Kapitel 44 - Von Furcht & Stärke

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Einen Moment sah Eve Ray hinterher, der wie von einem Albtraum gejagt die Treppen hinaus floh

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Einen Moment sah Eve Ray hinterher, der wie von einem Albtraum gejagt die Treppen hinaus floh. Er taumelte, stieß mit der Schulter gegen die Ecke und Eve hörte die Tür, die knallend oben ins Schloss fiel. Das da etwas nicht stimmte, war offensichtlich und ihr Blick flog von der Ecke der Treppen zurück zu Liam.

Dieser hatte selbst große Augen und starrte seiner Mutter fragend entgegen.

»Leg das Weg Liam!«, schimpfte sie indessen und ihre Mimik war dabei äußerst streng. Ihr eigener Puls raste, weil es in ihrem Inneren so aufgewühlt schäumte, wie Wellen auf aufgewühlter See. In wenigen Schritten war sie bei ihrem Sohn und nahm ihm den Topf vom Kopf. »Du weißt, dass du nicht mit sowas spielen sollst«, meinte sie streng und deutete auf das Haus. »Räum die Töpfe in die Spüle und danach räumst du zur Strafe die Spülmaschine aus.«

»Aber Mum!«, begann Liam aufzubegehren, doch Eve stremmte die Hände in die Hüften und die Empörung verebbte in einem beleidigten Schmollmund. Dann glitt der Blick des Jungen zur Tür. »Habe ich Ray erschreckt?«, fragte er dann und tatsächlich klang seine Stimme jetzt etwas betroffen.

»Das werden wir sehen. Und wenn es so ist, musst du dich entschuldigen«, meinte Eve daraufhin und begleitete ihren Sohn ins Haus, um noch zuzusehen, wie er murrend die Töpfe in die Spüle schob und gehorsam die Spülmaschine öffnete. Normalerweise hatte Eve ihm diese Dinge vermittelt, damit er früh lernte, sich im Haus zu beteiligen. Es war keine harte Bestrafung, würde ihn aber ein wenig beschäftigt halten.

Anschließend lenkte sie ihre Schritte nach oben. Sie hob schon die Hand um anzuklopfen, als sie in der Bewegung innehielt.

Ihr Mund war trocken. Ihre Gedanken rasten und schienen wie ein Treibholz auf dem wilden Fluss ihres Pulses dahin zu fließen. Sie eckten immer wieder an, torkelten, taumelten, versanken. Diese Reaktion auf Liam, auf sein Spiel... sie hätte auf beiden Augen blind und ungebildet sein müssen, um keine Schlüsse zu ziehen. Die Frage war: schloss sie richtig?

'Er war Soldat.'

Diese Erkenntnis erschloss sich so klar und scharf wie eine geschliffene Klinge, die sich in ihren Magen grub. 'Nur weil er Soldat war, heißt das nichts. Viele waren Soldaten. Viele hören wieder auf. Das bedeutet nichts. Einer von vielen. Es ist Zufall. Bleib Ruhig.'

Taking You Home | DEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt