MATTEO
»Rede mit mir, Matteo«, sagt Elle. »Was beschäftigt dich?« »Ich kriege immer noch albträume«, fange ich an. »Da ist Lorena zusehen und.. es ist ein Jahr schon vorbei. Sie ist vor einem Jahr gestorben, doch ist weiterhin in meinem Kopf.« Sie nickt und schreibt sich alles auf. »Du kommst schon seit einem Jahr zur Therapie. Hat sich nichts verändert?«, fragt sie und mustert mich. »Was soll sich verändern? Denkst du, ich werde sie einfach vergessen und mein Leben weiterleben?« »Sí, genau das denke ich.« »Dann denkst du falsch.« Sie seufzt und schreibt weiter.
»Du machst aber Sport? Du siehst viel stärker aus.« Ich nicke. »Ist auch das einzige, was ich zurzeit mache.« »Keine Frauen also?« Was ist das denn bitte für eine Frage. »Keine feste Beziehung«, verbessere ich sie.
—
Als ich den Club betrete, schweifen meine Augen über die belebte Tanzfläche, doch mein Gesicht bleibt ernst, meine Miene unverändert. Ich gehe direkt in den privaten Bereich, weg von dem Lärm und dem Treiben. Die pulsierende Musik dringt gedämpft durch die Wände, aber hier drinnen herrscht eine andere Atmosphäre - ruhig, gedämpft, abgeschirmt.
»Matteo!«, kreischt Tony und lächelt mich an. Mit einem Nicken begrüße ich ihn und die anderen. »Wie gehts euch?«, frage ich und setze mich hin.
Ich sitze da, meine Gedanken immer noch schwer, als ein halbnacktes Mädchen auf mich zukommt und mir Alkohol anbietet. Ich nehme das Glas und lehne mich zurück, während ich einen tiefen Schluck nehme. Der Alkohol brennt auf meiner Zunge, aber ich spüre kaum etwas, außer einem dumpfen Taubheitsgefühl.
Das Mädchen lächelt mich an, aber ich erwidere es nicht. Mein Blick ist leer, meine Gedanken weit weg. Ich wollte mich nur ablenken, aber jetzt fühle ich mich nur noch leerer als zuvor. Die laute Musik und das Gedränge um mich herum verschwimmen zu einem undefinierbaren Rauschen, während ich in meinen eigenen Gedanken versinke. Tony und die anderen haben spaß und sind glücklich.. doch ich- ich bin und kann nicht glücklich sein.
Ich trinke mein viertes Glas und spüre, wie der Alkohol mich umhüllt, mich betäubt. Meine Sinne sind trüb, meine Gedanken wirr. Plötzlich spüre ich, wie sich das Mädchen, auf meinen Schoß setzt und sich an meinen Schwanz reibt.
Sie bewegt sich auf meinem Schoß weiter, aber ich kann nichts fühlen, außer einer dumpfen Leere. Als sie sich vorbeugt und mich küsst, erwidere ich den Kuss nicht, doch lasse es trotzdem zu.
»Fuck«, knurre ich und lege mein Kopf in den Nacken. Nachdem sie mir einen runtergeholt hat, will sie weitermachen, doch erst da realisiere ich, was hier abgeht. »Fuck«, sage ich diesmal ernst und setze mich aufrecht hin. Ich schiebe sie von mir weg und erhebe mich. Auch wenn ich noch betrunken bin, kann das hier nicht weitergehen. Mit langsamen Schritten gehe ich die Treppen runter und verlasse den Club.
Ich sitze hier im Auto, umgeben von Stille und Dunkelheit, während meine Gedanken wild umherirren und die Wut in mir brodelt. Meine Hände krallen sich um das Lenkrad, und mit jeder Faust, die darauf einschlägt, entlädt sich ein Stück meiner Verzweiflung.
Meine Schwester – ihr Tod, der noch immer wie ein brennendes Inferno in meinem Herzen lodert. Ich hätte sie beschützen sollen, aber ich war zu schwach, zu unfähig. Dieser Gedanke nagt an mir, als ob tausend winzige Klingen meine Seele zerschnitten.
Und Lorena... Ihr Name allein lässt mein Herz schwer werden. Ihr Tod war wie ein schwarzes Loch, das alles Licht in meinem Leben verschlang. Ich kann ihre Abwesenheit nicht ertragen, und die Vorstellung, dass ich nie wieder in ihre Augen blicken werde, raubt mir den Atem.
Genau wie ich meine Schwester verloren habe, habe ich auch Lorena verloren. Es war mein Fehler. Seit einem Jahr gebe ich mir die Schuld dafür.
Lorena wird immer einen Platz in meinem Herzen haben, das ist unumstößlich. Ihre Erinnerung wird mich weiterhin begleiten, wie ein sanfter Windhauch in dunklen Nächten. Aber ich darf nicht zulassen, dass ihr Tod mich lähmt, dass er mich davon abhält, weiterzugehen. Aber das tut es..
Dann muss ich eben daran arbeiten.
Ich muss die Vergangenheit loslassen, nicht um sie zu vergessen, sondern um Raum für die Zukunft zu schaffen.
Ich bin der italienische Mafiaboss
Ich muss kämpfen
Ich muss loslassen
Ich darf keine Emotionen mehr zeigen
Sowie meine Schwäche.. auch wenn sie bereits gestorben ist.
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His dark obsession
Romance𝐋𝐨𝐫𝐞𝐧𝐚 𝐌𝐮𝐧̃𝐨𝐳 ist die selbstbewusste und bildhübsche Tochter des spanischen Mafiabosses, Jorge Muñoz und wird wegen der anhaltenden Gefahr innerhalb der Mafia, aus Sicherheitsgründen in die USA geschickt. Als der Sohn des italienischen Ma...