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MATTEO

Ich stehe vor ihrem Grabstein, die Zeilen eingraviert wie ein stummer Vorwurf gegen mich. Tränen brennen in meinen Augen, doch sie weigern sich zu fließen, als hätten sie bereits zu viel geweint. Die Erinnerungen an sie, an ihr Lächeln und ihre Wärme, überfluten mich wie eine Welle aus Schmerz und Verlust. Ich konnte sie nicht beschützen, genauso wie bei meiner Schwester. Die Last meiner Unfähigkeit drückt schwer auf meine Schultern, und der Hass auf mich selbst frisst sich tief in mein Herz. In diesem Moment ist mir alles egal, außer dem unbarmherzigen Gefühl des Verlustes, das mich umklammert und erdrückt. Es wird mir klar, dass ich sie wirklich liebe.
Ein plötzliches Gefühl durchdringt mich, ein verzweifeltes Bedauern darüber, dass ich es ihr nie gesagt habe. Mein Herz fühlt sich schwer an, als ob es in meinem Brustkorb versinkt, und ein Schmerz der Reue erfüllt mich. Wie konnte ich so blind sein? Wie konnte ich all die Zeit verschwenden, ohne ihr zu sagen, was sie mir bedeutet? Jetzt, wo sie fort ist, fühlt es sich an, als wäre ein Teil von mir mit ihr gegangen, ein Teil, den ich nie zurückbekommen werde. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen, nur um ihr zu sagen, wie sehr ich sie liebe und was sie mir bedeutet.
Mit einem letzten traurigen Blick auf den Grabstein löst sich eine Träne aus meinen Augen und bahnt sich langsam ihren Weg über meine Wange. Ich beuge mich vor, nehme eine Handvoll Erde und lasse sie durch meine Finger gleiten, bevor ich sie fest in meiner Faust zusammenpresse. Ein stummer Akt der Verabschiedung, ein letztes Zeichen meiner Liebe und Trauer. Langsam erhebe ich mich, mein Herz schwer vor Schmerz und Reue, und wende mich schließlich ab, bereit, den Weg zurück ins Leben zu finden, auch wenn er ohne sie niemals mehr derselbe sein wird.

Lorena Muñoz
25.01.2005
✝︎ 15.01.2025

His dark obsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt