Kapitel 95 - Böses Erwachen

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Ein Lichtblitz erhellte den Raum für einen Herzschlag, bevor das ohrenbetäubende Grollen des Donners die Luft zerriss

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Ein Lichtblitz erhellte den Raum für einen Herzschlag, bevor das ohrenbetäubende Grollen des Donners die Luft zerriss. Regentropfen trommelten unaufhörlich gegen die Fensterscheiben, und der Wind rüttelte an den Fensterläden. Das Gewitter erzeugte in der Dunkelheit gespenstische Geräusche, die jedem Menschen instinktiv einen Schauer über den Rücken jagten.

Ryker dagegen stöhnte leise, bevor er sich noch einmal auf dem Bett herumwälzte. So ging das schon eine gefühlte Ewigkeit, und die Anstrengungen des Tages forderten nun merklich ihren Tribut. Jeder seiner Muskeln fühlte sich steif an, seine Glieder waren schwer wie Blei. Bei jeder Bewegung schoss ihm ein dumpfer, stechender Schmerz den Rücken hinunter und machte ihm das Atmen schwer. Zusammen mit den düsteren Gedanken raubten ihm die alten Wunden und das Gewitter mit seinem lauten Grollen den Schlaf.

Auch deshalb raste das Herz in seiner Brust, als Ray schließlich in der Dunkelheit nach dem Schalter der kleinen Nachttischlampe tastete. Einen Moment lang spürte er nur das kühle Holz unter seiner verschwitzten Handfläche, bevor er endlich fündig wurde. Das leise »Klick« ging im nächsten wütenden Grollen des Sturms unter, dann endlich erhellte der sanfte Schein der Nachttischlampe das Zimmer.

»Das darf doch nicht wahr sein«, murmelte er leise und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Verdammt. Musste es ausgerechnet heute auch noch ein Unwetter geben? Er hasste solche Stürme. Die Geräusche, die durch die Nacht hallten, waren wie ein Echo aus der Vergangenheit. Donnergrollen klang in seinen Ohren wie detonierende Granaten und Minen. Blitze wurden zu Mündungsfeuer und Explosionen, die seine Muskeln anspannten. Realität und Erinnerung verschmolzen zu einem Schatten, schwärzer als eine mondlose Nacht.

Hatte er wirklich geglaubt, es könne nicht mehr schlimmer werden?

Ein Teil von ihm wollte freudlos lachen, als er zitternd die Hände hob, um sich noch einmal übers Gesicht zu fahren. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Das Leben spuckte ihm ins Gesicht und schien ihn noch mehr für seine eigene Dummheit bestrafen zu wollen. Es war doch klar gewesen, dass diese kleine, unbeschwerte Seifenblase, die er sich hier fernab von allem erlogen hatte, eines Tages platzen musste. So war es immer. Irgendwann holten einen alle Lügen ein und man erntete, was man gesät hatte. Ausgerechnet er wusste das am besten... schließlich war es sein Job, diesen Dreck an die Oberfläche zu bringen. So oft hatte er die Folgen solcher Lügengebilde gesehen. Man sollte meinen, er hätte es besser wissen müssen... 

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