch meine Gedanken drehen sich weiter im Kreis der Verwirrung.
Als der Mann sieht, dass mich seine Stimme noch mehr ängstigt entscheidet er sich für eine andere Form der Kommunikation. Vor meinen Augen vollzieht sich eine Verwandlung, die ich zum ersten Mal sehe. Seine Gestalt nimmt die des mächtigen schwarzen Wolfs an, und ich erkenne ihn wieder, als mich die Präsenz des Alphas umgibt.
Die Panik weicht einem Hauch von Erstaunen, als ich in die Augen des Wolfses vor mir blicke. Seine Gegenwart, vertraut in der pelzigen Form, beruhigt meine aufgewühlte Seele. Ein leises Knurren, das wie ein Lied des Trostes klingt, entweicht seiner Kehle.
In einem Versuch, die unsichtbare Barriere zwischen uns zu überwinden, konzentriert sich der Alpha auf die telepathische Verbindung. Seine Gedanken strecken sich aus, ein stummes Gespräch, das auf einer Ebene jenseits der Worte stattfindet.
"Hey Kleines...", höre ich plötzlich in meinem Kopf. "Wie heißt du? Woher kommst du?"
Doch ich bleibe stumm, eine undurchdringliche Dunkelheit, die sich seinen Versuchen entgegenstellt.
Ich hätte antworten können, jedoch würde er wissen, dass ich ein überdurchschnittlich intelligenter Wolf bin und würde mich vielleicht auch so ausnutzen wie... Ich knurre leise.
Die wolfige Stirn des Alphas runzelt sich in einem Ausdruck tiefer Besorgnis. Er begreift, dass meine Verbindung zu dieser Form der Kommunikation verschlossen ist und er auf eine Antwort vergeblich warten kann.
Ohne weitere Worte kommt der Wolf einen Schritt in meine Richtung. Seine Ohren sind gespitzt und seine Augen suchen den Blickkontakt von mir.
Ein weiteres leies Knurren entflieht meiner Kehle und ich lege die Ohren an. Das pelzige Tier ist davon jedoch unbeeindruckt, wedelt vorsichtig mit der Rute und nähert er sich wieder.
Ich sammle alle meine Kräfte zusammen, richte mich auf und knurre laut. Mein Fell stellt sich auf, aber meine Rute hängt kraftlos herunter.
Der Alpha zuckt kurz zusammen, das Wedeln wird erstickt. Dann sinkt der riesige Wolf vorsichtig zu Boden. Seine große, pelzige Gestalt legt sich ein paar Meter von mir entfernt auf den Boden, jedoch nah genug, dass ich seine Körperwärme spühre, als wolle er mir Schutz und Wärme spenden.
Als ich sehe, dass er aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr aufstehen wird, geben meine Beine nach und ich plumse unbeholfen auf den Boden. Mein müder Kopf sinkt sogleich in die weichen Decken und die Geräusche des Raumes verschmelzen mit dem gleichmäßigen Atem meines Wolfsgefährten. Der Raum füllt sich mit der Wärme, die von ihn ausgeht und umfängt mich schützend.
Meine Augen werden immer schwerer und ich lasse mich in das tiefe Loch fallen, das mich mit Wärme umgibt.
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Ich, Mate eines Alphas?! || 18+ || ✓ (BAND 1 der I,M Serie )
Werewolf«Ich senke meinen Kopf leicht, eine Geste der Anerkennung und Respekt vor dem Alpha, der vor mir steht, doch meine Gedanken rasen: Wie kann ich hier nur so schnell wie möglich verschwinden??!» Lia ist eine gewöhnliche Wölfin - oder zumindest dachte...