Kapitel 46 - Tiefe Wunden

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Die zarten Finger der kleinen Frau kitzelten Rykers Haut über dem dunklen Bart. Ein winziger Funke Wärme, der sich zusammen mit den kleinen, sanften Gesten wie Balsam über ihn ergoss. Es war eine winzige Berührung ... und doch ein helles Licht für ihn, welches die Schatten und den Nebel milderte, die unvorbereitet über ihn hereingebrochen waren.

Er fühlte sich wie ein auf dem weiten Meer verloren gegangenes Schiff, das den Schein des rettenden Leuchtturms erblickte. Obwohl der dichte Nebel und die Dunkelheit sich noch nicht gelichtet hatten und immer noch über ihm hingen, fühlte er eine tiefe Dankbarkeit, die sich nicht in Worte fassen ließ.

Was war geschehen?

Die Frage traf ihn so unvorbereitet wie der Anfall, während seine Augen noch immer in ihren hingen. Das Holzstäbchen noch im Mund, hörte sein Kiefer plötzlich auf zu mahlen. Der süße Geschmack, der seine Sinne beruhigt hatte, verlor sich allein auf seiner Zunge, während sich sein Herzschlag unwillkürlich beschleunigte.

Flackernd tauchten die Bilder wieder in seinem Kopf auf. Szenen von blutverschmierten Händen auf staubigem Boden. Vermischt mit Schmutz und so viel Schmerz...

Die Anspannung kehrte in seinen Körper zurück, als hätte sich Eve plötzlich in einen seiner zahllosen Albträume verwandelt. Seine Schultern zitterten, als er sich dazu zwang, bebend einmal tiefer Luft zu holen.

Langsam senkten sich seine Augenlider, fast synchron mit seinem Kopf und zögernd löste er sich von der sanften Berührung, damit sie nicht sah, wie der Nebel einer dunklen Vergangenheit wieder seine Gedanken erfüllte.

»Möchtest du auch etwas?«, bot er stattdesen mit rauer Stimme an und reichte ihr, ohne aufzublicken, etwas von dem süßen Karamell. Er brauchte Zeit. Es fiel ihm nicht leicht, auf ihr Angebot einzugehen, von dem er spürte, dass sie es nur gut meinte.

Eve spürte wohl, dass sie sich auf dünnes Eis begeben hatte. Denn sie ließ ihm die Zeit, die er brauchte, und schwieg einfach nur. Geduldig mit ihm... und dafür dankte er ihr, auch wenn er es nicht ausdrücken konnte.

Taking You Home | DEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt