Ich, Mate eines Alphas?! || 18+ || ✓ (BAND 1 der I,M Serie )

Kapitel 49

PoV: Lia

Der Klassenraum ist erfüllt von gedämpftem Gemurmel und dem Rascheln von Blättern.

Meine Gedanken schweifen immer wieder ab, während der Lehrer vorne an der Tafel Informationen präsentiert. Der bevorstehende Krieg mit dem feindlichen Rudel lastet schwer auf meinen Schultern, und die Sorge um das Rudel und Adam raubt mir die Konzentration.

Plötzlich fällt mir auf, dass ein Zettel vor mir liegt. Verwundert nehme ich ihn in die Hand und entfalte ihn vorsichtig. Die Handschrift ist krakelig, aber vertraut. Es ist von Alex.

"Lia, ich sehe, dass etwas nicht stimmt. Du wirkst abwesend. Wenn du reden möchtest oder Hilfe brauchst, bin ich hier für dich. - Alex"

Alex hat meine Unruhe bemerkt und sich scheinbar Sorgen gemacht.

Die Geste berührt mich, und ich kann ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken. Ich klappe den Zettel zusammen und stecke ihn in meine Tasche, dankbar für diese unerwartete Geste der Unterstützung.

Die Stunden ziehen sich hin, und als die Schulglocke schließlich das Ende des Unterrichts verkündet, stehe ich auf, immer noch von meinen Gedanken geplagt. Plötzlich erscheint Alex neben mir und lächelt freundlich.

"Hey Lia, alles in Ordnung?"

Ich seufze leise. "Nicht wirklich. Es gibt viel los im Moment."

Er nickt verständnisvoll. "Ich habe deinen Blick im Unterricht gesehen. Wenn du darüber reden möchtest oder etwas Ablenkung brauchst, bin ich für dich da."

Die Herzlichkeit in seiner Stimme beruhigt mich, und ich erwidere sein Lächeln dankbar. "Danke, Alex. Es bedeutet mir viel. Es gibt tatsächlich viel, worüber ich nachdenke, aber es ist etwas privates, darüber kann ich nicht reden."

Er greift nach meinem Arm. "Das ist in Ordnung, lass uns doch nach draußen gehen."

Verwirrt von seinen Stimmungsschwankungen lasse ich mich mitziehen. 

Wir verlassen gemeinsam das Schulgebäude und setzen uns auf eine Bank im Schulhof. Die Sonne scheint warm, aber meine Gedanken sind noch immer von den drohenden Problemen des Rudels umwoben.

Als wir nebeneinander sitzen, wird mir plötzlich etwas an ihm bewusst, das mir zuvor entgangen ist.

Seine stechend blauen Augen leuchten intensiv, als er mich aufmerksam betrachtet. Ein Augenblick des Innehaltens überkommt mich, und ich stelle fest, dass ich seine Augenfarbe bisher nicht wirklich wahrgenommen habe.

"Du hast eine wirklich schöne Augenfarbe", platzt es aus mir heraus, bevor ich darüber nachdenken kann. Die Worte überraschen mich selbst, aber sie sind die Wahrheit.

Alex lächelt leicht verlegen. "Danke, Lia. Das höre ich nicht oft."

Sein Lächeln löst die Angespantheit zwischen uns, und wir lassen uns auf ein ungezwungenes Gespräch ein.

"Du sagtest, du bist auch neu hier, oder?" frage ich neugierig.

Alex nickt. "Ja, erst seit Kurzem. Ich bin vor ein paar Wochen hergezogen. Neue Stadt, neue Schule, du kennst das ja."

"Ja, das kenne ich nur allzu gut", erwidere ich und zwinge mich, nicht zu sehr in meine eigenen Gedanken abzuschweifen. "Bist du mit der Umstellung zurechtgekommen?"

Er schüttelt den Kopf leicht. "Es ist schon eine Herausforderung, aber ich finde mich langsam zurecht. Und wie gefällt es dir hier?"

"Es ist okay", antworte ich vorsichtig. "Aber ich habe noch nicht viele Leute kennengelernt."

"Das kann sich ändern", schlägt er vor und deutet auf eine Gruppe von Schülern. "Hier gibt es sicherlich einige nette Leute. Man muss nur die Gelegenheit nutzen."

Wir unterhalten uns über unsere Hobbys, Interessen und die kleinen Details des Alltags.

Alex erzählt von seinem Lieblingsbuch, ich von meiner Vorliebe für das Lauschen des Waldes. Die Zeit vergeht wie im Flug, und ich bemerke, dass ich mich in seiner Gesellschaft wohl fühle.

Es ist eine willkommene Abwechslung zu den angespannten Situationen im Rudel.