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LORENA

Es ist Sonntag und heute fliege ich einfach schon nach New York. Gestern habe ich mich von Cayetana und Tommaso verabschiedet. Wer weiß, wann wir uns wieder sehen.

»Bist du bereit?« fragt Madre und lächelt mich an. »Ehrlich gesagt, no. Ich will nicht gehen.« »Ach, Mi hija. Vielleicht lernst du sogar neue Menschen kennen?« »Ich will niemanden kennenlernen.« entgegne ich. Sie streichelt meine Schulter und denkt für eine Sekunde nach. »Ich habe mit Jorge gesprochen, du wirst dann trotzdem in einem schönen Apartment wohnen.« informiert sie mich. »Oh, Gracias.« »Da werden dann auch Wachmänner sein. Du wirst also nie alleine sein.« erklärt sie. »Bin jetzt bisschen erleichtert.« »Du darfst halt nichts mit der Mafia zu tun haben. Auch wenn es unsere Mafia ist.« »Sí, das habe ich schon verstanden.« »Super, dann komm.«

Draußen sehe ich Jaden und Padre, die auf mich warten. Jaden nimmt mich sofort in den Arm und umarmt mich herzlich. »Wen soll ich jetzt ärgern?« flüstert er in mein Ohr. Ich lächele ihn an und schaue dann schließlich zu Padre. »Bereit?« »Sí.« »Wir begleiten dich bis zum Flughafen.« sagt er und steigt in die V-Klasse ein. Ich drehe mich um und umarme Madre nochmal ganz fest. »Du wirst mir so fehlen.« murmelt sie und küsst meine Schläfe. »Du kannst mich immer anrufen, vergiss das nicht.«

Ich nicke und steige dann ebenfalls ein.

Auf dem Weg zum Flughafen, ist es mir leicht schlecht. Ich weiß nicht, ob das eine gute Entscheidung ist. »Stress dich nicht, Lorena. Dir wird es dort gut gehen.« sagt Padre und legt seine Hand auf mein Knie. »Vom Flughafen wird dich dein Leibwächter abholen und dich dann zum Apartment fahren.« Ich nicke und schaue aus dem Fenster. »Die komplette Gebäude gehört uns, also musst du dir keine Sorgen machen. Dort bist du in Sicherheit.« fügt er hinzu. »Und Morgen hast du dann ganz normal Schule.« »Es ist zwar eine öffentliche Schule, aber es ist sehr gut.« »Wieso keine Privatschule?« »Du musst unauffällig wie möglich sein.« meint Jaden. »Das wird für mich sehr neu.« sage ich vor mich hin. »Du wirst das schaffen.«

Angekommen, steige ich aus und nehme die Koffer in meine Hand. »Pass auf dich auf, Hermana. Mir kannst du immer schreiben, Ok?« Ich nicke und umarme ihn. »Te quiero mucho.«, sagt er und küsst meinen Haaransatz. »Ich liebe dich auch.« erwidere ich und schaue noch ein letztes Mal hoch zu ihm. »Du bist der beste Bruder.« ergänz ich lächelnd. Schmunzelnd nickt er und gibt mir ein spielerischen Luftkuss. Anschließend umarme ich Padre und verabschiede mich von ihm. »Puedes hacerlo.« Er gibt mir einen Stirnkuss und löst sich dann von mir.

Es ist 20:30 Uhr und ich bin nach 12 Stunden endlich in New York angekommen. Ich sitze im Wagen und werde zum Apartment gefahren. »Wirst du mich dann überall hin begleiten?«, frage ich. »Sí, Señora.« antwortet er. »Aber nicht nur ich, auch die anderen.« »Wie viele Männer sind insgesamt in dieser Gebäude?« »Mehr als 100.«, antwortet er. Meine Augen weiten sich und ich nicke stumm.

Als die Aufzugstüren sich öffnen, trete ich in mein Apartment ein. Das Wohnzimmer ist riesig, mit hohen Fenstern, die den Blick über die funkelnde Skyline der Stadt freigeben. Die Einrichtung ist elegant und modern, die Möbel in tiefem Schwarz gehalten. Die Küche ist nahtlos in den Raum integriert, das Esszimmer riesig und einladend.

»Wow.«, sage ich erstaunt und schaue aus dem Fenster. »Freut mich, dass es Ihnen gefällt.«, kommt es von Marino, mein Leibwächter. »Der Kühlschrank ist voll und das Apartment wurde heute Mittag noch geputzt.«, berichtet er. Ich laufe herum und schaue ihn dann anschließend an. »Hier ist meine Nummer. Sie können mich wann immer Sie wollen anrufen. Morgen fängt die Schule um 9 Uhr an, deswegen sollten sie eine Stunde davor bereit sein.« erklärt er. Ich nicke und setze mich auf die Couch. »Gute Nacht, Señora.« »Gute Nacht.«

Er verlässt das Apartment und lässt mich alleine. Ich weiß nicht, ob ich für Morgen bereit bin. Es wird sehr komisch sein, da ich ein wenig lügen muss. Naja, ich werde hier sowieso keine Freundschaften schließen, aber trotzdem.

Ich öffne eine Tür und betrete das große Schlafzimmer. Es ist ebenso elegant und modern wie der Rest des Apartments, aber hier herrscht eine Atmosphäre von Ruhe. Ein großes Bett dominiert den Raum. Entlang einer Wand erstreckt sich ein riesiger Schrank, gefüllt mit Kleidung in verschiedenen Stilen und Farben. Ein Schminktisch steht in einer Ecke, umgeben von Spiegeln. Auf einem weiteren Tisch liegen Materialien für die Schule bereit. Ein Laptop, Stifte, Blöcke und eine elegante Handtasche.

Ich gehe ins Bad und ziehe meine Klamotten aus. Anschließend steige ich unter die Dusche und genieße das kalte Wasser.

His dark obsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt