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MATTEO

Ich bin immer noch geschockt, dass Jaden gestorben ist. Die Kroaten haben den Nachfolger der spanischen Mafia ermordet und sind dann wieder gegangen.

Wir haben die Entscheidung getroffen und werden uns mit der Mafia verbünden. Egal wie sehr ich Jorge hasse, muss ich da durch. Wir wollen beide die kroatische Mafia tot sehen, also müssen wir auch dafür sorgen.

»Was wird dann passieren?«, fragt Emiliano. »Wegen?« »Es gibt keinen Nachfolger mehr in der Los Muñoz Cartel.«, schildert er. »Weiß ich auch nicht.«, entgegne ich. »Hat Jorge keine weiteren Kinder?«, fragt Luigi. »Weil, vielleicht werden sie ja einfach nur nicht in die gefährliche Welt gezeigt.«, fügt er hinzu. »Genau. So wie wir.«, ergänzt Emiliano. Keiner auf dieser Welt kennt mich, als ein Mafiasohn. Deswegen kann ich mich überall frei bewegen.«, erläutert er. »Das stimmt.«, stimme ich zu.

»Seit wann so klug, Lu?«, hakt Emiliano und grinst Luigi an. »Schieb dir den Spitznamen in dein Arsch.«, brummt er entgegen. »Was ist jetzt eigentlich mit Lorena?«, fragt Emiliano. Sofort ändern sich meine Gesichtszüge. »Ich kann sie nicht erreichen.«, sage ich. »Du auch? Die Nachrichten kommen bei ihr nicht an.«, erklärt er. »Dann muss wohl etwas passiert sein.«, fügt er hinzu. Etwas passiert. Lorena. Ich versuche normal zu denken, doch es gelingt mir nicht.

Ich: Was macht sie?
Josef: Signore, sie ist nicht mehr da.

LORENA

Ich sitze erst seit 2 Stunden im Jet und denke einfach nur nach. Der plötzliche Tod meines Bruders hat eine unvorstellbare Lücke in meinem Leben hinterlassen, aber noch schwerer wiegt die Bürde, die er mir aufgebürdet hat – die Leitung der Mafia, eine Aufgabe, von der ich nie geglaubt habe, dass ich sie übernehmen müsste.

Nie hätte ich mich in dieser Position gesehen, nie hätte ich mir gewünscht, ein Teil dieser Welt zu sein, die von Gewalt und Korruption geprägt ist. Aber jetzt, da mein Bruder fort ist, liegt es an mir, die Last zu tragen und die Entscheidungen zu treffen, die das Schicksal meiner Familie und der Mafia bestimmen werden. Und während ich über die Zukunft nachdenke, keimt auch der Gedanke an Rache in meinem Geist auf.  Die Idee, mich an denen zu rächen, die ihn getötet haben, beginnt langsam Form anzunehmen, und ich weiß, dass ich eine harte und gefährliche Reise vor mir habe.

Vielleicht werde ich sein Platz nie ersetzen können, doch ich werde mein bestes geben. Er muss stolz auf mich sein. Er muss stolz auf seine kleine princesa sein. Ich wische meine Tränen weg und versuche nicht zu schluchzen. Meine Augen schmerzen und sind gerötet, da ich die ganze Zeit schon weine.

Die Haustüre wird von Belinda, unsere Angestellte geöffnet. Ich begrüße sie und trete anschließend rein. Als ich vor meinen Augen Madre sehe, sammels sich schon Tränen in meinen Augen. Sie sieht fertig aus. Ich umarme sie fest und sie erwidert meine Umarmung herzlich. »Willkommen zuhause.«, sagt sie mit ihrer gebrochenen Stimme und streichelt meine Schulter.

»Mi Hija.«, kommt es von Padre. Er zieht mich in eine innige Umarmung und küsst meine Schläfe. »Gracias, dass du gekommen bist.«, sagt er. Ich nicke stumm und will etwas fragen, doch habe Angst.

»Wann- wann ist die Beerdigung?«, frage ich nach und direkt fängt Madre an zu schluchzen. Padre und ich halten sie fest, während sie weint und Sachen vor sich sagt. »Du solltest dich hinlegen.«, flüstert Padre zu Madre. »Ich bringe sie hoch.«, informiert er mich und läuft mit ihr die Treppen hoch.

Mit langsamen Schritten gehe ich ins Wohnzimmer und setze mich auf die Couch. Egal wohin ich schau, ich sehe ihn und unsere Erinnerungen. »Señora, wollen Sie was trinken?«, fragt mich Candela. »No, Gracias.«, bedanke ich mich. Sie nickt und geht wieder in die Küche.

Padre setzt sich neben mich hin und legt seine Hand auf meine. »Die Beerdigung findet am Freitag statt.«, beantwortet er meine vorherige Frage. »Madre geht es gar nicht gut.«, stelle ich fest. Er nickt und blickt auf den Boden. »Ihre Familie kam hierher um sie zu trösten, doch sie wollte niemanden sehen.«, berichtet er. »Es ist schön, dass du stark bleibst.«, ergänzt er. Ich sage nicht viel dazu.

»Ist es also wegen der kroatischen Mafia?«, frage ich und stehe auf. »Sí.«, antwortet er. »Warum ziehen die so eine Scheiße ab? Was haben die jetzt dadurch erreicht?«, hake ich aufgebracht. »Sie wollen unsere Mafia vernichten. Natürlich denkt jeder, dass ich nur einen Sohn habe. Keiner kennt dich, Mi hija.«, erläutert er. »Was wenn mir dasselbe passiert? Wieso riskierst du das?« »Ich weiß, dass das nicht nochmal passieren wird. Du wirst von den besten trainiert und dir wird alles beigebracht. Nichts wird zu viel sein.«

»Ich weiß es nicht.« Auch wenn ich das für Jaden machen würde, habe ich Angst. Was wenn ich meine Familie enttäusche? Was wenn ich damit nicht klarkomme? Was wenn ich zu schwach bin?

»Du bist eine Muñoz. Stark, intelligent und mächtig. Von nun an wirst du mit mir in die Zentrale kommen und auch vieles erledigen.«

»Du wirst für die Mafia leben.«, fügt er hinzu.

His dark obsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt