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CARMEN

Drei Jahre lang war ich gefangen, verkauft an die russische Mafia wie ein Stück Vieh. Die Narben auf meinem Körper erinnern mich täglich an die Dunkelheit, die ich erlebt habe. Meine Seele ist gebrochen, zersplittert wie Glas. Die Erinnerungen an das, was mir angetan wurde, verfolgen mich wie Schatten in der Nacht. Jeder Schritt, den ich mache, fühlt sich an wie ein Kampf gegen unsichtbare Ketten, die mich zurückhalten.

Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, aber meine sind zu tief, zu schmerzhaft, um einfach zu verschwinden. Die Angst ist mein ständiger Begleiter, ein dunkler Schatten, der mich umhüllt und erstickt. Ich versuche zu lächeln, zu funktionieren, als ob nichts geschehen wäre. Aber die Leere in mir ist überwältigend. Ich fühle mich verloren in einer Welt, die sich weiterdreht, als ob nichts passiert wäre.

Die Luft wird dünn, und mein Herz hämmert so laut, dass ich glaube, es könnte jeden Moment aus meiner Brust springen. Mein Atem wird flach, und die Wände scheinen sich zu verengen, als ob sie mich erdrücken wollen. Ich kann das Gefühl der kalten Hände, die mich festhielten, spüren, die Stimmen, die mich bedrohten, hören. Panik ergreift Besitz von mir, und ich ringe nach Luft, als ob ich unter Wasser wäre. Tränen brennen in meinen Augen, doch ich kann sie nicht weinen. Mein Körper zittert, und ich fühle mich wie gelähmt, unfähig, mich zu bewegen, zu fliehen.

Die Realität verschwimmt, und ich bin wieder dort, gefangen in der Dunkelheit, meinem eigenen persönlichen Albtraum. Ich kämpfe gegen die Panik an, gegen die Erinnerungen, die mich zu verschlingen drohen. Aber es ist ein aussichtsloser Kampf, und ich fühle mich verloren in meinem eigenen Geist.

Ich schreie, ein verzweifelter Schrei, der aus meiner Kehle bricht, als ich mich an meinen Haaren festhalte, als ob ich versuche, mich selbst aus dieser Hölle zu ziehen. Tränen verschleiern meine Sicht, und ich fühle mich verloren in einem Meer aus Angst und Schmerz.

Plötzlich höre ich die Tür aufgehen, und eine vertraute Stimme ruft meinen Namen. »Carmen!« Alfredo. Mein Mann. Seine Stimme durchdringt die Dunkelheit, bringt mich zurück in die Realität, auch wenn nur für einen Moment.

Er eilt zu mir, nimmt mich in seine Arme, und ich klammere mich an ihn, als ob er der einzige Anker in einem Sturm ist. Seine Berührung beruhigt meine zitternden Glieder, und langsam lässt die Panik nach, während ich mich an seine Nähe klammere, als ob sie mich vor dem Ertrinken retten könnte.

»Ich bin bei dir«, flüstert er und streichelt meinen Rücken. Wieder muss ich daran denken, dass er eine anderen heiraten wollte. Ich schlucke hart. Während ich gelitten habe, hatte er eine Kennenlernphase. Sofort entferne ich mich von ihm und schüttele den Kopf. Er schaut mich fragend an und legt sein Kopf schief. »Ich hasse dich!«, rufe ich und werfe auf ihm ein Kissen. Ich weine und weine. »Wie konntest du mich ersetzen?« Meine Stimme bricht, und ich fühle mich erschöpft, zerschmettert von der Wucht meiner eigenen Emotionen.

»Carmen, beruhig dich«, murmelt er. »Wir haben das doch schon geklärt.« »Halt dein Mund.«

»Ich bin mit dir nur noch wegen meinen Kindern zusammen. Vielleicht habe ich dir verziehen, heißt aber nicht, dass ich dich nicht hasse«, füge ich hinzu. Ich weiß nicht, was ich sage. Mein Kopf platzt gleich und ich habe immer noch das Gefühl zu ersticken.

ALFREDO

Ich wollte nie das es so endet. Ich liebe Carmen. Sie war schon die ganze Zeit meine Frau und ich Idiot, wollte Estella heiraten. Wieso? Ich habe keine Worte dafür. Ich bin tief enttäuscht von mir.
Ich habe Giada so gut behandelt und meine eigenen Söhne vernachlässigt. Ein schlechtes Gefühl breitet sich in mir. Ich bin so ein schlechter Vater.

Ich streichele Carmen ihre Wange und genieße ihre Nähe, auch wenn sie mich nicht will. Es tut weh sie so zu sehen. Es tut weh, meine erste Liebe so kaputt zu sehen. »Ich wollte dich nie verletzen«, flüstere ich. Eine Träne landet auf ihre Lippe. Ich setze mich auf und wische meine Tränen weg.

Ich will sie glücklich machen und ihr Herz zurückgewinnen, doch sie wird es mir nicht einfach machen.

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Diesmal habe ich aus der Sicht von Matteos Eltern geschrieben. Die Beziehung ist moment sehr kompliziert muss ich sagen. Alfredo verdient ihre Liebe eigentlich nicht, aber wir werden sehen, wie sie sich entwickeln.

His dark obsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt