Kapitel 56 I - Der Jäger & die Bären

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»Ich will noch nicht ins Bett!«, quengelte Liam und rümpfte die Stubsnase

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»Ich will noch nicht ins Bett!«, quengelte Liam und rümpfte die Stubsnase. Passend dazu verzog er den Mund zu einem großen Schmollmund und verschränkte die Ärmchen vor dem Körper, während Ryker die kleinen Soldaten- und Pferdefiguren zurück in den Karton packte. Beleidigt stapfte der sonst so liebe Junge mit dem Fuß auf. Protestierend hüpften auch die Federn des Kopfschmucks dabei, denn Liam hatte ihn den ganzen Abend nicht abgenommen, weil er seinen Triumph so lange wie möglich auskosten wollte.

Rykers Mundwinkel zuckten in dem verzweifelten Versuch, streng zu bleiben. Gar nicht so einfach bei diesem verdammten Anblick, weil Liam in seinem Schlafanzug mit Federschmuck den Beleidigten spielte und dabei einfach zu niedlich aussah.

»Komm schon, Liam, ich habe dich schon länger aufbleiben lassen«, ermahnte Ryker mit ruhiger, aber fester Stimme.

Liam brummte ihn an, aber man konnte deutlich sehen, wie klein seine Augen geworden waren. Besonders in der letzten halben Stunde hatte er bemerkt, wie sich die Kiefermuskeln des kleinen Indianers immer wieder anspannten, weil er ein herzhaftes Gähnen unterdrückte, so wie jetzt, bevor die müden Augen zur Tür glitten.

Normalerweise war Liam nicht so. Er hatte schon oft erlebt, wie Eve den Jungen ins Bett brachte, und noch nie hatte er ein solches Theater gemacht.

Sofort wurden seine strengen Züge wieder weicher, als Ray erkannte, wo das Problem lag: Offenbar war Liam zum ersten Mal ohne seine Mutter zu Hause. Der Junge kämpfte so tapfer gegen seine offensichtliche Erschöpfung an, um sicherzugehen, dass sie nach Hause kam. Etwas an diesem Jungen erinnerte Ryker an sich selbst. Er war als Kind auch so gewesen, wenn seine Eltern nicht zu Hause waren.

»Du vermisst deine Mama, nicht wahr?«, fragte er so unvermittelt, dass Liams Augen groß wurden. Einen Moment lang starrte der Junge ihn an, scheinbar unfähig zu antworten, dann nickte er zaghaft.

»Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Tante Ri ist bei ihr und passt auf sie auf, beschützt sie, so wie ich dich beschützt habe.«

Ryker sah, wie die kleinen Lippen ein wenig zitterten. »Kommt Mama bald nach Hause?«, fragte Liam dann leise, und Ryker schloss den Jungen noch fester in sein Herz.

Taking You Home | DEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt