Bonuskapitel

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MATTEO

Langsam öffne ich die Augen und richte mich im Bett auf, meine Glieder noch von der Ruhe benommen. Doch dann dringen Stimmen an mein Ohr. Verwirrt hebe ich den Kopf und schaue zur Seite. Als sich meine Augen an das Licht gewöhnen, sehe ich sie – Lorena, mit unseren drei Söhnen, die im Bett spielen und lachen. Ein warmes Gefühl der Freude durchströmt mich, während ich sie betrachte, und ich lächle in ihrem Anblick.

»Schaut mal, wer wach ist«, sagt sie und deutet auf mich. Lorenzo, unser ältester Sohn, setzt sich in die Mitte und lächelt über beiden Ohren. Ich gebe ihm ein Kuss auf die Wange und setze ihn auf mein Schoß. Anschließend hebe ich unseren zweitältesten Sohn, Diego, hoch und küsse seinen Haaransatz.

Giorgio, der erst 1 Jahr alt ist, sitzt auf Lorenas Schoß und spielt mit ihren Händen. »Heute solltest du auf die Kinder aufpassen«, meint Lorena. »Wieso?«, fragt er. »Ich muss heute nach Sorrent«, antwortet sie. »Ich kann ja mitkommen-« »No, bleib du bei den Jungs. Ich gehe mit Nate dahin.«

Seufzend nicke ich. Eigentlich will ich nicht, dass sie ohne mich irgendwo hin geht, doch sie hört nicht auf mich. Vor 5 Jahren, als Lorenzo auf die Welt gekommen ist, gab es nach 10 Stunden eine Schießerei im Krankenhaus. Ich hatte noch nie so viel Panik, wie damals.

»Es ist eine kleine Mission, Sandro«, murrt sie und rutscht zu mir. »Hmm, ich werde dich aber vermissen«, sage ich und küsse sanft ihre Wange.
»Es-sen«, kommt es von Diego. Er klatscht in die kleinen Händen und schaut hoch zu mir.

Mit einem Seufzen öffne ich den Kühlschrank und lasse meinen Blick über die Lebensmittel gleiten. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht, während ich an die Vorlieben jedes Kindes denke. Der eine mag sein Rührei mit viel Käse, der andere bevorzugt sein Müsli mit einem Schuss Honig, und kann nicht genug von frischen Beeren bekommen.

Während ich die Zutaten aus dem Kühlschrank nehme, füllt sich die Küche mit den Klängen der Zubereitung. Das Klappern von Pfannen, das Zischen von Eiern in der Bratpfanne und das leise Summen des Kühlschranks fügen sich zu einer beruhigenden Symphonie zusammen.

Schließlich ist das Frühstück fertig und ich stelle die dampfenden Teller auf den Esstisch. Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, als ich die Gesichter der Kinder sehe, die langsam die Treppe herunterkommen. Ihre Augen leuchten vor Vorfreude, als sie den Duft von frischem Essen wahrnehmen.

»Ich will zu Onkel Luigi«, sagt Lorenzo und fängt an zu essen. »Ihr könnt heute dahin«, schildert Lorena. »Yuhu«, kreischt er und lächelt. »Dann Motorrad«, murmelt Lorenzo. »Oh no, hat er dich schon wieder drauf gesetzt?«, frage ich. Er nickt und isst genüsslich weiter. »Schläft Giorgio?«, frage ich nach. »Sí, er hat Milch getrunken und ist dann direkt eingeschlafen.«

20:27 Uhr

Lorena ist um 11 Uhr schon losgefahren und ich bin mit den Kindern bei meinen Eltern. »Wer ist dein bester Onkel?? Ich!«, spielt Emiliano mit Giorgio und hebt ihn hoch. Lorenzo ist mit Luigi in der Tiefgarage, weil er unbedingt sein neues Motorrad anschauen wollte. Ich rede mit Papá und Mamá spielt währenddessen mit Diego.

»Die Geschäfte laufen aber gut?«, fragt er. »Sí. Wir sind jetzt mit den Chinesen. Das ist ein riesen Vorteil.« »Hm, Sí. Das ist sehr gut.«

Plötzlich kriege ich einen Anruf von Nate. »Sí?« »Matteo!«, ruft er. »Was ist los?«, frage ich. »Es gab eine Explosion und Lorena war da drin.« Meine Augen weiten sich.

»Scheiße, was?! Wo seid ihr? Schick mir sofort den Standort!«, brülle ich und lege auf. »Was ist passiert?«, hakt Papá nach. »Es gab eine Explosion und Lorena..« »Mio dio..«, murmelt Mamá und hält Diego fest. »Bleibt hier und passt auf die Kinder auf. Ich fahre so schnell wie möglich dahin.«

His dark obsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt