Kapitel 97 - Funken & Feuer

75 20 10
                                    

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

»Ich habe das Bootshaus, Schuppen und alles um das Haus herum  abgesucht, es ist niemand zu finden

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

»Ich habe das Bootshaus, Schuppen und alles um das Haus herum abgesucht, es ist niemand zu finden. Wer auch immer das war, ist weg«, sprach Ray mit ruhiger und fester Stimme. Er hoffte, so zumindest einen Teil ihrer Anspannung lösen zu können – auch wenn es seine nicht wirklich milderte. Jetzt hatte er noch einen Grund mehr, Dylan den Arsch aufzureißen.

»Das macht es nicht besser«, hörte er die junge Frau murmeln, als sie vor ihm stehen blieb, ohne ihn anzusehen. In den Armen hielt sie eine Decke, die sie aus der Kammer geholt haben musste. »FVielleicht sollte ich das Gewehr besser laden und in Reichweite halten.« 

Wie auf ein Stichwort flackerte ihr Blick zur Tür, die inzwischen geschlossen war. Ray sah, wie Kay die Augen zusammenkniff, und glaubte einen Herzschlag lang, einer Löwin gegenüberzustehen statt der sanften Mutter, die er kennengelernt hatte. Sicher fragte sie sich, ob sie nicht hart genug zu Dylan gewesen war, oder sie bereute es umso mehr, diesen verdammten Handwerker überhaupt ins Haus gelassen zu haben.

»Du bist klatschnass ...«, murmelte sie und drückte ihm eine der grauen Decken gegen die Brust. Für einen Moment berührten sich ihre Fingerspitzen, als er ihr die Decke aus der Hand nahm. Ihre Finger waren eiskalt. Noch kälter als seine eigene Haut und sie zitterten kaum merklich. Ray wusste, dass Kay versuchte, stark zu wirken und sich deshalb nicht erlaubte, ihren wahren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Es war wie am Tag seiner Ankunft. Sie hatte die Mauer wieder aufgebaut, die er in all den Tagen mühsam abgetragen hatte. Wahrscheinlich würde sie später wieder in ihrem Zimmer sitzen und weinen ... allein. Und das war für ihn schlimmer als die Ohrfeige, die er vor ein paar Stunden bekommen hatte.

Sein Blick folgte ihr, als sie die Hand von seiner zurückzog und sich unruhig von ihm abwandte, um hinter den Küchentresen zurückzukehren. Er beobachtete, wie sie eine Tasse aus dem Küchenschrank nahm. Ihre sonst so sanften Gesichtszüge waren angespannt, ihr Griff verkrampft.

So leicht konnte sie ihn nicht täuschen. Er wusste, dass sie Angst hatte. Er wusste, dass etwas in ihr schrie, dass sie fliehen musste - fliehen, wie sie es schon einmal getan hatte. Weit weg, irgendwo hin, wo sie und ihr Sohn sicher waren. Und er verstand es. Aber was wäre das für ein Leben? Ständig auf der Flucht, nur wegen ihres Exmannes. Sie würde sich immer unsicher fühlen, immer verfolgt, nie richtig irgendwo ankommen. Und wie würde es erst für Liam sein? Eines wusste Ray ganz sicher: Wenn er Kaylen und Liam gefunden hatte, würde es auch ein Anderer mit der Zeit. Erst recht jemand wie Dylan, der in allen Ecken der Welt irgendwelche Verbindungen hatte.

Taking You Home | DEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt