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LORENA

»Und wie findest du die Italiener bis jetzt?«, fragt Alejandro so leise wie möglich. Ich blicke ihn an und zucke mit den Schultern. »Keine Ahnung.«, antworte ich. »Lorena.«, kommt es von Papá. »Hm?« »Alfredo und seine Jungs werden dann bei uns übernachten. Kannst du das bitte Candela weiterleiten?«, fragt er. Ich schaue Matteo an und dann Papá. »Wieso bei uns? In Valencia gibt es tausende Hotels.« »Lorena.«, brummt er. »Na gut. Ich gehe sowieso gleich nach Hause.«, schildere ich.

Er nickt und setzt sich dann wieder hin.

23:16 Uhr

Mit langsamen Schritten gehe ich runter, um Wasser zu trinken. Vor eine Stunde sind Papá, Matteo und die anderen gekommen. Da wollte ich nicht runter, weil ich ihn einfach nicht sehen wollte. Das ist für mich schon viel zu viel und ich weiß nicht was ich denken soll.

Ich lehne mich gegen die Küchentheke und trinke einen Schluck Wasser, während die kühle Flüssigkeit meinen durstigen Hals hinabgleitet. Als ich die Küche verlasse, um zurück ins Wohnzimmer zu gehen, spüre ich plötzlich einen intensiven Blick auf mir ruhen. Meine Hand erstarrt auf dem Türgriff, und ich drehe mich langsam um. Dort steht Matteo, mit einem Ausdruck auf seinem Gesicht, den ich nicht deuten kann. Seine Augen treffen meine, und für einen Moment scheint die Zeit stillzustehen.

»Du bist noch wach?«, frage ich. »Ich habe auf dich gewartet.«, sagt er mit seiner rauen Stimme. Wie lange habe ich seine Stimme nicht mehr gehört? »Und warum?« »Ich denke das ist klar. Du warst die ganze Zeit schon die Tochter des spanischen Mafiabosses und hast mir nichts gesagt?« Ich grinse und verschränke meine Arme. »Für dich ist das ja auch blöd. Du bist besessen von mir.. die Tochter deines Erzfeindes.«, entgegne ich. Er spannt sich an und sagt für einen kurzen Moment nichts.

»Denk nicht, dass ich nicht weiß, was ihr uns angetan habt. Ihr Italiener denkt, ihr hättet die ganze Macht, doch hab nicht so viel Hoffnung, Matteo.« »Was soll das jetzt heißen?«

»Es war eindeutig ein Fehler mit dir zu schlafen. Du bist mein Gegner, vielleicht nicht jetzt, aber in der Zukunft.« »Hm, war es also ein Fehler mit mir zu schlafen? Sag nicht Sachen, was du später bereuen wirst, Mia bella.« »Vergangenheit ist Vergangenheit. Wir können jetzt nichts daran ändern.«, entgegne ich und drehe mich um.

Anschließend verlasse ich die Küche und gehe wieder hoch ins Zimmer.

Am nächsten Morgen

Ich ziehe ein hellblaues Kleid und passend dazu meine Pumps an. Anschließend gehe ich die Treppen runter und sehe Emiliano auf der Couch sitzen.

Als er mich bemerkt, lächelt er leicht, aber enttäuscht und legt sein Handy weg. »Hey.«, begrüße ich ihn. »Hey.«, erwidert er. »So sieht man sich wieder.«, fügt er hinzu. »Ich wollte dich nie anlügen, Emiliano. Aber ich musste.«, gebe ich zu. »Ich musste auch. Niemand da draußen kennt meine wahre Identität.«, entgegnet er. »Und ich hätte nie im Leben gedacht, dass wir so enden.«, ergänzt er. »Ich auch.«, stimme ich ihm zu.

»Sí, verstehe.«, höre ich die Stimme von Matteo. »Alles klar. Die Waren sollten dann Morgen ankommen.«

Er legt auf und setzt sich gegenüber Emiliano hin. »Wer war das?«, fragt Emiliano. »Jonathan.«, antwortet Matteo. Schon wieder mustert mich Matteo und nimmt seine Augen nicht weg. Das wird schwieriger, als ich dachte. »Wann fliegt ihr wieder zurück?«, frage ich. »Heute.« »Heute schon?«

»Sie können nicht einfach so reinkommen!«, ruft Belinda und hat meine ganze Aufmerksamkeit. Ich sehe wie, Cayetana mit schnellen Schritten ins Wohnzimmer kommt. »Mierda, was suchst du denn hier?!«, zische ich und stehe auf. »Das was du auf der Party abgezogen hast, war eindeutig zu viel!«, brüllt sie. »Rede mit mir gescheit, sonst schütte ich diesmal heißes Wasser über dein Körper.«, drohe ich ihr. »Ich soll Angst vor dir haben? Bist du nicht ein armes kleines Mädchen, die neulich ihren Bruder verloren hat?« Meine Augen weiten sich und als ich auf sie losgehen will, stellt sich Matteo vor mich hin und Emiliano zieht mich zurück.

Bevor Matteo etwas sagen kann, gehe ich an ihm vorbei und schlage ihr ins Gesicht. So hart, dass ihre Nase blutet. «Verzieh dich du Hure!«, fauche ich und umfasse mit meiner Hand ihren Arm. Ich schleppe sie mit nach draußen und lasse die dann vor der Haustüre los. »Keiner lässt sie hier jemals wieder rein!«, befehle ich den Männern. Sie nicken und bringen Cayetana weg.

»Ist alles gut?«, fragt Emiliano, der mir gefolgt ist. Ich nicke und gehe wieder rein. »Lorena?«, hakt Papá. Hat er das etwa gesehen? »Lo siento, Papá. Doch wenn sie so weiter macht, werde ich sie noch ermorden.« »War sie nicht deine beste Freundin? Hört auf, euch so zu benehmen.«, entgegnet er. »Eine Freundin, die sich meinen Freund schnappt. So eine beste Freundin braucht jeder, Papá.«, sage ich ironisch und setze mich hin.

»Ich rede mit dir nicht über Tommaso. Der ist schon lange Geschichte.« »Ich bin auch kein Fan von ihm.«

His dark obsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt