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LORENA

Ich gehe die Treppen runter und sehe im Esszimmer nur Papá. Irgendwie macht mich das traurig. Anfangs waren wir zu viert und jetzt zu zweit. Mamá ist für eine Zeit zu ihren Eltern gezogen, weil das was wir machen, für sie nicht gut wäre. Wir werden fast nie zuhause sein und deswegen ist es besser so, dass sie bei meinen Großeltern ist. »Mi hija.«, sagt Papá und lächelt mich an. »Bist du bereit?«, fragt er. »Ich bin bereit. Wann sind sie da?« »Sie kommen erst am Abend.«, berichtet er. Ich nicke und fange an mein Müsli zu essen.

Wir reden mit Papá viel über die Mafia. Er sagt mir vieles und deswegen bin ich ihm Dankbar. Mein Ziel, um mich zu rächen rückt immer näher. Ich will die Kroaten endlich tot sehen.

Die Zentrale ist kühl, eine angenehme Abwechslung von der Hitze draußen. Gael sitzt bereits am Tisch, seine Miene ernst, als ich mich ihm gegenüber setze.

»In Anbetracht der bereits feststehenden Allianz mit den Italienern müssen wir sicherstellen, dass wir klare Grenzen und Vereinbarungen festlegen«, erkläre ich, während ich die letzten Details durchgehe.

Gael nickt zustimmend. »Absolut. Es ist wichtig, dass wir unsere Autonomie bewahren und sicherstellen, dass das Bündnis für beide Seiten vorteilhaft ist.«

»Wir müssen auch darauf achten, dass wir unsere eigenen Interessen schützen und nicht zu abhängig von den Italienern werden«, füge ich hinzu, meine Stimme ernst. Gael stimmt mir zu. »Da sind wir uns einig.«

»Weißt du eigentlich wieso wir mit den Italienern verfeindet sind?«, frage ich nach. »Früher hatten die uns reingelegt und haben uns attackiert. Señor Muñoz wurde sogar angeschossen.« »Sind dann also keine nette Leute.«, entgegne ich. »Kann man so sagen. Es gab auch andere Konflikte, aber jetzt ist das alles Vergangenheit.«, schildert er.

»Wie sieht er denn aus?« »Hier.«

Er dreht das Laptop zu mir und zeigt auf den Bildschirm. »Das ist Alfredo Mancini, der Mafiaboss. Dann hat er noch einen Nachfolger.«, berichtet er. »Er heißt Matteo. Ich muss gucken ob ich ein Bild von ihm habe.« Matteo.. Er heißt Matteo.

»Hier, das ist er.« Als ich das Bild sehe, weiten sich meine Augen.

Matteo.. er ist der Sohn des italienischen Mafiabosses..

MATTEO

Als wir die Zentrale der Los Muñoz Cartel betreten, spüre ich eine Mischung aus Aufregung und Nervosität. Mein Vater und meine beiden Brüder begleiten mich, und wir sind uns alle bewusst, dass dieser Tag ein Wendepunkt für unsere Familie sein wird. Die bevorstehende Konferenz, bei der wir uns mit einer spanischen Familie verbünden sollen, ist von großer Bedeutung.

Die Atmosphäre in der Zentrale ist gespannt, als wir uns auf den Weg zum Konferenzraum machen. Ich kann die Erwartung in der Luft spüren, gemischt mit einem Hauch von Anspannung. Doch in mir wächst ein Gefühl des Widerstands. Dieses Bündnis fühlt sich falsch an, und ich weiß, dass ich es nicht einfach hinnehmen kann.

Als wir den Konferenzraum betreten, werden wir von Jorge Muñoz und weitere Mitglieder begrüßt.

Jorge Muñoz erhebt sich und beginnt zu sprechen, seine Stimme kraftvoll und autoritär.

»Ich begrüße euch herzlich in unserer Zentrale. Heute versammeln wir uns, um über ein Bündnis zu sprechen, das unsere Macht und unseren Einfluss stärken wird. Wir stehen vor einer Bedrohung, die sowohl unsere spanischen als auch unsere italienischen Territorien betrifft. Die Kroaten haben uns zu lange herausgefordert und bedrohen nun unsere Interessen.«

Er pausiert und lässt seine Worte wirken, bevor er fortsetzt: »Es ist an der Zeit, dass wir uns zusammenschließen, um diese Bedrohung zu neutralisieren. Auch wenn wir in der Vergangenheit Feinde waren, müssen wir jetzt füreinander einstehen. Gemeinsam können wir die Kroaten vernichten und unsere Stärke demonstrieren. Dieses Bündnis wird uns nicht nur vor unseren Feinden schützen, sondern auch unsere Position als führende Mafiagruppen festigen.«

Die Anwesenden hören aufmerksam zu, während Padre, Jorge und ich die Pläne skizzieren und die Bedeutung der Zusammenarbeit betonen. Es ist ein Moment der Entscheidung, und die Atmosphäre im Raum ist gespannt, während jeder darüber nachdenkt, wie dieses Bündnis ihre Zukunft beeinflussen wird.

»Bevor wir aber fortsetzen, muss ich noch etwas verkünden.«, kommt es von Jorge. Die Tür geht auf und ich höre Schritte.

Mein Schock ist vollkommen, als ich realisiere, wer hereinkommt. Lorena? Ich hätte nie gedacht, dass sie ein Teil dieser Welt sein würde.

Sie sieht mich an, und für einen Moment treffen sich unsere Blicke. In ihren Augen liegt eine Mischung aus Überraschung und Erkennen. Doch bevor ich es realisieren kann, wendet sie sich ab und nimmt an einem der Tische Platz, umgeben von anderen Mitgliedern der spanischen Organisation.

Mein Verstand wirbelt vor Fragen und Emotionen, während ich versuche, mich zu sammeln. Was ist passiert? Warum ist sie hier? Hat sie mich einfach angelogen? Die kommenden Gespräche werden nun noch komplizierter sein, da Lorena jetzt Teil dieser brisanten Situation ist.

»Nach dem tragischen Verlust meines Sohnes ist es an der Zeit, eine neue Generation in unserer Familie zu begrüßen. Lorena wird in meine Fußstapfen treten und meine Erbin sein.«

Jorges Worte hallen durch den Raum, und ich spüre, wie sich die Spannung erhöht. Lorena, die Erbin? Ich schlucke hart und balle meine Hände zu Fäusten.

Lorena wird nicht nur ein Mitglied der Organisation sein, sondern eine führende Figur, die die Zukunft der spanischen Mafia maßgeblich beeinflussen wird.

Als die Worte ihres Vaters die Stille durchdringen und die Aufmerksamkeit aller auf sie gerichtet ist, erhebt Lorena langsam ihre Stimme. Ihr Blick ist ruhig, aber entschlossen.

»Gracias, Papá«, beginnt sie, ihre Worte bedacht wählend. »Ich werde diese Verantwortung mit Respekt und Entschlossenheit tragen. Gemeinsam werden wir die Herausforderungen angehen, denen wir gegenüberstehen, und die Zukunft unserer Familie sichern.«

Ihre Worte sind einfach, aber kraftvoll, und ich spüre, wie sich eine Welle der Zustimmung durch den Raum ausbreitet. Lorena hat die Erwartungen an sie angenommen und ist bereit, die Rolle anzunehmen, die ihr zugedacht ist.

Während ich sie betrachte, fasziniert von ihrer Stärke, doch auch wütend, weil sie mich angelogen hat. Ich blicke nach rechts und sehe Emilianos schockierendes Gesicht.

Deswegen konnte ich keine Informationen über sie herausfinden.. man kennt in der Mafia nur die Nachfolger. Doch bei Lorena war das nicht der Fall, da ihr Bruder, Jaden der Nachfolger war.

Jetzt ist sie die Nachfolgerin. Sie wird irgendwann die spanische Mafia leiten. Merda, dieses Mädchen ist für mich tabu. Sie ist die Tochter meines Erzfeindes und irgendwann wird sie meine persönliche Feindin.

His dark obsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt