Kapitel 35 - Jemand, der einen stützen kann

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Ein paar Minuten lang war es still zwischen ihnen

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Ein paar Minuten lang war es still zwischen ihnen. Beide lehnten sich an das verwitterte Holz der kleinen Bank und ließen sich Zeit zum Durchatmen. Die aufgewühlten Herzschläge mussten sich beruhigen. In der Ferne wagte es ein einsamer Vogel, ein Lied anzustimmen. Der Wind ließ sich in seinem Spiel nicht beirren, zupfte an ihnen, und das Schilfgras beugte sich wie ein demütiger Diener. Das Wasser des Sees plätscherte idyllisch, wenn es an die Steine des Ufers schlug. Kleine Kieselsteine unterschiedlicher Größe, von winzigen Brocken bis zu daumengroßen Steinchen, schmückten das Ufer zwischen klarem Wasser und grünlichen Algen.

Aus den Augenwinkeln blickte Ryker zu Eve. Sah, wie sie unruhig mit den Fingern spielte und ebenfalls gedankenverloren auf den See starrte, bevor sie leise und zaghaft seufzte.

»Ich habe versagt«, hörte er sie schließlich leise neben sich murmeln und drehte seinen Kopf in ihre Richtung.

»Das war meine Chance ... die Chance auf einen Neuanfang, und ich konnte sie nicht nutzen, weil ...« Ihre Lippen zitterten kaum merklich, als sie abbrach und den Kopf senkte. Die junge Frau neben ihm wirkte traurig und gebrochen.

Das konnte nicht nur an der verlorenen Vergabe des Ladens liegen. 'Hier geht es um mehr.' Auch die Art, wie sie ihre Hände in den dunklen Stoff ihres Rocks krallte, so dass dieser winzige, aber straffe Falten bildete, bestätigte seine Vermutung. 

»Du hast also den Zuschlag nicht bekommen«, murmelte er leise und sprach damit eigentlich nur das aus, was er durch Sally schon wusste. Aber da war noch mehr. Er war sich sicher. Die ganze Sache war viel komplizierter, als er geahnt hatte. Und er musste wissen, was los war. Nicht nur das Offensichtliche. Sondern auch, was sich hinter Türen verbarg, die ihm die ganze Zeit verschlossen geblieben waren.

»Und weiter?«, fragte er deshalb. Seine Stimme blieb ruhig und gelassen, obwohl er gerne eindringlicher gesprochen hätte. Aber er wollte ihr auch nicht zu nahe treten. Sie kannten sich erst seit ein paar Tagen, waren sich noch fremd und er musste aufpassen, wie viel Ballast er diesem jungen Vertrauen zumutete. Gerade in Augenblicken wie diesen.

Neben ihm wandte sich der Blick der Blonden plötzlich wieder ihm zu. Hatte er in ein Vespennest gestoßen, oder in eine blutende Wunde? Es war eine schwierige Gratwanderung, sie so weit anzustoßen, dass sie aus sich herauskam, und gleichzeitig rücksichtsvoll genug zu sein. Außerdem... wollte er sie ablenken, damit sie sich nicht in ihrer Niedergeschlagenheit verlor. Er wollte sie nicht mehr weinen sehen.

Taking You Home | DEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt